Oasentag für Kirchengemeinderats-Mitglieder am 23. Oktober in Bützow Engagement und Ehrenamt für die Zukunft

Ehrenamtsreferent René Borowski

Foto: Privat

30.07.2021 · Rostock/Bützow. Behaust. Beschützt. Bewegt. – unter diesem Motto sind am 23. Oktober die Mitglieder der mecklenburgischen Kirchengemeinderäte nach Bützow, konkret auf das Gelände der Alten Badeanstalt, eingeladen. Im Vorfeld sprachen wir mit René Borowski über das Programm des Oasentages zu dem der Kirchenkreis Mecklenburg einlädt. Gemeinsam mit vielen anderen bereitet der Referent für die Ehrenamtsförderung den Tag vor.

Herr Borowski, wer soll sich eingeladen fühlen zum Oasentag?

 

René Borowski: Der Oasentag ist für die Mitarbeitenden der Kirchengemeinderäte unseres Kirchenkreises Mecklenburg. Alle die in den vergangenen Jahren ehrenamtlich mitgearbeitet und verantwortlich Gemeinde geleitet haben, junge oder alte, mutige oder verzagte, zuversichtliche oder enttäuschte – alle sind herzlich willkommen. Machen Sie sich auf den Weg. Wir erwarten sie in unserem Festzelt an der ehemaligen Badeanstalt am Bützower See. Wir schaffen in Zelten und in verschiedenen Räumen in der nahegelegenen Stadt Bützow vielfältige Gelegenheiten sich zu begegnen, auszutauschen und auch neues zu entdecken.

 

Welche Impulse erwarten die Gäste?

 

Es wird ein Tag mit drei unterschiedlichen Programmteilen in lockerer und heiterer Atmosphäre. Am Vormittag werden die eigenen Erfahrungen als Kirchenälteste eine Rolle spielen. Die Mittagszeit ist bestimmt, von einer Speisung für Körper, Geist und Seele, mit Musik und Singen, stärkenden Worten und Speisen in Gemeinschaft. Am Nachmittag richtet sich der Blick in die Zukunft und der Fokus liegt auf Inspiration, Perspektiven und Potential. Der Oasentag – Behaust. Beschützt. Bewegt. möchte Menschen zusammenführen die gemeinsam unterwegs sind, wenn auch in unterschiedlichen Situationen und auf eigenen Wegen.

 

Wer ist an der Vorbereitung beteiligt?

 

Verschiedene Akteure aus unterschiedlichen kirchlichen Handlungsfeldern sind beteiligt. In Korrespondenz mit der Leitung des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg, den Pröpsten und dem Kirchenkreisrat liegen die operativen Dinge der Gesamtorganisation maßgeblich bei uns im Gemeindedienst. Die Kolleg*innen aus dem Zentrum Kirchlicher Dienste unterstützen den Oasentag nach ihren Möglichkeiten. Darüber hinaus sind die Diakonie und die Sozialdiakonische Arbeit - Evangelische Jugend Schwerin beteiligt.

 

An dieser Stelle möchte ich die Gelegenheit nutzen und Menschen ansprechen, die Lust haben und Zeit finden den Oasentag mit ihrem Engagement zu unterstützen. Vor allem für den Auf- und Abbau suchen wir helfende Hände. Wer sich angesprochen fühlt, mehr erfahren und mitmachen möchte, kann sich gerne direkt bei mir melden.

 

Wo und bis wann können sich Kirchenälteste für den Oasentag anmelden?

 

Die Einladungen mit allen relevanten Informationen sind verschickt. Die Anmeldung ist bis Mitte August per Email, als auch per Post mit der beigefügten Anmeldekarte möglich. Und natürlich gibt es eine Internetseite samt Online-Anmeldung unter: www.kirche-mv.de/oasentag

 

Seit Oktober vergangenen Jahres arbeiten Sie als Referent für Ehrenamtsförderung im Kirchenkreis Mecklenburg. Was schätzen Sie an dieser Tätigkeit?

 

Meine Arbeit ist vielfältig, bunt, vielgestaltig und abwechslungsreich wie das ehrenamtliche Engagement. Ich begegne sehr unterschiedlichen Menschen. Wir teilen Erfahrungen, entdecken und entwickeln gemeinsam in einem schöpferischen Prozess konkrete Vorhaben und Projekte die ich gerne unterstütze und begleite. Jeder Tag ist ein neuer Anfang und dennoch geht es weiter.

 

Was wollen Sie generell erreichen?

 

René Borowski: Engagement und Ehrenamt ist ein wichtiges Thema und gehört meines Erachtens auf die Agenda einer Kirchengemeinde. Nicht nur wenn Helfer*innen für ein Baueinsatz oder Gemeindeprojekt gebraucht werden oder bei der Kandidatensuche für die KGR Wahl, die im kommenden Jahr stattfindet.

 

Ich möchte anregen, dass Kirchengemeinden systematisch und strategisch die Ehrenamtlichenarbeit wahrnehmen und sich entsprechend ihrer Situation mit unterschiedlichen Themen der Ehrenamtsförderung beschäftigen. Dazu zählen zum Beispiel folgende Themenfelder: Interesse wecken und beteiligen; Ehrenamtliche begleiten; Aus- und Fortbilden; verantwortungsvoll Leiten im Ehrenamt; die Zusammenarbeit von beruflichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Mit meinen Gaben und meinem Dienst möchte ich dazu beitragen, dass Menschen sich gerne ehrenamtlich in der Kirche engagieren und sich verbunden fühlen in Gemeinschaft und im Glauben.

