05.-18. März 2015Reisetagebuch Südafrika

Eine fünfköpfige Gruppe aus Pommern und der Nordkirche besucht vom 05. bis 18. März die Kap-Oranje-Diözese in Südafrika. Heike Spiegelberg (Pastorin aus dem Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche in Hamburg), Dr. Hans-Joachim Paffenholz, Susanne und Wolfgang Schmidt (Kirchengemeinde Grimmen) sowie Matthias Tuve (Ökumenepastor im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis) berichten im Reisetagebuch über ihre Begegnungen:


Tag 14Letzter Tag - Die Kita in der Kirche

Mittwoch, 18. März 2015 | Von Matthias Tuve

Es ist der letzte Tag. In meinem Auto sitzen Dean Nzuza und Pastorin Biyela – also 100% der hauptamtlichen Pastorenschaft des Eastern Cape. In Biyelas Pfarrhaus in Zwelitsha wird es Mittagessen geben. Während drei ihrer insgesamt 11 Gemeindeglieder (Zwelithsa ist die kleinste Gemeinde in Ihrem Pfarrstellenbereich) für uns kochen, schauen wir uns die Kirche an. Drin gibt es großes Geschrei, jedes Mal wenn ich auf den Auslöser des Fotoapparates drücke. Der Blitz fasziniert und erschreckt 30 Kinder zugleich. Die Kirchengemeinde hat die Kirche in der Woche an einen privaten Kindergarten vermietet, dafür gibt es 1.000 Rand pro Monat (rund 80 €) Miete.

Pastorin Biyela ist historisch interessiert. Sie möchte gern noch ihren Doktor machen. Am liebsten würde sie ein Buch über die Geschichte des Eastern Cape Kirchenkreises schreiben. „Da musst Du Deutsch lernen, wenn Du die Quellen lesen willst“, sage ich. Die Berliner Mission hat schließlich hier die ersten lutherischen Gemeinden in den 1830ern gegründet; bestimmt gibt es interessante Akten aus dieser Zeit. „Macht nichts,“ meint die afrikanische Pastorin, „das ist doch so ähnlich wie Afrikaans!“ Wer schon Xhosa, Zulu, Afrikaans und Englisch beherrscht wie sie, der sollte auch noch eine fünfte Sprache schaffen. Dann zeigt sie mir ihre nagelneue Gitarre. Sie ist furchtbar verstimmt. Das kann ich schnell beheben. Gitarre lernen ist ein weiterer Traum von ihr! Patchworken mag sie auch. Ein paar Nähmaschinen hat sie schon besorgt und möchte in der Gemeinde ein Nähprojekt starten. An Ideen mangelt es nicht!

Später fahren wir nach Ilitha. Das ist eine Filialgemeinde mit einer großen Kirche. Zielsicher steuert Biyela auf eine Wand zu, an der etliche zusammengenähte Stoffstücken hängen. Begeistert erzählt sie mir von einer Nähbibelarbeit. Während des Austausches über einen Bibeltext haben die Frauen parallel kleine Stoffteile zusammengenäht und so miteinander verbunden, was vorher getrennt war. Das Christus uns miteinander verbindet, wurde so für die Finger und die Augen erfahrbar.

Neben der Kirche von Ilitha steht ein denkwürdiges Haus. Verschifft von Europa nach Afrika, gesponsert vom eed (Evangelischen Entwicklungsdienst) und noch einigen anderen entwicklungsfördernden Institutionen, wurde es 2010 hier errichtet (da sah ich es das erste Mal), um Heimstatt für ein AIDS-Projekt zu werden. Der entsprechende wohlformulierte Antrag hat alle Mühlen der Antragsprozedur durchlaufen und sicher einige Menschen einige Zeit beschäftigt. Nun steht das Haus seit fünf Jahren da. Passiert ist darin bisher nichts. Jedenfalls kein AIDS-Projekt… 

Am Abend bin ich in Mdantsane. Zehn Frauen begrüßen mich. Da gibt es bereits ein Nähprojekt. Stolz zeigen mir die Frauen, was sie bereits alles mit ihren vier Nähmaschinen geschafft haben. Und es gibt Expansionspläne. Es fehlt in der Gegend jemand, der Schulkleidung günstig herstellt. Das wollen die Frauen in den Blick nehmen. Jetzt soll gleich ein Passions-Gottesdienst stattfinden. Doch wo ist Pastor Godana? Er kommt nicht! Telefonisch erreichbar ist er auch nicht! Wahrscheinlich muss er länger arbeiten. Er ist ja nur ehrenamtlicher Pastor. Die Frauen beginnen allein mit dem Gottesdienst, während es draußen donnert, blitzt und regnet. Man merkt nicht, dass ein Pastor fehlt. Es findet sich jemand, der (nein: die!) die Liturgie hält, Lesungen, Gebete – eine Predigt gibt es auch – leider in Xhosa! Und wieder einen an die Herzen gehenden Gesang. Nach dem Gottesdienst bekomme ich einen selbstgenähten Schal und ein von den Frauen hergestelltes traditionelles Xhosa-Kopftuch geschenkt. Das soll ich meiner Frau geben!

So gehen diese 14 Tage zu Ende. Morgen fliege ich nach Hause. Vielmehr, als ich geben konnte, nehme ich mit: Lieder, Gedanken, Gespräche, und eine große, große Herzlichkeit. 


Tag 13Me, Myself & I - Never give up!!

Dienstag, 17. März 2015 | Von Matthias Tuve

Ein regenvergangener Tag liegt über Stutterheim. Es ist kühl und neblig und wird den ganzen Tag nicht richtig hell. Wir fahren nicht herum, sondern bleiben im Pfarrhaus und reden und hören und versuchen zu verstehen, was der andere, die andere sagt. Fast drei Stunden sitzen wir im klitzekleinen Amtszimmer von Zweli Nzuza.

Genau die Hälfte des Kirchenkreisrates ist da, nämlich außer dem Dean noch Pastorin Ntombiyomhlanga Biyela aus Zwelitsha und Olga Koliswa Mayekiso aus Mdantsane. Olga ist seit ein paar Jahren Ruheständlerin, hat als Krankenschwester gearbeitet. Weiter gehören zum Kirchenkreisrat Ntobeko Gxala, der erst am Nachmittag wiederkommen kann, und Joe Jongolo, der Präses der Synode, den wir in Kimberley trafen. Der ist heute verhindert. Das einzige (6.) Ratsmitglied, das ich nach dieser Sitzung noch nicht kenne, ist eine junge Lehrerin aus Anders. Sie muss um diese Zeit natürlich arbeiten. - Mit Anders hat der Kirchenkreisrat seine Sorgen. Anders ist anders. Die Vertreter dieses Bereiches kümmern sich wenig um Angelegenheiten des Kirchenkreises, und sie wehren sich auch tapfer und wie es scheint erfolgreich dagegen, Assessments (Kirchgeld) zu zahlen. Das Pastorengehalt kann ihnen als Strafe keiner kürzen, denn es ist ja gar keiner da. Pastor Mcoyana arbeitet nämlich ehrenamtlich in der Gemeinde und kann wegen seines Berufes nur Samstag und Sonntag vorbeikommen.

