Aus dem Gemeindeleben Neuer Impuls für das Miteinander in Malchow

Von Hans.Joachim Kohl

(v.l.n.r.): Daniel Gillner von der katholischen Gemeinde, Pastor Eckhard Kändler und Bürgermeister Rene Putzar vor dem Gebäudeensemble der katholischen Gemeinde.

Fotos: Hans.Joachim Kohl

07.03.2024 · Malchow. Den Zusammenhalt der Menschen in der Inselstadt von Malchow wollen katholische und evangelische Gemeinde gemeinsam mit der Stadt stärken. Konkret haben sie sich entschlossen, im katholischen Gemeindezentrum eine Begegnungsstätte für alle Menschen aus der Taufe zu heben.

Am 12. März ist es soweit: Der Trägerverein für das neue kirchliche und kommunale Begegnungszentrum soll gegründet werden. Der Verein wird von den beiden Kirchengemeinden und der Stadt gebildet. Weitere Vereine und Initiativen haben ihre Unterstützung zugesagt. „Ich glaube, wir haben hier ein gesellschaftliches Problem“, sagt Bürgermeister Rene Putzar, „das wir mit dem Begegnungszentrum versuchen zu lösen. Gerade durch Corona sehen wir wie ältere Leute verarmen und die Altersklassen sich auseinander dividieren. Dem besser entgegen zu wirken, versprechen wir uns von einem Begegnungszentrum, das generationsübergreifend alle ansprechen soll“.

 

Kaum Räume für Begegnung der Menschen in Malchow

 

Bisher fehlen in Malchow Räume für die Begegnung der Menschen. Es gibt zwar die Werleburg, die von einem stadtnahen Verein betrieben wird. Aber dort gibt es vor allem Großveranstaltungen, als Begegnungszentrum ist sie ungeeignet. Besser wäre das katholische Gemeindezentrum in der Stauffenbergstraße.

 

„Bisher wurden unsere Räume ausschließlich von der Gemeinde für eigene Zwecke genutzt“, sagt Daniel Gillner von der katholischen Pfarrei. „Die Gemeinde ist mittlerweile sehr, sehr klein. Dadurch sind die Aktivitäten in diesen Räumen gering. Da kamen wir auf die Idee, hier muss was passieren“. Diese werde wohl zugleich die Rettung des katholischen Gebäudekomplexes mit Kirche, Kapelle und Wohn- bzw. Gemeindehaus sein.

 

Evangelische Gemeinde will ihre Raumsituation verbessern

 

Die evangelische Kirchengemeinde hat, neben dem Impuls für das soziale Leben in der Stadt, auch ein eigenes Interesse. „Wir sind in der Kirchengemeinde räumlich nicht gut aufgestellt“ erläutert Pastor Eckhard Kändler. „Wir haben nur einen kleinen Gemeinderaum auf der Insel, wo es manche Schwierigkeiten gibt, vor allem im Sommer, dahin zu kommen. Wir rechnen sehr stark damit, dass unsere Gemeinde größer wird. Denn wahrscheinlich kommt die Nachbargemeinde 2026 zu uns. Wir erhoffen uns mit dem neuen Begegnungszentrum, dass wir räumlich hier besser aufgestellt sind und unsere Veranstaltungen in zentraler Lage in der Stadt und gut zugänglich anbieten können“. So war der Kirchengemeinderat der evangelischen Gemeinde nach einigen Überlegungen einstimmig für eine Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde und der Stadt.

 

Begegnung von Menschen und weitere gute Ideen

 

„Wahrscheinlich haben wir viel zu viele Ideen“, sagt Pastor Eckhard Kändler, „was hier alles passieren könnte. Vielleicht werden wir staunen, was sich für ehrenamtliches Engagement findet. Wir rechnen damit, dass einfach Leute auf uns zukommen, die eigene Ideen haben und sagen, ich suche schon lange einen Raum“. Das Begegnungszentrum könnte ein Platz gerade für einsame Menschen werden. „Mir sind in der Stadt und in der Gemeinde viele Menschen bekannt“, erzählt er, „die relativ einsam zu Hause sind und kein Ziel haben, wo sie mal hingehen könnten. Wenn das Begegnungszentrum so etwas leisten könnte, so ein Anlaufpunkt zu sein, dann wäre für die Stadt viel, viel gewonnen“.

 

Daneben sind dort Beratungen der Caritas und Diakonie geplant. Bürgermeister Rene Putzar sieht es auf einem guten Weg: „Wenn wir wirklich Ende 2026 das Begegnungszentrum eröffnen können, dann haben wir wirklich schnell gearbeitet“.

Quelle: kirche-mv.de (hjk/cme)