Mecklenburgischer Kirchenkreisrat fasste Beschlüsse "Lotse in den Krisen des Lebens. Der Kapitän bleibt immer der Mensch"

Zwei langjährige Krankenhaus-Seelsorgerinnen berichteten anlässlich ihrer Stellenverlängerung aus ihrer Arbeit (Symbolbild).

ELKM-Pressearchiv

24.01.2025 · Güstrow. „Der Bedarf an Seelsorge wächst, während die Ressourcen schrumpfen.“ Kirche müsse mit ihren Angeboten „für alle Menschen in Not konstant bleiben, auch wenn die Bindung an die Institution nachlässt“. Dies unterstrich jüngst die EKD-Ratsvorsitzende, die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. Auf der jüngsten Sitzung des mecklenburgischen Kirchenkreisrates (KKR) bekamen die Mitglieder aus erster Hand dafür eine Bestätigung und bekannten sich zu diesem kirchlichen Handlungsfeld. Zwei langjährige Krankenhaus-Seelsorgerinnen berichteten anlässlich ihrer Stellenverlängerung aus ihrer Arbeit.

„Lotse in den Krisen des Lebens. Der Kapitän bleibt immer der Mensch“ – so umschrieb Pastorin Anke Leisner vor den KKR-Mitgliedern ihre Tätigkeit als Krankenhaus-Seelsorgerin am Neubrandenburger Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum. Dem Gremium stellte sich die erfahrene Seelsorgerin vor, weil ihre Berufungszeit endet, sie aber gern weiterhin noch tätig sein möchte. Und so berichtete die Theologin in Schlaglichtern aus ihrer Arbeit und resümierte: „Für meine Hilfe, die ich geben kann, spüre ich viel Dankbarkeit von Patienten und Angehörigen.“

 

Der Kirchenkreisrat verzichtete auf die Ausschreibung der 100-prozentigen Pfarrstelle für Krankenhausseelsorge und berief Pastorin Anke Leisner ab dem 1. Juli 2025 für weitere acht Jahre auf diese Stelle in Neubrandenburg. Für das laufende Jahr hat die Seelsorgerin schon neue Projekt angedacht. So möchte sie ein Kriseninterventionsteam am Klinikum aufbauen. Und ebenso soll es erneut einen Kurs für Ehrenamtliche geben. „Bisher unterstützen mich bereits 16 ehrenamtlich Tätige bei der Krankenhausseelsorge“, freut sich Pastor Leisner und ergänzt: „Das ist ein Geschenk und unverzichtbar.“

 

Klinik-Gottesdienste von vielen besucht, die zuvor nie in einer Kirche waren 

 

Ebenso verzichtete das Gremium nach persönlicher Vorstellung von Pastorin Cornelia Ogilvie auf die Ausschreibung der Pfarrstelle für Krankenhausseelsorge an der Carl-Friedrich-Flemming-Klinik Schwerin, die ebenso die die Krankenhausseelsorge im Umfang von 50 Prozent am Wismarer Krankenhaus beinhaltet, und berief die Seelsorgerin für weitere sechs Jahre bzw. bis zum Eintritt in den Ruhestand auf diese 100-Prozent-Stelle. Pastorin Ogilvie hatte zuvor berichtet, wie wichtig der Kontakt zum Klinikpersonal in der Psychiatrie für ihre Arbeit ist. Oft kämen Patientinnen und Patienten und fragen, „ob ich etwas habe, was ihnen helfen kann“, so Cornelia Ogilvie. Zu den Angeboten zähle u.a. der Gottesdienst zu dem jeden Sonntag eingeladen werde und zudem viele kämen, die nie in einer Kirche gewesen seien.

 

Mehr: www.kirche-mv.de/mecklenburg/dienste-und-werke/seelsorge/krankenhausseelsorge

 

Genehmigt: Projektmittel der Propstei Neustrelitz für mobile Suppenküche

 

Der Kirchenkreisrat beschloss die Vergabe von 6.000 Euro Projektmitteln der Propstei Neustrelitz für das Angebot der Mobilen Suppenküche des VolxMobil. Mit der Förderung soll das Angebot der Mobilen Suppenküche des VolxMobil weiter verstetigt werden. Das Team bietet dabei in den angefahrenen Dörfern die Möglichkeit gemeinsam eine Suppe zu kochen und miteinander zu essen. Als Erweiterung des Angebotes ist jetzt mit den Menschen vor Ort geplant, eine Erweiterung vorzunehmen, die im weiteren Sinn das Format des Besuchsdienstes aufgreift. Unter dem Titel „Klingeln & Klönen“ soll in Zusammenarbeit u.a. mit der jeweiligen Kirchengemeinde und mit einem zu bildenden Team von Ehrenamtlichen bei Menschen mit eingeschränkter Mobilität persönlich auf „einen Kaffee“, einen Spaziergang oder ein Gespräch an der Türschwelle vorbeigeschaut werden.

 

Besetzt: Vertretungspfarrstelle in der Propstei Rostock

 

Der Kirchenkreisrat verzichtete auch auf Ausschreibung der 2. Pfarrstelle für Vertretungsdienste (100%), die der Propstei Rostock zugeordnet ist. Zugleich wurde Pastor Dr. Hartwig Kiesow zum 1. Februar 2025 bis zum Eintritt in den Ruhestand erneut auf diese Pfarrstelle berufen.

 

Berufen: Mitglied im Stiftungsvorstand der Gessner-Stiftung

 

Rechtsanwältin Sabine Brandes aus Wismar berief der Kirchenkreisrat erneut in den Vorstand der Conrad-Gessner-Stiftung. Die Berufung erfolgt für vier Jahre und begann am 1. Januar 2025.