Am Anfang unserer Besprechung liest Dean Nzuza Joh. 3,16: „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab…“ Er bittet uns, etwas dazu zu sagen, und fängt selber an: „Gott macht keinen Druck. Er hält uns nicht die Pistole an die Schläfe und drückt ab, wenn wir nicht spuren. Er liebt uns so sehr, dass er keine Wahl hat. Er gibt seinen Sohn für uns.“ Da fällt mir das Auto ein mit der schönen Aufschrift: „I, me and myself – never give up.“ Und ich weiß ja, das ist wieder so ein Spruch, aber man könnte ihn auch auf Gott beziehen. I,me and myself, Vater, Sohn und Heiliger Geist – wir geben niemals auf. Nicht unsere Liebe zu den Menschen und überhaupt gar keinen Menschen geben wir auf. Niemals. 

Viele Fragen muss ich dann beantworten. Die interessanteste: „Wenn das eine Partnerschaft mit der Diözese ist,“ fragt Dean Nzuza,  „welchen Sinn macht es überhaupt, mit uns als Kirchenkreis zu sprechen und gar mit Gemeinden? Hat das auf irgendetwas einen Einfluss?“ Ich erkläre, wie wichtig die persönlichen Kontakte auf allen drei Ebenen sind (Diözese, Kirchenkreis, Gemeinde), und dass alles Einfluss und Auswirkungen hat auf unsere Beziehungen. Auch an der Basis soll Leben wachsen. Es ist wichtig, dass wir unser Leben miteinander teilen, und sei es nur eine kleine Wegstrecke, und doch immer neu. Deshalb die Besuche herüber und hinüber – die sind eigentlich das Wichtigste!
Nzuza lacht und erklärt den beiden anderen: „Ich wollte ihm erzählen, wie viel Gemeinden wir haben, wie die Pastoren heißen, wie groß der Kirchenkreis ist. Alles umsonst! Er hat es schon gewusst!“

Erst spät verlassen wir doch noch das Haus. Passionsandacht im Bethel Day Care Center. Der Weg zum Eingang ist von Ziegenköteln übersät. Schnell werden sie weggefegt. Ich bin traurig, als ich den Raum betrete und mich umschaue. Der Kindergarten, die vielen Kinder, die ich hier vor 5 Jahren gesehen habe, all das ist Geschichte, war nicht mehr bezahlbar. Die Kinderstühle stehen noch überall im Raum. Auch unsere Partnerkirche schreibt nicht nur Erfolgsgeschichten. Zur Andacht kommen trotz des Regens zwanzig Gemeindeglieder, einige davon erst nach Beginn. Der Gesang wird so bei jedem Lied kräftiger. Der kleine Junge lässt sich nicht davon stören. Eben noch hat er mit gefegt, jetzt liegt er erschöpft auf einer Kita-Matratze vor dem Fenster und schläft. Ach, dieser Gesang. Er ist oft nicht ganz sauber, aber er kommt so tief aus dem Herzen, dass Du das Gefühl hast, da ist die ganze Seele drin, der ganze Mensch. Er füllt den ganzen Raum und singt alle schweren Gedanken weg. Er tut einfach nur gut.


Tag 12Gott schenkt Dir heute 86.400 Sekunden

Montag, 16. März 2015 | Von Matthias Tuve

Eigentlich wollte ich endlich mal ausschlafen. Kurz vor sechs wache ich zufällig auf. Kurz nach sechs sitze ich wie gebannt auf der Terrasse. Tief unter mir plätschern die Wellen des Orange ganz leise. Sonst ist alles still. Und gegenüber, auf der anderen Seite des Gariep-Stausees, rötet sich der Himmel. Die Sonne geht auf. Ein magischer Moment! Mir fällt der Spruch ein, den ich in der Petruskirche gestern an der Anzeigetafel las (unsere südafrikanischen Partner lieben Sprüche!): „Gott schenkt Dir heute 86.400 Sekunden. Hast Du eine davon schon genutzt, um danke zu sagen?“. Als die Sonne aufgegangen ist, gehe ich wieder schlafen. Und schlafe wirklich ein. Danke!

350 km sind es bis nach Stutterheim. Und immer wieder „Pottholes“, also Schlaglöcher. Ganz unverhofft, die Straße ist toll, auf einmal ist es vor Dir, das Loch. Wie im richtigen Leben! Aber es gelingt mir, alle zu umkurven. Das ist übrigens nicht wie im richtigen Leben…

In Stutterheim holt mich Dean Zweli Nzuza an der Tankstelle ab. Zum Abendessen hat er auch seinen Vorvorgänger Nzuzo Zazini (2001-2007) eingeladen und die Ehefrau seines Vorvorvorgängers - Lydia Nambulelo Kwega. Ihr Mann war Dean von 1981-2001. Auch der Vorsitzende des Kirchenkreisrates und des Gemeindekirchenrates der Bethelgemeinde ist da. Er heißt Ntobeko Gxala. Ntobeko lacht, als ich versuche, seinen Nachnamen auszusprechen. Die Knacklaute der Xhosa haben es in sich!

Alle freuen sich, dass auch der Eastern Cape Kirchenkreis besucht wird. Er ist der kleinste Kirchenkreis unserer Partnerkirche, 360 Erwachsene, 452 Kinder und junge Leute (bis 25) gehören hier zu vier Pfarrstellen mit insgesamt 13 Gemeinden. Nur zwei der Stellen sind aber besetzt, neben dem Dean gibt es noch eine junge Pastorin, die ich morgen kennenlernen werde. Und zwei ehrenamtliche Pastoren arbeiten in den beiden anderen Bereichen. Die Orte liegen teilweise weit auseinander. Das alles ist eine riesige Herausforderung. Der Dean aber zitiert Winston Churchill: „Ein Pessimist sieht in jeder Möglichkeit die Schwierigkeiten. Ein Optimist sieht in jeder Schwierigkeit die Möglichkeiten.“ Keine Frage. Nzuza ist Optimist. Es macht Freude, ihm zuzuhören und zuzusehen, wie er gestenreich und mit blitzenden Augen argumentiert und erzählt von Ideen und Projekten zur Zukunft seines Kirchenkreises.

Nzuzas Frau Londeka gesellt sich später zu uns. Und Kwanele, der 5jährige Sohn, der bald auf einer Matratze neben der Couch einschläft. Tochter Kwandile Nzuza (2) werde ich erst morgen kennenlernen.

Und immer läuft der  Fernseher nebenbei. Auch beim Tischgebet des Deans, bei dem zu allem Überfluss auch noch mehrere Handys der Gäste klingeln.  Als wir später darüber sprechen, lacht Nzuza und sagt: „In jeder Kultur gibt es andere Möglichkeiten, Gäste höflich darauf hinzuweisen, dass sie jetzt eigentlich gehen könnten, weil es spät geworden ist. Bei uns macht man dann einfach den Fernseher aus.“ Krass, oder? - Übrigens, der Fernseher läuft noch, während ich jetzt den letzten Satz des Berichtes in meinem Zimmer in den Laptop tippe.