 

Was können Interessierte von Ihnen erwarten?

 

Als Referent für Ehrenamtsförderung im Kirchenkreis Mecklenburg unterstütze ich ehren- und hauptamtliche Mitarbeitende bei Fragen und Anliegen Rund um das Thema Engagement und Ehrenamt. Ich biete Themenmodule zur Ehrenamtlichenarbeit an, Angeboten für Austausch und Fortbildung; Konzeptions- und Projektentwicklung und auch eine finanzielle Unterstützung kann bei der Ehrenamtsförderung beantragt werden. Ich freue ich mich auf die Begegnung, den Austausch und das gemeinsame Arbeiten.

 

Was zählt noch zu Ihrem Arbeitsbereich?

 

Ein inhaltlicher Fokus meiner Arbeit ist das Thema: verantwortungsvoll Leiten im Ehrenamt. Dabei richtet sich mein Blick auf die Kirchengemeinderatsarbeit. In diesem Zusammenhang sind die Fachfortbildungen, die Kirchengemeinderatsmesse oder in diesem Jahr der Oasentag am 23. Oktober Schwerpunkte.

 

Weiterhin gehört die Besuchsdienstarbeit zu meinem Arbeitsbereich. Hier sind es vor allem die Besuchsdienstseminare. Unter dem Thema „Was brauchen Menschen in Krisensituationen“ findet das nächste am 8. und 9. Oktober statt. Bei Bedarf und auf Anfrage komme ich auch gerne in die Besuchsdienstgruppen der Kirchengemeinden vor Ort.

 

Wo stehen wir beim Thema Ehrenamt? 

 

Ein Blick in die Statistik zeigt eine hohe und stabile Engagementbereitschaft. Im Kirchenkreis Mecklenburg engagieren sich ca. 12.000 Menschen. Allerdings führten die umfassenden Einschränkungen der Pandemie in manchen Bereichen zu einer Unterbrechung oder auch zu Abbrüchen ehrenamtlichen Engagements. Hier richtet sich die Aufmerksamkeit vor allem darauf, die Engagementbereiche wieder zu aktivieren. Wir werden sehen, ob das Hochfahren der Angebote und des Engagements in gewohnter Weise umzusetzen ist.

 

Es sind aber auch viele kreative Ideen und neue Angebote in den letzten Monaten entstanden, die erfolgreich umgesetzt wurden. Damit haben sich auch neue Möglichkeiten des Engagements ergeben.

 

Was wird zukünftig eine Rolle spielen?

 

Nicht erst seit den Einschränkungen durch die Pandemie sind Veränderungen im Engagement und Ehrenamt wahrzunehmen. Eine zunehmende Zahl Ehrenamtlicher engagiert sich stärker interessenorientiert und zeitlich begrenzt. Das Engagement wird eng verknüpft mit der eigenen Lebenssituation und wird geleitet von dem Wunsch, mit dem eigenen Tun etwas Sinnvolles und Gutes zu bewirken. Das ehrenamtliche Engagement ist im Wandel, so wie die gesellschaftliche Situation, als auch kirchliche Rahmenbedingungen und Strukturen sich immer wieder verändern.

 

Somit bietet sich aktuell oder jederzeit die Gelegenheit, die Ehrenamtlichenarbeit auf die Agenda zu setzen. Engagementfördende Bedingungen, ein verlässlicher Rahmen für ehrenamtliche und berufliche Mitarbeitende sind heute und für die Zukunft wichtige Aspekte für die Gestaltung der Ehrenamtlichenarbeit.

 

Wo hapert es noch aus ihrer Sicht?  

 

An Erfahrungen, Wissen und Erkenntnis mangelt es selten. Material, Expertise, Anregungen, Impulse gibt es hinreichend. Zum Beispiel das „Praxisheft Ehrenamt“, das „Handbuch für die Arbeit im Kirchengemeinderat – Gemeinde leiten“ und vieles mehr stehen zur Verfügung. Herausfordernder ist die Transformation in die bestehende Situation und die konkrete Umsetzung von Schritten die notwendig erscheinen. Vor allem wenn gewohnte Bahnen verlassen werden oder liebgewordenes aufgegeben werden muss sind das Empfinden von Verlust und die Sorgen groß. Dem gegenüber bedarf es Alternativen, die inspirierend und tragfähig sind. Um diese zu entwickeln, sind der offene und gemeinsamen Austausch der verschiedenen Akteure, vertrauen und zutrauen notwendig.

 

Was können hilfreiche Schritte sein?

 

Ein allgemeingültiger Weg lässt schwer beschreiben, aber von Zeit zu Zeit die Situation der Ehrenamtlichenarbeit und die Bedingungen in der Kirchengemeinde bewusst wahrnehmen und überprüfen, können ein Anfang sein. Daraus ergeben sich meist erste Überlegungen und konkrete Schritte. Wenn dabei auch die Nachbargemeinde oder die Kirchenregion und auch das Gemeinwesen berücksichtigt werden, können sich ungeahnte Möglichkeiten und Lösungen auftun. Mit anderen ins Gespräch kommen, wie beispielsweise beim Netzwerktreffen Engagement und Ehrenamt in Kirchengemeinde und Diakonie am 16. November 2021 in Rostock, erweitert den eigenen Horizont und kann interessant und anregend sein.

 

Mehr Infos unter:

 

www.kirche-mv.de/gemeindedienst

 

www.kirche-mv.de/oasentag

 

Direkt zum Online-Anmeldeformular

Quelle: ELKM (cme)