Pommerscher Evangelischer KirchenkreisAG Kirche und Judentum

Der Arbeitskreis "Kirche und Judentum" begann seine Tätigkeit in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. 1978 erhielt er von der Kirchenleitung den Auftrag, die Geschichte des pommerschen Judentums aufzuarbeiten und die Ergebnisse des jüdisch-christlichen Dialogs in die Kirche und die Gesellschaft zu vermitteln. Auf Initiative des Arbeitskreises verabschiedete die pommersche Landessynode 1988 eine Erklärung zur Erneuerung des Verhältnisses der Kirche zum Judentum und auch zur problematischen Berichterstattung in den Medien der DDR über den Staat Israel. Dieser Beschluss der Synode wurde zu einer Voraussetzung für die spätere Ergänzung der pommerschen Kirchenordnung. In  deren Präambel wurde das Bekenntnis zur fortdauernden Gültigkeit des Bundes Gottes mit seinem Volk Israel aufgenommen, das später auch in die Verfassung der Nordkirche Eingang fand. Regelmässig lädt der Arbeitskreis gemeinsam mit der Universitäts- und Hansestadt Greifswald zu Vortragsveranstaltungen, Lesungen und Konzerten ein, feste Termine dafür sind der 9. November und der 13. Februar.

Der planmäßige Mord in Pommern ab 1940

Am 20. Januar 1942 fand die als Wannseekonferenz in die Geschichte eingegangene Zusammenkunft statt, auf der sich Verantwortliche des NS-Staates trafen, um den begonnenen Holocaust an den Juden zu organisieren. Damit erreichte die planmäßige Ermordung des europäischen Judentums im Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten ihre letzte Phase. Bereits zuvor waren Deportationen jüdischer Personen und Familien aus dem Deutschen Reich nach Osten durchgeführt worden, unter den Augen ihrer nichtjüdischen Nachbarn. Den Anfang machte eine Aktion am 12. und 13. Februar 1940 in Pommern. 1.200 Juden wurden aus allen Gegenden der Provinz in Stettin gesammelt und von dort in das damals sogenannte Generalgouvernement verbracht, zunächst in jüdische Ortschaften und Siedlungen im Gebiet Lublin. Bald darauf begann die industrielle Vernichtung.

Kontakt

Arbeitskreis Kirche und Judentum im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis
Dr. Christoph Ehricht

Tel.: 03834 535765

E-Mail: christoph.ehricht@gmx.de