Tag 11Letzter gemeinsamer Tag

Sonntag, 15. März 2015 | Von Matthias Tuve

Es ist Sonntag. Überall in der Stadt sind festlich gekleidete Menschen unterwegs zu einem der unzähligen Gottesdienste. Wir treffen uns vor der Johanniskirche und verabschieden uns von Kabang und Mothlago Makalele und ihrer Tochter Mashego, die das Foto knipst. In ihrem Haus durften wir die letzten beiden Abende verbringen. Vor der Kirche begrüßen wir Sekgopi Malebo – er ist gerade als Delegierter der Kap Oranje Diözese ausgewählt worden, um im September an der Partnerkirchenkonsultation der Nordkirche teilzunehmen.

Wolfgang Schmidt fährt mit den Grimmenern nach Bloemfontein-Phahameng. Die Men’s League ist in diesem Gottesdienst stark vertreten. Sie wollen im Anschluss eine Konferenz vorbereiten. Hans-Joachim Paffenholz macht sich gut mitten unter ihnen.

Ich bin in Bloemfontein-Heidedal in der Petruskirche. Sie ist riesig, bietet 300 Menschen Sitzplätze, wurde erst vor drei Jahren eingeweiht. Als der Gottesdienst begonnen hat, zähle ich 150 Menschen, und das, obwohl nach der letzten Zählung nur rund 400 Menschen zur Gemeinde gehören sollen. „Heute sind wir nicht so viele,“ sagt Anni Nelson, die ich in der Tür treffe. „Wenn Abendmahlgottesdienst gefeiert wird, dann ist die Kirche ganz voll.“ Anni Nelson freut sich, mich zu sehen. 2011 war sie in Greifswald zum Kirchentag dabei. „Gut, dass Du da bist,“ sagt sie. „Sonst wäre ich heute nämlich mit der Predigt dran gewesen.“

Die Pfarrstelle Bloemfontein-Ost ist die größte Pfarrstelle des Free State Kirchenkreises und hat neben Heidedal noch 5 weitere Gemeinden zu versorgen, ist jedoch leider im Moment vakant. Nach dem Gottesdienst gibt es eine Gemeindeversammlung, in der deswegen viele Fragen zu klären sind. Auch Anni Nelson ergreift das Wort.

Wir fahren vor dem Ende der Versammlung los, denn wir sind noch zum Essen eingeladen worden. Wo? „Ich weiß auch nicht genau,“ sagt Dean Monama. „Wir sollen einfach hinter China herfahren.“ China ist der Spitzname vom Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees. Eigentlich heißt er Lekebane Joel Saila. Er bringt uns zu seiner Kusine Kelebogile Malimabe und ihrem Mann Tebogo Malimabe. Als wir dort ankommen, ist vor dem kleinen Haus ein Zeltdach aufgespannt, viele Leute sind da, immer noch mehr stoßen hinzu. Am Ende sind es wohl über 80 Menschen, Verwandte, Freunde, Nachbarn. Warum? Kelebogile und Tebogo leben seit über 20 Jahren zusammen, haben drei teilweise erwachsene Kinder. Aber vor genau zwei Jahren haben sie endlich geheiratet! Und heute wird der zweite Hochzeitstag gefeiert! Wir sind auf einer afrikanischen Familienfeier gelandet!

Als alle da sind, begrüßt der Onkel als ältestes Familienmitglied lautstark, launig und mit Temperament die Gäste. Dean Monama spricht ein Gebet. Immer wieder zwischendurch wird gesungen. Dann ist Tebogo dran. Er macht es kurz. Nach zwei Sätzen ist er fertig. Kelebogile aber nimmt danach das Wort und lässt es so schnell nicht wieder los. Zwar verstehen wir nichts von dem, was sie sagt, aber jeder Satz kommt bei den Gästen an. Jeder! Immer wieder zustimmende Rufe, Klatschen, Lachen, auch mal Stöhnen: Ja, so ist es, wie du es sagst! Und dann wird noch einmal gesungen. Es ist so schön, dass man möchte, dass es nie aufhört…

Eine Stunde später lehnen wir verzweifelt ab. Nein, Dessert wollen wir nicht auch noch essen. Es hat wunderbar geschmeckt, aber jetzt ist es genug. Wir singen noch einen Kanon für die Festgemeinde, die uns begeistert fotografiert und klatscht. Dann brechen wir auf. Das Programm im Free State ist abgeschlossen, und damit auch das gemeinsame Programm unserer Gruppe. Bis kurz vor Hanover fahren wir zusammen, dann trennen sich unsere Wege. Ich mache morgen einen Abstecher in den Eastern Cape Kirchenkreis. Der neue Dean Nzuza hat mich eingeladen. Der nächste Bericht kommt aus Stutterheim!


Tag 10Befremdliche Tradition

Samstag, 14. März 2015 | Von Wolfgang Schmidt

Unser heutiger Morgen begann mit einem liebevoll zubereiteten Frühstück, welche unsere Gastgeber für uns bereitet hatten. Zwischen warmen Speisen, frisch gebackenem Brot und Müsli konnten wir wählen. Neu war für uns die Erfahrung, dass es hier andere familiäre Traditionen gibt als bei uns in Europa und Deutschland. Die mit im Hause lebende Tochter, welche die Speisen für uns bereitet hatte, war nicht mit am Tisch erwünscht. Bei beiden Abendmahlzeiten arbeitete sie während wir aßen in der Küche. Zum Frühstück deckte sie für sich selbst ein und durfte erst später nachdem wir bereits mit dem Essen begonnen hatten, mit dazukommen. Und an den Abenden durfte sie erst essen, nachdem sie den gesamten Abwasch gemacht hatte; und zwar allein an dem Tisch an dem wir zuvor gemeinsam gegessen hatten. Dass alles wirkte recht befremdlich auf uns und wir fühlten uns dabei überhaupt nicht wohl. Eine ähnliche Erfahrung hatten wir bereits eine Woche zuvor gemacht als ein anderer Gastgeber mit lauter Stimme ständig seine Kinder herbeirief, um sich das eine oder andere bringen zu lassen! Als ich daraufhin nachfragte, weshalb er sich die Dinge nicht selbst holt, welche er braucht, wurde mir erklärt, dass die Kinder zu Dank verpflichtet seien, weil es ihnen bei den Eltern so gut gehe, und sie sich, solange sie im elterlichen Haus leben und wohnen, den Eltern, aber vor allem dem Vater unterzuordnen haben. Diese für uns so schwer nachvollziehbare Tradition gilt es natürlich in einem Land, in dem wir Gäste sind, zu respektieren, auch wenn diese für uns niemals als gut befunden werden kann.

Im Anschluss an das Frühstück waren wir zu einem Partnerschaftsmeeting in Bloemfontein Nord geladen. Es war schön zu erleben, wie wichtig unseren Gastgebern des Kirchenkreises Free State an einer Rückmeldung über unser Erleben der vergangenen Woche gelegen war. Matthias Tuve hob hervor, was für ihn, den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und die Nordkirche an der Partnerschaft wichtig ist. Nachdem wir auch über die morgigen Gottesdienste, in denen Matthias Tuve und ich predigen werden, gesprochen hatten, wurden wir von unseren Gastgebern zu einem Ausflug in den in der Nähe gelegenen Soetdoring Nationalpark eingeladen. Die Hoffnung, dort Löwen zu sehen, wurde leider nicht erfüllt.

