Nordkirche gratuliert Pommerscher Altbischof Eduard Berger wird 80 Jahre alt
Foto: R. Neumann
21.06.2024 · Schwerin/Greifswald. Der frühere Bischof der einstigen Pommerschen Evangelischen Kirche, Eduard Berger, wird am Sonnabend (22. Juni) 80 Jahre alt. Er war von 1991 bis 2001 pommerscher Bischof mit Sitz in Greifswald und lebt jetzt in Radebeul (Sachsen).
„Bischof Eduard Berger hat in der schwierigen Phase der Nachwendezeit bewusst und mutig die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit in der pommerschen Kirche vorangetrieben“, sagte Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Er sei vielen Menschen ein Vorbild im Glauben gewesen. „Seine konsequente Orientierung allein am Wort Gottes führte ihn in der ehemaligen DDR in die Opposition“, sagte Kühnbaum-Schmidt.
Eduard Berger wurde am 22. Juni 1944 in Posen im heutigen Polen geboren. Er absolvierte eine Lehre als Elektroinstallateur und studierte Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1965 wurde er laut Nordkirche wegen versuchten „ungesetzlichen Grenzübertritts“ zu 15 Monaten Haft verurteilt, danach setzte er das Theologiestudium am Katechetischen Oberseminar Naumburg und am Sprachenkonvikt in Berlin fort.
Nach der Ordination war er ab 1973 Pfarrer in Kakerbeck (Sachsen-Anhalt) und ab 1978 in Dresden. Dort sei er von der Stasi im Operativen Vorgang „Provokateur“ wegen der Forderung nach einem sozialen Friedensdienst „feindlich-negativ“ bearbeitet worden, hieß es. 1983 wurde er Superintendent und Dompfarrer in Meißen.
1991 wählte die Synode der Pommerschen Evangelischen Kirche Eduard Berger zum Bischof. Das Amt übte er bis 2001 aus. Zu seinem Nachfolger wurde Hans-Jürgen Abromeit gewählt. Berger kehrte anschließend nach Sachsen zurück und vertrat als Beauftragter der evangelischen Landeskirchen in Sachsen deren Interessen beim Freistaat Sachsen. 2009 wurde er in den Ruhestand verabschiedet.
Die Pommersche Evangelische Kirche entstand am 2. Juni 1950. Sie vereinigte sich an Pfingsten 2012 mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg sowie der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche).
Quelle: epd/Nordkirche