1. Mose 3, 1-14Der Sündenfall

Übersetzung der Luther-Bibel
1 Aber die Schlange war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der HERR gemacht hatte, und sprach zu dem Weibe: Ja, sollte Gott gesagt haben: ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?
2 Da sprach das Weib zu der Schlange: Wir essen von den Früchten der Bäume im Garten;
3 aber von den Früchten des Baumes mitten im Garten hat Gott gesagt: Esset nicht davon, rühret sie auch nicht an, daß ihr nicht sterbet!
4 Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben,
5 sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esset, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.
6 Und das Weib sah, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er eine Lust für die Augen wäre und verlockend, weil er klug machte. Und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon, und er aß.
7 Da wurden ihnen beiden die Augen aufgetan, und sie wurden gewahr, daß sie nackt waren, und flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schurze.
8 Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war. Und Adam versteckte sich mit seinem Weibe vor dem Angesicht Gottes des HERRN unter den Bäumen im Garten.
9 Und Gott der HERR rief Adam und sprach zu ihm: Wo bist du?
10 Und er sprach: Ich hörte dich im Garten und fürchtete mich; denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.
11 Und er sprach: Wer hat dir gesagt, daß du nackt bist? Hast du nicht gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?
12 Da sprach Adam: Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß.
13 Da sprach Gott der HERR zum Weibe: Warum hast du das getan? Das Weib sprach: Die Schlange betrog mich, so daß ich aß.
14 Da sprach Gott der HERR zu der Schlange: Weil du das getan hast, seist du verflucht, verstoßen aus allem Vieh und allen Tieren auf dem Felde. Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Erde fressen dein Leben lang.
 
Übersetzung der "Bibel in gerechter Sprache"
1 Die Schlange hatte weniger an, aber mehr drauf als alle anderen Tiere des Feldes, die ’Adonai’, also Gott, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: „Also wirklich – hat Gott etwa gesagt: ,Ihr dürft von allen Bäumen des Gartens nichts essen’“?
2 Da sagte die Frau zur Schlange: „Von den Früchten der Bäume im Garten können wir essen.
3 Nur von der Frucht des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: ,Esst nicht von ihr und rührt sie nicht an, damit ihr nicht sterbt.’“
4 Die Schlange sagte zu der Frau: „Ganz bestimmt werdet ihr nicht sterben.
5 Vielmehr weiß Gott genau, dass an dem Tag, an dem ihr davon esst, eure Augen geöffnet werden und ihr so wie Gott sein werdet, wissend um gut und böse.“
6 Da sah die Frau, dass es gut wäre von dem Baum zu essen, dass er eine Lust war für die Augen, begehrenswert war der Baum, weil er klug und erfolgreich machte. Sie nahm von seiner Frucht und aß. Und sie gab auch ihrem Mann neben ihr. Und er aß.
7 Da wurden beiden die Augen geöffnet und sie erkannten, dass sie nichts anhatten. Sie hefteten Feigenblätter aneinander und machten sich Schurze.
8 Dann hörten sie ein Geräusch. ’Adonai’, Gott, ging im Garten umher in der täglichen Brise. Adam, der Mensch als Mann, und seine Frau versteckten sich vor dem Antlitz ’Adonajs’, also Gottes, in der Mitte der Bäume des Gartens.
9 Da rief ’Adonai’, also Gott, den männlichen Menschen herbei und sagte zu ihm: „Wo warst du?“
10 Der sagte: „Ein Geräusch von dir habe ich im Garten gehört und mich gefürchtet, denn ich habe nichts an und da hab ich mich versteckt.“
11 Darauf: „Wer hat dir denn gesagt, dass du nichts anhast? Hast du etwa von dem Baum gegessen, von dem ich dir geboten habe, nicht zu essen?“
12 Da sagte der Mann-Mensch: „Die Frau, die du mir selbst an die Seite gegeben hast, die hat mir von dem Baum gegeben. Und da habe ich gegessen.
13 Da sagte ’Adonai’, also Gott, zur Frau: „Was hast du getan?“ Und die Frau sagte: „Die Schlange hat mich reingelegt, so dass ich gegessen habe.“
14 Da sprach ’Adonai’, also Gott, zur Schlange: „Weil du das gemacht hast, bist du verflucht – als Einziges von allem Vieh und von allen Tieren des Feldes. Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Erde essen alle Tage deines Lebens.
15 Feindschaft stifte ich zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Nachwuchs und ihrem Nachwuchs. Der wird deinen Kopf angreifen, du wirst seine Ferse angreifen.“
 
Rechtsnachweis:
1. Mose (Gen)
Genesis. Das erste Buch der Tora.
Übersetzt von Frank Crüsemann.
Aus "Bibel in gerechter Sprache".
Hrsg. Von Ulrike Bail, Frank Crüsemann, Marlene Crüsemann, Erhard Domay, Jürgen Ebach, Claudia Janssen, Hanne Köhler, Helga Kuhlmann, Martin Leutzsch und Luise Schottroff.
(c) by Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, München, 2006.