Nach der Besichtigung des Nationalparks fuhren wir weiter nach Soutpan, um dort die kirchliche Situation vor Ort wahrzunehmen. Soutpan ist eine von drei Außenstationen der Pfarrstelle Bloemfontein Nord, die weiteste Außenstation ist übrigens rund 100 km entfernt. - Wir fanden dort eine kleine Kirche vor, welche am 12.11.1977 eingeweiht worden ist. Diese Kirche war ausgesprochen sauber und wird dauerhaft für wöchentliche Gottesdienste genutzt, nur alle zwei Monate kommt der zuständige Pfarrer zum Abendmahlgottesdienst, an allen anderen Sonntagen predigen die Kirchenältesten. Ausgesprochen schön war die Begegnung mit einer Ältesten, die uns sehr herzlich empfing und berichtete, dass sie die Leiterin der Sonntagsschule sei. Jeden Sonntag kommen in diesem kleinen Dorf ca. 10 Jugendliche zwischen 12 und 14 Jahren zu ihr, um sich unterweisen zu lassen. Das sei hoffnungsvoll für diesen Ort, in dem es natürlich wie auch an allen anderen Orten, noch weitere 3 Kirchen gibt.

Unser Abend endete bei Gespräch, Obst und Wasser in der Stube unserer Gastgeber, welche mit Ernsthaftigkeit und ganzem Herzen gern Lutheraner sind. Bewegend die Familienandacht, die sie jeden Abend miteinander halten. Zwei Lieder, die Tageslesung aus dem Römerbrief, von der Tochter Mashego gelesen, und ein Gebet. Die Lieder aus dem Gesangbuch sind in Sotho aufgeschrieben, aber es gelingt uns sie mitzusingen – teilweise sind es bekannte Melodien aus unserem Gesangbuch daheim. Es ist wunderbar, miteinander zu singen, zu hören, zu beten.


Tag 9Der Schlüssel zum Erfolg

Freitag, 13. März 2015 | Von Dr. Hans-Joachim Paffenholz

Gestern erreichten wir die Goldfields Parish so spät, dass nur ein Viertel des umfangreichen Programms erledigt werden konnte. Heute ist also ein ‚left-over-Tag‘ in den Goldfeldern: drei weitere congregations/Gemeinden der Pfarre erwarten unseren Besuch. Aber, wie sich das im ländlichen Free State gehört, beginnt der Tag zunächst mit einem opulenten Frühstück im Gemeinderaum, bei dem auch jüngst malade Delegationsmitglieder schon wieder kräftig zulangen.

Dann geht es auf zur Kirche in der Gemeinde Thabong, die 1958 vom deutschen Superintendenten E. Müller erbaut wurde. Die Kirchenälteste Martha Mngoboli, Schatzmeisterin der Gemeinde, führt uns und berichtet, dass die Gemeinde aus etwa 120 Personen besteht, von denen etwa die Hälfte jüngeren Alters sind. Sonntags besuchen etwa 60 Gemeindemitglieder den Gottesdienst. Von solchen Quoten können wir nur träumen! In Marthas Haus treffen wir ihren Mann Isaac, der jüngst einen Schlaganfall erlitt. Wir singen für ihn einen Kanon und sprechen ein gemeinsames Gebet.

Weiter in großer Mittagshitze zur Kirchenältesten Catherine (Kate) Mokgatthe, die lange Zeit in Folge eines Autounfalls bettlägerig war und von der Gemeinde betreut wurde. Kate erzählt uns, wie es in ihrer Familie zuging, als sie noch Kind war. Am Sonntag nach dem Frühstück, also zur Kirchgangszeit, mussten alle Familienangehörigen, auch alle Kinder das Haus verlassen. Dann wurde die Tür abgeschlossen. Wer nicht zum Gottesdienst ging, hatte auf der Straße zu bleiben. Das machte niemand. Alle kamen mit. So hätte sie es auch bei ihren Kindern gehalten: Der Schlüssel zum Erfolg.

Unterwegs sehen wir immer wieder riesige Abraumgebilde, Überbleibsel aus der Goldgewinnung, kilometerlang prägen sie die Landschaft in monsterhafter Größe. Zusammen mit dem überall herumliegenden Müll bieten sie einen erschreckenden Anblick.

Weiter geht es zur Kutlwanong Gemeinde, die von der Mathematiklehrerin Tshegang Sello als Kirchenälteste betreut wird. Hier treffen wir ganz andere Verhältnisse an: Von den etwa 25 Gemeindemitgliedern besuchen nur zwei bis acht den Gottesdienst. Auch so kann eine afrikanische Gemeinde mit einer relativ großen Kirche aussehen, in der sich die kleine Gemeinde manchmal sicherlich verloren vorkommt. Aber ihre Tochter Direledi sagt: „Ich gehe nicht zur Kirche, weil da viele oder wenige Menschen sind, sondern weil ich da meine Sorgen und meine Ängste hinbringen kann. Und hinterher geht es mir besser. Besonders hilft mir unser Gesang.“

Und wieder heißt es Abschied zu nehmen. 300 Kilometern sind es nach Bloemfontein Nord. Von dort kommt morgen der nächste Bericht.


Tag 8Boxduell in Adamshoop

Donnerstag, 12. März 2015 | Von Susanne Schmidt

Nach einem gelungenen Abschluss des Tages durch ein sehr schönes Konzert verbrachten wir die letzte Nacht bei einem älteren Ehepaar, welches das erste Haus im Ort baute. Der Mann war ein Maurer und die Frau hat damals als Krankenschwester im kleinen Hospital des Ortes gearbeitet. Nach einer langen Nacht wurden wir um 8.30 Uhr zum Frühstück in der Kirche erwartet. Dort kam es zu einem lustigen Boxduell zwischen dem Ehemann der Pastorin, Michael Prinsloo, der für die EFF (Economic Freedom Fighters, eine neue Partei) eintritt und Raggie Sibley, dem Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, der für den ANC (Anm. d. Red: African National Congress, deutsch: „Afrikanischer Nationalkongress“ - bekanntester Politiker war Nelson Mandela) ist!

Gestärkt fuhren wir auf einer Schotterpiste (wir hatten Angst um unsere Mietwagen- aber wir begegneten einer Riesenschildkröte!) nach Adamshoop und besichtigten dort eine alte hundertjährige Kirche. Diese wurde im Jahr 2012 von den Gemeindemitgliedern und Ältesten alleine renoviert, wodurch viel Geld gespart wurde. Die Renovierung hat sich gelohnt, es ist eine sehr schöne Kirche. Ein Pfarrhaus befindet sich nebenan, in dem allerdings  momentan kein Pastor wohnt. Doch die Pastorin möchte einen Raum in diesem Haus ausbauen und als „Partnerschaftsraum“ herrichten und nutzen.

