Gedenkfeier Museumsfest erinnert an Neuanfänge in Linstow

Foto privat

26.08.2025 · Linstow.

Von Freitag bis Sonntag findet in Listow (Landkreis Rostock) das 33. Museumsfest unter dem Motto „80 Jahre Neuanfang in Linstow“ statt. Damit wird an das Ende des Zweiten Weltkriegs und die Jahre des Wiederaufbaus erinnert. Ein abwechslungsreiches Programm mit vielen kulturellen Höhepunkten und interessanten Gesprächspartnern aus Tschechien, der Ukraine, Polen und hoffentlich dem einen oder anderen Überraschungsgast erwartet die Besucher.
 

In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg sind unzählige Flüchtlinge und Vertriebene – so auch die Wolhyniendeutschen – in unsere Region gekommen. Doch auch in anderen Teilen Europas erlebten die Menschen nach Flucht, Vertreibung und (Zwangs-)Umsiedlung eine entbehrungsreiche Zeit. So haben ab 1946 die meisten Tschechen Wolhynien verlassen und viele von ihnen wurden in Böhmen angesiedelt. Wie es Deutschen und Tschechen aus Wolhynien in ihrer neuen Heimat erging, erfahren die Besucher bei den Vorträgen am Freitag. „Bei der Gedenkfeier am Sonntag ist eine Tschechin mit dabei, die die Tochter eines Überlebenden des deutschen Massakers von Cesky Malin/Wolhynien ist“, blickt Pastorin Anja Fischer voraus.
 

Bei Tanz, Musik, Tombola und wolhynischen Spezialitäten können sich die Gäste am Samstag auf anregende Begegnungen und Gespräche mit Menschen freuen, die sich auf besondere Weise mit der Geschichte Wolhyniens verbunden fühlen. „Am Sonntag wollen wir einen Heimatgottesdienst in der Kirche Kieth feiern und  gemeinsam mit unseren europäischen Partnern dann aller Opfer von Flucht und Vertreibung gedenken“, so Pastorin Fischer. Der aktuelle Krieg in der Ukraine sei Mahnung und Ansporn zugleich, sich für ein friedliches Zusammenleben auf unserem Kontinent einzusetzen.

Quelle: elkm/pi/cme