Evangelisch-Lutherischer Kirchenkreis MecklenburgZentrum Kirchlicher Dienste

 

Grundlagen unserer Werte:

Jeder Mensch hat ein unveräußerliches Lebensrecht, und die Menschenrechte gelten universell. Unser christliches Menschenbild bildet die Basis unserer demokratischen, rechtsstaatlichen und sozialen Überzeugungen: Wir bekennen uns zum Gott der Bibel als schöpferische Kraft, die jeden Menschen unverwechselbar geschaffen und ihm Würde zugesprochen hat. Wir bekennen uns zum Grundgesetz, vor dem alle Menschen gleich sind und das vor Diskriminierung schützt. Rechtsstaatlichkeit darf nicht durch populistische oder autoritäre Praktiken ausgehöhlt werden. Wir begreifen den Dialog als zentrales Mittel der Verständigung, gerade auch bei unterschiedlichen Standpunkten, und treten entschieden gegen alle Formen der gesellschaſtlichen Spaltung auf.

 

Für eine gerechte Welt:

Frieden heißt für uns die Achtung der Selbstbestimmung und Souveränität, nicht Unterwerfung oder Neutralität gegenüber Unrecht. So ist die Unterstützung z.B. der Ukraine mehr als ein Zeichen der Solidarität und Hilfe für Frieden. Sie ist auch erforderlich, um autokratische und diktatorische Strukturen und Regime zu begrenzen. Angesichts der hybriden Bedrohungen ist der Schutz von Freiheit und Sicherheit unabdingbar. Wir sehen das Dilemma zwischen dem grundsätzlichen Wunsch nach einer gewaltfreien Konfliktlösung und der Unterstützung mit Waffen, angesichts eines Aggressors, der auf brutale Weise geltendes Völkerrecht missachtet und Kriegsverbrechen begeht. Mit unseren Partnerkirchen weltweit sind wir bestrebt, zu Verständigung und Solidarität beizutragen.

 

Für eine solidarische Gesellschaſt:

Wir streben nach einem gleichberechtigten Miteinander für alle Menschen, jeden Alters und jeden Geschlechts, und stehen für eine Vielfalt der Lebensentwürfe. Vulnerable Gruppen dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, und Minderheiten sind zu schützen.

 

Für den Schutz der Menschenwürde:

Menschen auf der ganzen Welt, die aufgrund von Menschenrechtsverletzungen oder Verfolgung gezwungen sind, ihr Land zu verlassen, können in der EU Asyl beantragen. Wir stehen zum Recht auf Asyl und auf subsidiären Schutz, wie sie in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union verankert sind.

 

Für eine offene plurale Gesellschaſt:

Wir sehen in der Migration eine Bereicherung für unsere Gesellschaſt und Kultur wie auch für die wirtschaſtliche Entwicklung. Eine gelingende Willkommenskultur und gesamtgesellschaſtliche Integration fördern nicht nur den sozialen Zusammenhalt, sondern stärken auch unsere Wirtschaſt u.a. im Hinblick auf dringend benötigte Fachkräſte.

 

Für eine nachhaltige Zukunſt:

Der Klimawandel ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Tiefgreifende strukturelle Veränderungen in allen Bereichen sind für die Bewältigung erforderlich. Als Kirche stellen wir uns auch dieser Verantwortung. Innergesellschaſtliche, internationale und intergenerationelle Gerechägkeit ist dabei ein wesentlicher Aspekt.

Von der Polilik erwarten wir auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene entsprechende Initiativen und Weichenstellungen. Für die Energiewende bedeutet das, Einsparpotenziale zu identifizieren und zu nutzen sowie die Abkehr von fossilen Brennstoffen und den Ausbau erneuerbarer Energien, als Teil einer umfassenden sozial-ökologischen Transformation. Schwarz-Weiß-Debatten und populistische Vereinfachungen greifen zu kurz und bagatellisieren die gesamtgesellschaſtliche Herausforderung. Wir brauchen in unserer komplexen Welt durchdachte und gerechte Lösungen für die Bewahrung der Schöpfung.

 

Für eine lebendige Demokratie:

Wir stehen für eine Beteiligungskultur, in der Teilhabe und Partizipation allen Menschen offenstehen. Unterschiedliche Meinungen frei äußern zu können und auch zuzuhören, ist die Grundlage eines funktionierenden demokratischen Diskurses und unserer Arbeit.

Wir stehen gegen einen Personenkult und elitäre Kaderpolitik, die die demokratische Vielfalt einschränken. Demokratie bedeutet auch, einer Politik der Angst entgegenzutreten, Meinungen kritisch zu hinterfragen und politisches Engagement im Sinne des Gemeinwohls zu stärken.

 

Unsere Vision:

ist ein Deutschland, ein Europa und eine Welt, die auf Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit basiert, mit demokratischen Strukturen, die Vielfalt fördern und Verantwortung übernehmen. Gemeinsam stellen wir uns hoffnungsvoll den

Herausforderungen unserer Zeit und engagieren uns mit Vertrauen, Mut und Weitsicht.

 

^{Rostock, im Dezember 2024}

^{Die Mitarbeitenden des Zentrums Kirchlicher Dienste im Kirchenkreis Mecklenburg}