Nach einem herzlichen Abschied fuhren wir 3 Stunden zu unserem nächsten Ziel – zur Goldfields-Parish in Welkom. Der Name des Ortes stammt aus der Umgebung. Bis vor kurzen wurde dort in großen Goldminen gearbeitet, welche viel Geld einbrachten. Doch jetzt findet man kaum noch Gold.  In der Kirche wurden wir schon mit einem Programm erwartet, welches vorsah, in 4 Kirchen in der Nähe zu fahren und einige Besuche zu machen. Zunächst fuhren wir in die Meloding-Gemeinde nach Victoria, besuchten die Kirche und lernten einige liebe Bewohner kennen, die uns mit offenen Armen empfingen. Unter anderem besuchten wir eine 80jährige Frau, die gerade aus dem Hospital entlassen wurde.  Wir sangen und beteten für sie. Ich fand es sehr schön, mit den Menschen in Kontakt zu kommen. Da unsere Gastgeber unseren Hunger spürten, fuhren wir zu einer Pizzeria, was mich als Vegetarierin sehr glücklich stimmte (die letzten Tage waren voll von Fleischmahlzeiten). Leider bekam das Essen nicht jedem, so dass wir unsere weiteren Besuche auf den nächsten Tag verlegen mussten. Doch dadurch hatten wir noch Zeit, um gemeinsam zusammenzusitzen und uns über Deutschland und Südafrika auszutauschen. Es war ein sehr vielfältiger Tag.


Tag 7I’m unique! Ich bin einzigartig!

Mittwoch, 11. März 2015 | Von Matthias Tuve

I’m unique! - I’m special!
I’m the presence - And the future!
No! Don’t touch me! - This is my body!
From the head - To the feet!
I’m the right - To say No!

Wir stehen im Kindergarten gleich neben der Kirche von Jacobsdal. Temperamentvoll spricht die Kindergartenleiterin es den Kindern vor, und das laute Echo der Kinder zeigt, dass sie diesen Text nicht zum ersten Mal nachsprechen: Ich bin einzigartig! Ich bin besonders! Ich bin die Gegenwart! Ich bin die Zukunft! Nein! Du fasst mich nicht an! Das ist mein Körper, vom Kopf bis zu den Füßen! Ich habe das Recht, Nein zu sagen!

Stark und selbstbewusst stehen die Kinder da. Ihr Anblick rührt das Herz an. Und ihre Botschaft sowieso. - Früher gehörte der Kindergarten übrigens der Lutherischen Kirche, jetzt wird er vom Staat betrieben. Gleich daneben starten wir auch der Schule einen kurzen Besuch ab. Kurz nach 10 Uhr fahren wir ab. Heute wollen wir pünktlich sein. Pastorin Kathleen Prinsloo hat als einzige schon vorher uns per Mail einen langen Plan geschickt, was in ihrer Gemeinde geschehen wird, wenn wir da sind. Unterwegs fahren wir wieder durch Koffeefontein und halten an der Kaffeekanne an.

Die Kirche von Adamshoop ist gar nicht zu verfehlen. Vor ihr wie telefonisch angekündigt - „Wo ihr die meisten Menschen seht, da ist die Kirche!“ - eine große Menschentraube. Heute wird die Sozialhilfe ausgezahlt. Die Kirche hat dafür einen Raum vermietet. Geduldig warten die Menschen, bis sie an der Reihe sind, vor und in der Kirche. Wir werden ins nebenstehende Pfarrhaus gelotst und gleich von einem Chor begrüßt. Tee und ein wenig zum Knabbern – und viele Menschen warten auf uns. Gleich kommt Gespräch in Gang und vertieft sich unterwegs beim Wandern durch den Ort.

Zwei Frauen sind dabei, die in Kimberley im letzten Jahr an einem Kurs für Ehrenamtlichenqualifizierung mit Christa Göbel aus Pommern teilgenommen haben. „Das war sehr gut und hilfreich!“ – so sagen sie beide.

Wir besuchen einen Kindergarten, der gerade in ein neues (nein, eher altes) Haus eingezogen ist, die Schule, den Kindergarten in der Schule, die Ambulanz. Der Schuldirektor sieht ein wenig wie Pep Guardiola aus, er erzählt uns, dass er noch 5 Jahre als Direktor arbeiten möchte, dann ist er 55 und geht in Pension (mit nur 2% Abschlag! Ob das stimmt?) und arbeitet noch ein wenig als Moderator.

Die Kindergärtnerin möchte gern größere Räume. Drei entsprechend eingerichtet Container hätte sie beinahe bekommen können, Pastorin Prinsloo hatte es vermittelt, im letzten Moment hat es nicht geklappt. Der Diesel für den Transport war zu teuer geworden. Die Pastorin erzählt am Mittagstisch mitten in der Kirche von weiteren Projekten, bei denen sie ihre Finger im Spiel hat. Dabei ist sie schon Pensionärin und arbeitet als Self-Supporting-Pastorin in der Gemeinde. Wörtlich: Sich selbst unterstützende, also vom eigenen Geld lebende Pastorin. Und sie macht so viel!

Das erleben wir bei einer Musikgala ab 17 Uhr. Kinderchor, Jugendchor, Women’s League, ein altes Ehepaar, das Frauenforum – alle wollen etwas vortragen. Die Kirche ist voll. Die Pastorin selbst sitzt in einem von ihr gegründeten Flötenchor („Ich hab einfach mal meine Nachbarn gefragt.“). Und wenn die Gemeinde singt, dann geht mir ein Schauer über den Rücken…

Leider müssen zwei von uns nach einer Stunde gehen. Heike Spiegelberg fliegt morgen früh nach Kapstadt. Ich fahre sie in der Abenddämmerung nach Kimberley. Jetzt sitze ich im Airporthotel und freue mich auf die Rückfahrt nach Adamshoop. Morgen wird wieder ein spannender Tag.


Tag 6Bloemfontein - Koffiefontein - Petrusburg - Jacobsdal

Dienstag, 10. März 2015 | Von Matthias Tuve

Was für ein verrückter Tag. Es ist 22:00, ich sitze im Bett meines Guest House, das vor drei Stunden noch nicht wusste, dass ich (nein, wir alle fünf) es mieten würde/n – und draußen zirpen die Grillen. Ich höre Wolfgangs und Hans-Joachims Stimme draußen von der Bank vor dem Zimmer – aber ich muss ja noch Tagebuch schreiben!

Dabei fing heute früh alles ganz normal an. Nach einer Nacht auf der Straßenkreuzung (neben unserem Haus war die Hauptverkehrsstraße und es wurde die ganze Nacht gehupt!) fragte ich beim Frühstück, wann wir denn von unserem nächsten Gastgeber in Koffiefontein erwartet werden würden. „Gegen 15 Uhr“, war die Antwort.

Daraufhin machten wir noch einen Ausflug auf den Naval Hill von Bloemfontein. Auf dem Berg leben Zebras, Gnus und Giraffen (2) – und wir sahen sie alle. Dass es dicht neben der Großstadt einen Wildpark gibt, ist wirklich überraschend. Und es gibt einen wunderschönen Ausblick von oben auf die Stadt Bloemfontein, gekrönt von einem überlebensgroßen Nelson Mandela. Fotomotive zu Hauf!

