Meckelborger ArbeitskrinkArbeitskreis "Plattdüütsch in de Kirch"

Am 28. April 1982 konstituierte sich in einem kleinen mecklenburgischen Dorf eine Arbeitsgruppe mecklenburgischer Pastoren, die eine verlorengegangene Tradition wieder aufgenommen hat: Gotteswort in plattdeutscher Sprache für die kirchliche Arbeit zu erhalten und zu pflegen. Bis heute werden plattdeutsche Gottesdienste in mecklenburgischen Kirchengemeinden gefeiert, sie werden gut angenommen und besucht.

Pastor i. R. Peter Wittenburg aus Rostock, langjähriger Sprecher des Meckelborger Arbeitskrinks „Plattdüütsch in de Kirch" erläutert:

Worüm plattdüütsch in de Kirch? Wi verstahn allermeist hochdüütsch, worüm nu plattdüütsch?
Wi bedriewen kein Traditionspleg mit uns Sprak, dormit dat sei nich ünnergahn sall. Wi willn ok nich folkloristisch´ Kultur bedriewen. Plattdüütsch is ok nich ein Sprak allein ton Juchein mit Jux un Flüchtenslag, up de anner Siet ok nich ein Vulgärsprak mit defdig Wüürd.
Plattdüütsch is as jedein Sprak Kommunikationsmiddel. Un dorüm geiht uns dat in de Kirch. Plattdüütsch is ein einfach Sprak. Dat heit sei is konkret, abstrakte Wüürd warden uplöst un mit einfach Wüürd ümschräwen. De plattdüütsche Prediger möt Döntjes un Biller bruuken, jüstso as Jesus mit einfach´ Vertellers un Glieknisse von Gott un sein Riek vertellt hett. Dat Plattdüütsche bringt dat Evangelium in den Olldag von de Lüüd, wieldat sei up den Acker, an de Warkbänk, up den Markt, an den Haben plattdüütsch snacken. Un, Plattdüütsch geiht to Harten un makt den Gottesdeinst minschlich. De Afstand twischen Paster un Gemein ward lütter.
Väle Lüüd könn´ bie Plattdüütsch better tauhüürn, denn Plattdüütsch is ein einfach un düütlich Snacken. Bie Freud un Truurigsien hett mennigein ihrer Tautruugen ton Paster, wenn hei plattsnacken deit: Dor is ein, dei mi so annimmt, as ick bün.
Plattdüütsch helpt den Prediger, sein Fööt up de Ierd to beholln. Hei markt dat bannig fix, wenn hei wat seggen deit, wo hei nich achter steiht.
Plattdüütsch kann ok dortau helpen, lebennig´ Gemein to buugen. Plattdüütsch Lüüd kam´ tohoop, üm iernsthaftig to snacken, ok ton Klönsnack, Lachen un Högen. Plattdüütsch passt good to den Updrag von uns Christen, de Minschen to seggen: Gott hett di leiw, jüst so as du büst.


Und wie kann heute die plattdeutsche Sprache in die gemeindliche Praxis eingebracht werden? Diakon Claus Wergin als derzeitiger Sprecher des Arbeitskreises antwortet:

„In Affstimmung twischen denn Meckelborger Arbeitskrink „Plattdüütsch in de Kirch“ un denn Plattdeutschen kirchlichen Zentrum Kirch Stück is ein online-Service för dat Plattdüütsche in de Kirch in´richt worden. Up de Internetsiet is de Service tau fin´n: www.kirche-mv.de/plattdeutsch.
Un ein E-Mailadress gifft dat ok dortau för all de Lüüd, de mitmaken un uns plattdüütsche Texte (Predigten, Leder, Andachten etc.) tauschicken wullen: plattdeutsch@kirche-mv.de.
Mitarbeiter/innen in uns Kirch un Interessierte künn´ up de Internetsiet Leder, Andachten, Gebede, Predigten un Entwürfe för Gottsdeenste (Liturgie, Kasualien), Vörlesetexte un wat taun Tauhürn finn´n un sick up den egen PC halen. Wi hopen, up so ein niemoodschen Weg veele Mitarbeiter/innen in uns Kirch tau gewinn´n, dat Plattdüütsche noch mihr intosetten, denn uns Moddersprak geit to Harten – dunntomal, hüt un ok in Taukunft.“


Der Arbeitskreis ist gerne bereit, bei plattdeutschen Gemeindeveranstaltungen oder Gottesdiensten zu helfen.


Weitere Informationen auch unter: Plattdeutsches Zentrum Kirch Stück

Kontakt

Arbeitskreis „Plattdüütsch in de Kirch – Meckelborger Arbeitskrink“

erster Sprecher: Diakon Claus Wergin
Ahornweg 24
19069 Seehof
Tel.: 0173  63 23 886
E-Mail: plattdeutsch@kirche-mv.de


zweiter Sprecher: Hilmar Baumgarten
E-Mail: hilmar.baumgarten@zocd.de
 
Schatzmeister: Astrid Schumann
Alexandrinenstr. 105
18119 Rostock
Tel.: 0381 51417