Spendenaktion für Gefangene in der JVA Waldeck möchte Einsamkeit lindern "Licht zu Weihnachten": Päckchen, die Hoffnung schenken

Foto: Privat

27.11.2025 · Rostock. Wenn draußen die Kerzen brennen und Familien zusammenkommen, wird es hinter den Mauern der JVA Waldeck still. Für viele der mehr als 200 Gefangenen ist Weihnachten eine der schwersten Zeiten im Jahr. Der Alltag ruht, Besuche sind selten – und die Einsamkeit fühlt sich doppelt so schwer an.

Damit an Heiligabend trotzdem ein Funke Wärme die Zellen erreicht, ruft der evangelische Gefängnisseelsorger Pastor Martin Kühn erneut zur Aktion „Licht zu Weihnachten“ auf. Sein Wunsch: dass jeder Mensch hinter Gittern ein kleines Päckchen erhält – als Zeichen dafür, dass jemand an ihn denkt.

„Man konnte sehen, wie sehr eine Tafel Schokolade oder ein Buch plötzlich zu etwas Kostbarem wird“, sagt Pastorin Asja Garling aus Biestow, deren Gemeinde seit Jahren die Aktion unterstützt. „Bewegend war für unsere Jugendliche zu erfahren, dass manche Gefangene zum ersten Mal in ihrem Leben ein Weihnachtsgeschenk bekommen.“

Gemeinsam packen – Begegnung, die berührt

Um die Aktion mit Leben zu füllen, besucht Pastor Kühn in den kommenden Wochen verschiedene Gemeinden. Dort erzählt er von seiner Arbeit in der JVA – von Begegnungen, die Mut machen, und von Momenten, die zeigen, wie wichtig Zuwendung für Menschen in Haft ist.

Die Kirchengemeinde Biestow lädt am 2. Dezember um 16 Uhr zu einer offenen Konfistunde ein. Zwei Wochen später, am 16. Dezember ab 16 Uhr, packen Konfirmanden und Freiwillige gemeinsam Päckchen für die Gefangenen. Pastorin Garling sagt. „Es ist zu spüren: Wir können etwas Kleines tun – und es bedeutet jemandem unglaublich viel.“

Ebenso zu Gast ist der evangelische Gefängnisseelsorger am 27. November um 17 Uhr bei den Konfirmanden in Rostock-Reutershagen, am 4. Dezember um 14.30 Uhr bei den Senioren in der Kirchengemeinde Kessin. „Am 9. Dezember bin ich dann noch bei der Jungen Gemeinde der Münstergemeinde Bad Doberan zu Gast. Hier treffen wir uns um
17 Uhr im Stall“, blickt Martin Kühn voraus.

Quadratisch und informativ: der neue Flyer der Aktion

Im Gepäck hat der Pastor in diesem Jahr nagelneue Flyer im Quadratformat. Gestaltet wie ein Weihnachtspäckchen mit roter Schleife, finden sich auf den aufklappbaren Seiten alle wichtigen Informationen und Termine zur Aktion, die Trost und Hoffnung spenden möchte „Dank der guten Zusammenarbeit mit der Pressestelle des Kirchenkreises Mecklenburg und der Schweriner Agentur 3J konnte ich den Hingucker entwickeln“, sagt Pastor Kühn und ergänzt: „Die Resonanz ist sehr erfreulich.“

Ein Päckchen wie ein kleines Leuchten

Damit die Päckchen in der JVA angenommen werden können, gelten bestimmte Regeln. Doch das Prinzip ist einfach: Etwas für das Gemüt, etwas für den Körper und etwas für die Seele. Erlaubt sind u. a. originalverpackte Lebensmittel, Kaffee, Tee, Tabak, Bücher, Süßigkeiten, Hygieneartikel wie Duschgel sowie ein Kartengruß – ohne Absenderadresse. Nicht erlaubt sind brennbare, verderbliche oder gefährliche Gegenstände. „Jedes Paket wird durchleuchtet, ehe es die Gefangenen bekommen“, so Pastor Kühn, der dankbar ist, dass die Leitung der JVA Waldeck die Spendenaktion auch in diesem Jahr möglich macht.

Päckchen können an vielen Orten abgegeben werden

Wer ein Weihnachtslicht verschenken möchte, kann das Päckchen bis spätestens
15. Dezember an folgenden Orten abgeben: in der Gemeindeverwaltung Dummerstorf (Griebnitzer Weg 2) oder in der Kirchengemeinde Kessin (Neubrandenburger Straße 5) in der Katholischen Pfarrei Herz Jesu, Häktweg 7 in Rostock, in allen Pfarrämtern der Region oder direkt in der JVA Waldeck, Zum Fuchsbau 1 in Dummerstorf. „In die JVA können die Päckchen auch per Post gesandt werden“, ergänzt Martin Kühn

Wer lieber finanziell unterstützen möchte, kann dies über folgendes Spendenkonto tun:
Nordkirche, Hauptbereich 2, IBAN: DE64 5206 0410 5606 5650 00
Verwendungszweck: 21093000 Weihnachtsspende JVA Waldeck

Quelle: ELKM (cme)

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