Beim Mittagessen schließlich rufe ich Pastor Nare Mokobane von Koffiefontein an, um mit ihm den Treffpunkt zu vereinbaren. Mokobane ist entsetzt. Er wartet bereits seit 10 Uhr auf uns. So ein Mist! Aber jetzt ist das nicht mehr zu ändern…

Halb vier Nachmittags sind wir in Petrusburg in der Kirche und werden begrüßt. Dann gibt es mit viel Verspätung das Mittagessen bei einem Kirchenältesten und seiner Familie. Mokobane setzt sich zu uns. Seit 2009 ist er Pastor von Bloemfontein. Aber seine Familie lebt in Welkom. Eine Woche im Monat nimmt er frei – von Sonntagnachmittag bis Freitag – um sie zu besuchen. Das sind über 300 km.

Abends werden wir in Jacobsdal erwartet. Hier kommen wir nur noch zwei Stunden zu spät. In der Kirche sind viele Jugendliche und Kinder. Sie begrüßen uns temperamentvoll mit beeindruckendem Gesang. Besonders eindrücklich ist es, dass auch die Jungen singen. Und wie!

Schon nach dem dritten Lied nimmt mich die Kirchenälteste und Finanzchefin der Gemeinde beiseite. Wie sich herausstellt, ist Frau Letia die Schwester von Ruben January, der vorgestern mit uns unterwegs war. Sie hat Sorgen. Sie weiß nicht, wo wir übernachten sollen! Eben hat unser Gastgeber abgesagt!

Mir fällt sofort die Lodge kurz vor dem Ortseingang ein. Vorhin waren wir daran vorbeigefahren. Frau Letia ist auch schon auf die Idee gekommen und hat einen Boten zur Lodge losgeschickt. Es klappt!

Inzwischen sitze ich draußen und schreibe die letzten Sätze. Die anderen schlafen schon. Die Grillen zirpen immer noch. Es ist traumhaft schön…


Tag 5Besuch bei Dean Alfred Monama

Montag, 09. März 2015 | Von Susanne Schmidt

Unser Tag fing heute langsam und entspannt an. Nach einem langen Frühstück brachen wir gegen 11 Uhr auf, um nach Bloemfontein zu fahren. Wir erreichten unser Ziel gegen 13 Uhr und hatten noch ausreichend Zeit, um eine kleine Shoppingtour im Einkaufszentrum zu machen. Auf der Fahrt zu unserem heutigen Gastgeber, Dean Alfred Monama, machten wir bei einem Straßenhändler halt, wo wir die Möglichkeit hatten, einige sehr schöne handgemachte Schnitzereien zu erwerben.

Nachdem uns der Dean (vergleichbar mit einem Propst) empfangen hatte, beschlossen wir, zum „Women War Memorial“ Museum zu fahren. Das Museum dient als Erinnerung an die im Anglo-Burischen Krieg zwischen 1899 und 1902 zum Tode gebrachten burischen Frauen und Kinder, welche von den Engländern in Konzentrationslagern festgehalten wurden. Damals existierten in 50- 60 Städten in Südafrika diese Lager, in denen insgesamt über 25.000 Menschen starben. Die Regierung wusste davon, doch tat nichts. Auf dem Gelände des Museums befanden sich viele Gedenktafeln und Zitate. Eines hat mich besonders angesprochen: „ Liberty is the equal right and heritage of every child of man, without distinction of race, colour or sex.” (Freiheit ist das gleiche angeborene Recht eines jeden Menschens, ohne Unterschied von Rasse, Hautfarbe oder Sexualität)

Dean Alfred Monama im Interview

Gegen 18 Uhr wurden wir zum Abendessen erwartet. Dort stellte ich Dean Monama ein paar Fragen:

Schmidt: In dem Museum welches wir besuchten, wurden wir mit früherer Gewalt auf Frauen konfrontiert. Ist diese gezielte Gewalt heute noch spürbar?

Monama: Die Gewalt ist heutzutage kontrollierbar. Meiner Meinung nach ist es gut, wenn viele Frauen eine führende Rolle in der Kirche einnehmen. Das gibt ihnen Kraft und der Glaube stärkt sie.

Schmidt: Warum sind Sie ein Mann des evangelisch- lutherischen Glaubens?

Monama: Durch die Geburt. Ich wurde so geboren und wuchs in diesem Glauben auf. Dabei bin ich mein ganzes Leben geblieben.

Schmidt: Können Sie ein wenig über ihre Familie erzählen?

Monama: Ich bin verheiratet, habe 3 Kinder und eine Enkeltochter. Sie unterschützen mich sehr in meinem Beruf. Meine Frau ist beruflich viel unterwegs. Dann kümmere ich mich um die Kinder.

Schmidt: Was mögen sie an ihrem Job am meisten?

Monama: Ich sortiere nicht, was ich mag und was nicht. Ich liebe meinen Job. Ich kann mir überhaupt keinen anderen Beruf denken.

Nachdem ich Dean Monama ein wenig ausgefragt hatte, wurden wir mit reichlich gegrilltem Fleisch versorgt und hatten gemeinsam einen schönen und entspannten Abend.


Tag 4Partnerschaft mit Grimmen?

Sonntag, 08. März 2015 | Von Pastor Wolfgang Schmidt

Um 7.00 Uhr morgens brachen wir auf, um nach Majeakgoro zu fahren, eine der 12 Pfarrstellen des Northern Cape Circuit, etwa 140 km nördlich von Kimberly. Diese Gemeinde war von der hiesigen Kirchenleitung für eine Partnerschaft mit der Kirchengemeinde Grimmen in Aussicht genommen worden. Als wir nach den Gründen für diese Entscheidung fragten, bekamen wir recht unterschiedliche Antworten. Zum einen, weil diese nach Ansicht des Schuldirektors Ruben January, welcher Grimmen im September 2014 besucht hatte, gut zu Grimmen passen würde. Zum anderen, so die Aussage des Generalsekretärs Motsamai Manong, weil es im Kirchenbezirk Kimberley nur zwei Gemeinden gibt, welche noch keine Partnerbeziehungen haben. Da Majeakgoro die engagiertere von beiden ist, sei sie ausgewählt worden. Zwei Vertreter des Kirchenkreises begleiteten uns freundlicherweise auf den Weg dorthin, was sich im Nachhinein als ausgesprochen hilfreich herausstellte, da wir uns trotz unserer ortskundigen Begleiter mehrmals verfuhren. Diese Umwege gaben uns jedoch einen wichtigen Einblick in das Leben des sonst so wunderschönen Landes Südafrika. Auf unausgebauten, schlechten Straßen fuhren wir durch dörfliche Townships hindurch, wo wir Menschen sahen, die dort auch heute noch in großer Armut leben (müssen).

