Bibelzentren im Norden stärken ihre Zusammenarbeit

04.12.2014 | Schleswig/Barth. Ein Besuch der Belegschaft des Niederdeutschen Bibelzentrums Barth führte Mitarbeitende vom 15. bis 17. November in das "benachbarte" Bibelhaus nach Schleswig. Der jährliche Betriebsausflug diente dazu, Erfahrungen auszutauschen, voneinander zu lernen und die Zusammenarbeit zu intensivieren. Im Oktober des Vorjahres hatte das Team aus dem Bibelzentrum im Johanniskloster Schleswig die Barther Einrichtung besucht.
Wenn sich auch die leitenden Personen häufiger auf Konferenzen und bei Fachtagungen der Deutschen Bibelgesellschaft oder in der Nordkirche begegnen, so sind solche Besuche für alle Mitarbeitenden willkommene Gelegenheiten für Anregung und Austausch.
Dabei zeigten sich die Haupt- und Ehrenamtlichen in Schleswig als hervorragende und herzliche Gastgeber. Am Ankunftstag führte Gisela Andresen, Leiterin des Schleswiger Zentrums, die Besucher durch die historische Klosteranlage und die Bibelausstellung. Begeistert gingen die Barther auf "Rallye" durch die thematisch orientierten Räume. Besonders viel Anerkennung gab es für neukonzipierte Ausstellungsteile, die erst im Frühjahr eröffnet wurden.
Am Abend standen Eindrücke über die politische Wende vor 25 Jahren im Mittelpunkt. Die Frage, wie die Kollegen in Ost oder West den 9. November 89 und die Wiedervereinigung erlebten, löste intensive persönliche Berichte aus.
Dabei kamen durchaus unterschiedliche Gefühle und Erinnerungen zu Wort. "Der Abend war ein Gewinn. Wir müssen uns immer noch gegenseitig unsere Geschichten erzählen, damit wir uns verstehen“, sagt Johannes Pilgrim, Leiter des Niederdeutschen Bibelzentrums Barth.
„Leider sind viele Ost-West-Partnerschaften nach der Wende eingeschlafen,“ bedauert Gisela Andresen, „denn, dass wir uns austauschen können, ist ein Schatz. Überhaupt ist die Wiedervereinigung für mich ein Wunder“, sagt die Theologin als Fazit des Abends.
Zum Besuchsprogramm der Delegation aus dem Nordosten gehörte die Besichtigung des Wikingermuseums Haithabu mit einer Führung zu den ersten Spuren des Christentums in der Region. Michael Bruhn, Theologe im Schleswiger Bibelzentrum, führte die Barther durch den Dom, über die Gewölbe und auf den Turm. Am Abend nahmen die Barther dort an einem Chor- und Orchester-Konzert teil. Erfüllt von Eindrücken und dankbar traten die Barther den Heimweg an.
Das Bibelzentrum im St. Johanniskloster Schleswig wurde 1994 eröffnet und feierte im Frühjahr sein 20-jähriges Jubiläum. Das Niederdeutsche Bibelzentrum St. Jürgen wurde 2001 in der Boddenstadt eröffnet. Beide Zentren arbeiten bildungsorientiert. Beide stehen in der Trägerschaft der Evangelischen Kirche in Norddeutschland. Beide betreiben einen Bibelgarten, in Schleswig um einen Skulpturenpark ergänzt. In Barth wird derzeit die Erweiterung des Gartens um einen historischen Rosengarten mit christlichen Namensbezügen entwickelt. In der Bundesrepublik gibt es inzwischen etwa 20 Bibelhäuser.
Quelle:NBB