Deutscher Kirchbautag findet 2011 in Rostock stattKirchenleitung sieht Kongress als Chance / Synodentermine festgelegt

16.11.2009 | Güstrow/Schwerin (cme). Knapp 400 Architekten, Denkmalpfleger, Theologen und Kirchbaufachleute aus ganz Deutschland treffen sich im Herbst 2011 in Rostock zum Kirchbautag. Die Mecklenburgische Kirchenleitung befürwortete auf ihrer Sitzung am Wochenende in Güstrow, dass die Evangelisch-Lutherische Landeskirche den Kongress zusammen mit dem Deutschen Kirchbautag in der Hansestadt ausrichtet.

„Das Treffen bietet die Chance, den Schatz, den Mecklenburg mit seinen 680 Kirchen hat, einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein zu rufen“, so Kirchenleitungsmitglied Frank Claus. Zugleich könnten der erreichte Sanierungsstand und der verantwortungsvolle Einsatz von Fördergeldern und Spenden dargestellt werden.

In den vergangenen 20 Jahren wurden vor allem zahlreiche Dorfkirchen vor dem Verfall gerettet. Heute sind die Zeugnisse aus Fels und Backsteinen nicht allein Ort des kirchgemeindlichen Lebens und des Gottesdienstes, sondern ebenso ein touristischer Anziehungspunkt – beispielsweise bei sommerlichen Kirchen- und Orgelmusiken. Darüber hinaus gibt es interessante Nutzungskonzepte. So finden sich in Mecklenburg etwa Kirchen, die als Hörspiel-, Solar- und Fahrradkirche bezeichnet werden.

Der Kirchbautag findet alle drei Jahre statt. Nach Magdeburg im Jahre 1996 ist Rostock der zweite Tagungsort in den neuen Ländern. Aus dem landeskirchlichen Haushalt soll für 2011 ein finanzieller Zuschuss in Höhe von 40.000 Euro für den Kirchbautag bereit gestellt werden.

 

Greifswalder Institut stellte Studie vor

„Manches habe ich erwartet, manches war überraschend“, sagte Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn nachdem sich die Kirchenleitung auf ihrer Sitzung die Studie „Wie finden Erwachsene zum Glauben?“ näher vorstellen ließ. Kritisch hinterfragten die Mitglieder der Kirchenleitung Methodik und Ergebnisse der religionspsychologischen Stichprobe. „Die Mehrzahl der von uns Befragten ist innerhalb der vergangenen 13 Jahren in die evangelische Kirche eingetreten“, erläuterte Professor Michael Herbst vom Institut zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung. Das Fazit der Wissenschaftler: „Mission ist möglich, die Studie verrät wie.“ Das Greifswalder Institut hatte dafür deutschlandweit mehr als 500 Frauen und Männer befragt, darunter waren acht Prozent Mecklenburger.

 

Synodentermine für 2011 festgelegt

Fest stehen seit dem Wochenende die Termine der Synode für 2011. Die Frühjahrsberatung der XIV. Landessynode wird vom 14. bis 16. April 2011 nach Plau am See einberufen. „So können wir auf die erste Tagung der mecklenburgischen Landessynode vor 90 Jahren zurückblicken, die am 15. April 1921 stattfand“, sagte Präses Heiner Möhring. Im Herbst 2011 wird die Synode vom 17. bis 19. November zusammen kommen.

 

Stellvertreterregelung für Güstrower Kirchenkreis

Bezüglich der vakanten Stelle des Landessuperintendenten im Kirchenkreis Güstrow – der bisherige Amtsinhaber ging kürzlich in den Ruhestand – beabsichtigt die Kirchenleitung, die Stelle mit einem Stellvertreter zu besetzen. Sie bat den Oberkirchenrat möglichst zeitnah, eine geeignete Kandidatin oder einen geeigneten Kandidaten zu finden. Vor gut einer Woche hatte die Landessynodalen die Kirchenleitung gebeten, „die Stelle des Landessuperintendenten in Güstrow in geeigneter Weise übergangsweise zu besetzen“. Hintergrund: Mit dem für 2012 geplanten Zusammenschluss der drei evangelischen Kirchen im Norden stehen Strukturänderungen an.