Mit etwas Verspätung kamen wir dann vor Ort an, um gemeinsam den Gottesdienst zu feiern. Eine engagierte Frau von der ansässigen Womens League führte uns unter Beteiligung weiterer Ehrenamtlicher in beeindruckender Weise liturgisch durch den Gottesdienst hindurch, da in dieser Gemeinde (411 Gemeindeglieder) kein hauptamtlicher Pastor tätig ist. Matthias Tuve predigte und stellte die im Johannesevangelium benannten 7 Wunder Jesu in den Mittelpunkt seiner Auslegung. Am Ende des Gottesdienstes überreichte ich der Gemeinde ein Kreuz als Gastgeschenk der Kirchengemeinde Grimmen. Nach Abschluss des Gottesdienstes traf noch eine größere Gemeindegruppe ein, die an einem der anderen 8 (Außen)Bezirke der Kirchengemeinde Majeakgoro, etwa 45 km entfernt, irrtümlich auf uns gewartet hatte. Diese Zerstreuung ist eines der Herausforderungen und Probleme dieser Kirchengemeinde, was wir dann bei unserem an den Gottesdienst anschließenden Gespräch heraushörten. Eine weitere, dass es der Gemeinde an jungen Leuten fehlt, da diese meist an anderen Orten arbeiten und nicht zur Kirche kommen. Auch die Zahl der Taufen und Konfirmationen sind aus diesem Grund sehr überschaubar. Hinzu kommt, dass an noch 3 weiteren Filialortsteilen Gottesdienste gefeiert werden.

Unabhängig von diesen Tatsachen gibt es in dieser Gemeinde aber eine Reihe von sehr engagierten und hoffnungsvollen Ältesten, die drei bis vier Mal im Jahr zu ihren Sitzungen zusammenkommen, um Belange der Gemeinde zu besprechen. Beeindruckt hat uns aber auch, dass eine Älteste auf unsere Frage, was die Gemeindeleitung bei einer möglichen Partnerschaft von uns, der Kirchengemeinde Grimmen erwarte, sagte, dass sie von uns lernen wollen, auf welche Weise wir (Deutschen) so gut mit Geld umgehen können. Ziel der Kirchengemeinde ist es, an der sehr schlichten, neuen, noch unfertigen Kirche als nächstes die Wände im Inneren verputzen zu lassen. Der Gedanke einer Partnerschaft mit Grimmen, von deren Idee die Gemeinde erst vor 2 Wochen von der hiesigen Kirchenleitung erfahren hat, soll nun beraten werden. Am Karfreitag, wo die meisten in der Kirche sind, könnte dann ein Partnerschaftskommittee gewählt werden. Mit Hoffnung erfüllt wird dieser Gedanke auch dadurch, dass sich eine ausgesprochen nette und kompetente Pastorin, Mandisa Mbiza, die die Gemeinde als Vakanzvertreterin betreut, dieses Anliegens annehmen wird. Mit dieser Option haben wir dann Majeakgoro verlassen. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit der Pastorin und unseren beiden Begleitern trafen wir am späten Nachmittag wieder in Kimberley ein. 


Tag 3Der Pastor mit der Trillerpfeife

Samstag, 07. März 2015 | Von Dr. Hans-Joachim Paffenholz

Heute begannen wir mit einem ausgeruhten Frühstück, das der lauteststarken Musikanlage im gestern erwähnten ‚Star of the West‘ zu verdanken ist. Allerdings nicht für die Gruppenmitglieder, die vergessen hatten, die Zeitleiste ihres Notebooks umzustellen (hier gibt es keine Winterzeit), die mussten das Frühstück dann leider etwas eiliger einnehmen.

Gegen 9:00 Uhr starteten wir mit zwei Wagen in Richtung Norden ins 70 km entfernte Warrenton. Auf einer sehr gut ausgebauten Fernstraße – wieder vorbei an dem großen Flamingosee, den wir gestern leider nicht besuchen konnten – erreichten wir den Vorort Warrenvale, um an einer Mini-Konferensie der Gebedbondsusters der Evangelies-Lutherse Kerk St. Phillip teilzunehmen. Wir wurden von den ‚Gebetsbundschwestern‘ sehr herzlich empfangen und feierten gemeinsam das Abendmahl. Die Gebetsbundschwestern tragen einen schmucken Dress, der allerdings bis auf die Länge der Rockfalte (10 cm), der Breite des weißen Kragens (12 cm) und der Hutkrempe des Häubchens festgelegt ist. Da die Mini-Konferenz der etwa 20 Frauen zur Vorbereitung einer großen Jahreskonferenz der Gebedbondsusters in Kimberly diente, wurde der Dresscode noch einmal vom jungen Pastor Charlton Broestein in allen Details vorgelesen, da bei Verstößen empfindliche Geldstrafen drohen. Die überwiegend älteren Damen muteten an, als seien sie just aus einem Bild von Breughel gestiegen. Der Empfang war herzlich, wenngleich wir mitten in die Tagungsordnung platzten: TOP 2. Kleed (s.o). Dann begann ein für uns sehr überraschender Teil, die Finanzierung der Konferenzteilnahme Ende März und einer Abtrennung des Altars vom Gemeinderaum durch einen Vorhang.

Wir durften an einer ‚Rondomtallie‘ teilnehmen. Hier geht es darum, Spenden für die beiden Vorhaben einzuwerben. Rond om konnten auch weniger Sprachbegabte identifizieren und tally, das erinnert an Harry Bellafontes ‚tallyman‘, der die Bananenstauden oder Säcke zählte, die die Träger aus dem Schiff schleppten. Kurzum, bei der Rondomtallie kündigt der Pastor zunächst den Spendenzweck und die zu benötigte Spendensumme an, die aber zugleich auch das Spendenziel bildet. Dann stimmte eine Sister ein Lied an, alle Frauen erheben sich und tanzen singend in einer langen Reihe auf einen Tisch zu, an dem der Pastor, die Vorsitzende und die Schatzmeisterin der Gebedbondsusters sitzen, um die Spenden in Empfang zu nehmen. Die Frauen tanzen um den Tisch herum und legen oder knallen einen Geldschein oder ein Geldstück auf den Tisch. Das ist also eine Rondomtallie, bei der rundherum um den Tisch Geld für einen guten Zweck gesammelt wird. Damit ist sie aber nicht beendet, denn der Pastor gibt nun den eingesammelten/gezählten (tally) Betrag bekannt, der meist zu gering ist. Dann stimmt eine andere Schwester wieder ein Lied an, dem zuzuhören und -zusehen allein schon ein Vergnügen ist, und die Reise um den Tisch beginnt erneut. Bis der Betrag endlich erreicht ist, können sehr viele Runden um den Tisch zu tanzen notwendig sein.

Welche Bedeutung haben nun die beiden Trillerpfeifen, die Pastor Broekstein an einer Schnur um den Hals trägt? Mit ihnen gibt er lautstark und vernehmlich den Rhythmus der Lieder und Tänze an.

Wir klinkten uns dann aus der Konferenz aus und besuchten die zweite Kirche der Pfarre, Ikhutseng, die mit ihrer Holz-Wellblech-Konstruktion wie aus dem vorletzten Jahrhundert entsprungen ausschaut. Gleich nebenan baut die Gemeinde ein neues Kirchgebäude in Selbsthilfe an den Wochenenden. Ihre Fertigstellung war für dieses Jahr angedacht, aber uns schien ein Umzug in das neue Kirchengebäude doch noch in sehr weiter Ferne zu liegen. Zurück in der St. Phillip-Kirche hatten die Gebetsbundschwestern ein köstliches Mittagsmal vorbereitet, mutton curry, brown beaf , chicken with pumpkins, tomatows, rice and potatoes: lekker, dank u well Gebedbondsusters! Totsins! – Am Abend sitzen wir lange mit Bischof William Bowles und Exekutivsekretär Motsamai Manong zusammen. Es geht um die nächsten Vorhaben der Partnerbeziehung. Doch davon später mehr.