 

Hintergrund: Die Conrad-Gessner-Stiftung ist Ausdruck des Willens ihrer Gründerin, Frau Katharina Springer, den Bildungsauftrag und das soziale Engagement insbesondere im Kirchenkreis Mecklenburg zu unterstützen. Der besonders durch seine ornithologischen Untersuchungen bekannt gewordene Schweizer Naturforscher Conrad Gessner (1516 bis 1565) stand in Verbindung zur Rostocker Universität.

 

Neben der theologischen Reflexion seiner Arbeit lag ihm besonders an einer pädagogisch fundierten Wissensvermittlung seiner Forschungsergebnisse. Es ist deshalb Anliegen der Stiftung, mit dem Bezug zu Conrad Gessner eine Sicht der Natur zu vermitteln, die sich an christlichen Glaubensgrundsätzen und Werten orientiert. Diesem Ansatz folgend gilt das Engagement der Stiftung der Evangelischen Schule in Wismar.

 

Zu diesem Zweck hält sie Kontakt zur Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland als Trägerin dieser Schule und zu den evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden im Bereich der Hansestadt Wismar. Darüber hinaus fördert die Stiftung Maßnahmen, die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Zukunftsperspektiven eröffnen. Dazu gehören zum Beispiel die Förderung berufsbildender Maßnahmen in kirchlichen Einrichtungen, Projekte, die Jugendarbeitslosigkeit verhindern und Vorhaben, die Langzeitarbeitslose in Arbeitsverhältnisse integrieren helfen.

 

Benannt: Kirchenkreisbeauftragte im Landesausschuss für den Kirchentag

 

Der Kirchenkreisrat berief zum 1. Januar 2025 Tino Schmidt-Musche (Propstei Neustrelitz), Christian Pentzlin (Propstei Rostock) und Simone Kuhfahl (Propstei Wismar) als Beauftragte des Kirchenkreises Mecklenburg in den Landesausschuss der Nordkirche für den Deutschen Evangelischen Kirchentag. Die Berufung erfolgt für einen Zeitraum von sechs Jahren.

 

Entsandt: Mitglied im Aufsichtsrat Diakoniewerk Neues Ufer Rampe

 

Rückwirkend zum 16. Oktober 2024 wurde Pastor i. R. Holger Marquardt (Schwerin), als Vertreter des Kirchenkreises Mecklenburg im Aufsichtsrat des Diakoniewerk Neues Ufer gGmbH Rampe berufen. Der Berufungszeitraum ist auf fünf Jahre begrenzt.

 

Entlastet: Jahresrechnung des Gesamtärars

 

Der Kirchenkreisrat nahm die Jahresrechnung des Gesamtärars für das Geschäftsjahr 2023 entgegen und sprach dem Vorstand und dem Verwaltungsrat die Entlastung aus. Aufgabe des Gesamtärars ist es, „hinterlegtes Geldvermögen aus Erlösen von Grundstücksverkäufen örtlicher Kirchen in Mecklenburg zu verwalten und zu vermehren“, erläuterte OKR Olaf Mirgeler, der die Vermögens- und Stiftungsverwaltung leitet. Das Gesamtärar reiche wiederum zinsgünstige Darlehen an die Einleger aus – insbesondere für Investitionen und Bauunterhaltung sowie für Grundstückskäufe. Die Geschichte des Gesamtärars in der mecklenburgischen Kirche reicht bis in das 18. Jahrhundert zurück.

 

Geprüft: Diakoniefonds-Darlehen an die Diakonie Nord Nord Ost

 

Der Kirchenkreisrat gewährte gemäß Vergaberichtlinie für den Diakoniefonds auf der Grundlage des Prüfungsberichts zum Umbau und Modernisierung des Objekts „Haus am Meer“ in Kühlungsborn ein qualifiziertes Nachrangdarlehen an die Diakonie Nord Nord Ost in Mecklenburg gGmbH. Das Volumen beträgt 500.000 Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren zur Mitfinanzierung des genannten Projektes.

 

Ausgereicht: Gesellschafterdarlehen an das Kirchliche EnergieWerk

Der Kirchenkreisrat gewährte gemäß des Beschlusses der 14. Tagung der II. Kirchenkreissynode und auf der Grundlage eines Prüfungsberichts für den Zeitraum vom 1. Januar 2025 bis zum 31. Dezember 2044 der Kirchlichen EnergieWerk GmbH für die Errichtung von zwei Windkraftanlagen in Passow-Benthen ein Gesellschafterdarlehen in Höhe von voraussichtlich 825.000 Euro (51 Prozent des Eigenanteils an der Gesamtfinanzierung).

 

Zugestimmt: Schaffung zusätzlicher Büroarbeitsplätze in der KKV

 

Der Kirchenkreisrat beschloss durch Ausbau nicht benötigter Aktenlagerflächen zusätzlich vier Büroarbeitsplätze zu schaffen und die Schaffung weiterer vier Büroarbeitsplätze vorzubereiten. Die Finanzierung der geplanten 43.500 Euro Baukosten, erfolgt über nicht benötigte Finanzmittel, da die freigegebene Summe nicht ausgeschöpft wurde.

 

Besetzt: Leitung Fachbereich Finanz- und Mitgliederverwaltung

 

Der Kirchenkreisrat stimmte der Besetzung der Leitung des Fachbereiches Finanz- und Mitgliederverwaltung der Kirchengemeinden in der Kirchenkreisverwaltung mit Frau Sabine Sowada ab spätestens 1. Juli 2025 und der entsprechenden Eingruppierung im Umfang einer Vollbeschäftigung zu.

Quelle: ELKM (cme)