Tag 2Planänderung und gute Gespräche

Freitag, 06. März 2015 | Von Matthias Tuve

Heute ist nichts passiert. Nichts von dem, was für uns geplant war. Heute Morgen bekommt nämlich die Familie von Pastor Adrie Matthys die Nachricht, dass die Mutter seiner Frau Krebs hat. Montag schon soll die Operation sein. Ein Schock! Entdeckt wurde der Krebs Anfang der Woche von Adries Frau, sie ist Krankenschwester. Sie hat die Mutter gewaschen, die zu Besuch gekommen ist für ein paar Tage. Da hat sie etwas getastet. Nun der Befund - heute Morgen, kurz bevor Adrie mit uns das Tagesprogramm starten wollte. Jetzt muss er für seine Familie da sein.

Heute ist ganz viel passiert. Wir hatten unverhofft viel Zeit, in der Gruppe miteinander zu reden. Erste Eindrücke haben wir ausgewertet. Fragen gestellt. Überraschungen miteinander geteilt. Bei Tee und Kaffee sitzen wir im Schatten vor dem Gästehaus, und die Sonne kommt langsam um die Ecke. Dann fahren wir zum Flamingosee. Wo er ist, lassen wir uns auf der Karte zeigen. Als wir ihm schon ganz nahe sind, finden wir keine Zufahrt. Im Flamingo-Kasino nördlich von Kimberley erklären sie uns, dass die Zufahrt gesperrt ist. Wir sollen auf der nächsten Brücke parken, von dort führe ein kurzer Wanderweg zum See. Wir finden die Brücke nicht. Aber im Fahren, von der Straße aus sehen wir riesige rosa-pinke Flächen auf dem See, hier, da, dort, ganz viele. Hunderte, Tausende Flamingos. Nah und doch unerreichbar.

Mittags und dann wieder abends essen wir im Diocesan Centre mit den Mitgliedern der Kirchenleitung. Pfarrer Dinale aus Kapstadt erzählt mir von einem besonderen Pfarrertreffen. Die Pastorinnen und Pastoren seines Kirchenkreises haben sich getroffen mit den weißen Kollegen der Kapkirche. Die beiden lutherischen Kirchen sind immer noch getrennt – über 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid. Aber sie haben zwei Tage miteinander verbracht, intensive Bibelarbeit haben sie miteinander gemacht. „Zehnmal haben wir den gleichen Text immer wieder gelesen! Was uns da alles aufgegangen ist!“ Jetzt planen sie, für 2017 eine gemeinsame Reformationsfeier vorzubereiten. Im Mai wollen sie sich wieder treffen. Ob doch noch zusammenwächst, was zusammengehört? Viele solche Gespräche haben wir. Sie tun uns gut.

Am Nachmittag besichtigen wir das große Loch von Kimberley. Über zweihundert Meter tief haben sich Menschen hier in die Erde gegraben, um Diamanten zu finden. Die ganze Stadt ist in jener Zeit aus dem Boden gestampft worden. Das alles, weil im Jahr 1866 ein kleiner Junge namens Erasmus Jacobs beim Spielen einen Diamanten findet. - Nebenbei telefoniere ich mit Charlton Broekstein, dem Pastor von Warrenton. Ob wir morgen seine Gemeinde besuchen können? In der Gemeinde, die auf dem Plan stand für uns, gibt es eine große Beerdigung. Das geplante Gespräch mit dem Kirchenrat muss deshalb leider auf Sonntag verschoben werden. Kein Mensch hätte Zeit für uns. Charlton freut sich auf uns und sagt zu.

Dann wollen wir noch ein Bier trinken im berühmten „Star of the West“. Älteste Kneipe von Kimberley, 1870 für durstige Diamantensucher als Blechhütte errichtet. Wir freuen uns darauf, unser Gespräch fortzusetzen. Aber nach dem dritten Schluck setzt ohrenbetäubender Lärm ein. Die Musikanlage! Das junge afrikanische Publikum genießt es sichtlich. Uns fallen fast die Ohren ab. Laut rufend verständigen wir uns. Es bleibt bei dem einen Bier. Auf der Rückfahrt ins Gästehaus denke ich: Was für ein verrückter Tag. Fast nichts ist passiert von dem, was geplant war. Ganz viel ist geschehen im Gespräch. So kann ökumenisches Lernen aussehen… 


Tag 1Ankunft in Kimberley - Besuch der "neuen“ afrikanischen Partnerkirche der Nordkirche

Donnerstag, 05. März 2015 | Von Matthias Tuve

Für Heike Spiegelberg, die Pastorin aus dem Zentrum für Mission und Ökumene Hamburg, ist es der erste Besuch in der „neuen“ afrikanischen Partnerkirche der Nordkirche, der lutherischen Kap-Oranje-Diözese in Südafrika, die sie kennenlernen will. Aber sie hat jahrelang in Johannesburg gearbeitet und gelebt und fühlt sich schon am ersten Tag fast wie zu Hause. Sie ist die „Afrikasekretärin“ der Nordkirche, bei den Partnerkirchen im Kongo, in Kenia und in Tansania war sie daher schon öfter.

Dr. Hans-Joachim Paffenholz, Susanne und Wolfgang Schmidt aus Grimmen sind hingegen dabei, weil sie für ihre Kirchengemeinde eine Partnergemeinde suchen. „Unserer Gemeinde in Pommern kann es helfen, durch eine solche Beziehung in einen anderen Teil unserer Welt einen weiteren Horizont zu gewinnen,“ sagt Pastor Schmidt, „Viel zu oft sind wir vor allem mit uns selbst beschäftigt.“

Gleich bei der Ankunft in Kimberley gibt es eine Begegnung mit der nur viermal jährlich tagenden Kirchenleitung der Diözese. 6 Kirchenkreise, die fast 50% der Fläche Südafrikas umfassen, 46 Pfarrstellen, 105 Gemeinden mit 1.300 Kirchenältesten bilden das Rückgrat der Partnerkirche. Das spannende Gespräch dauert über zwei Stunden. Auch in Südafrika wird über Flüchtlinge diskutiert, die zahlreich ins Land kommen. Ein Mitglied der Kirchenleitung beklagt, dass viele Muslime die kleinen Geschäfte übernehmen und die traditionellen afrikanischen Läden weniger werden. Ein Superintendent aber erzählt, dass in der engen Straße neben seinem Pfarrhaus muslimische und christliche Kinder miteinander Fußball spielen. „Und das ist wunderbar – mit den Kindern muss die Verständigung beginnen.“

Im vorausgegangenen Abendmahlgottesdienst hatte Bischof William Bowles über das Wort Jesu gepredigt: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis bleiben. - Was das bedeutet, wissen wir jetzt wieder besser, seit wir ständig Load Shedding (Stromsperre) haben. Du willst Dir einen Tee machen und bist eine Minute zu spät. Der Strom ist weg. Das Licht geht aus. Kein Tee in den nächsten hundertfünfzig Minuten. Wie wichtig ist es, dass wir als Christen unser Licht leuchten und nicht ausgehen lassen!“