Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis St. Petri Wolgast ist erste "ÖkoFaire Gemeinde" in Pommern

Die Kirchengemeinde St. Petri Wolgast wurde als „ÖkoFaire Gemeinde“ zertifiziert. Eine-Welt-Laden-Mitarbeiterin Gerhild Plath, Pastor Sebastian Gabriel, Kirchengemeindeausschussmitglied Cornelia Gebauer, die stellvertretende Kirchengemeinderatsvorsitzende Annette Dallmann und Eine-Welt-Laden-Mitarbeiterin Hanna Stackelberg freuten sich über das gut sichtbar befestigte Schild, das Regina Möller, Referentin für ökofaire Beschaffung, der Gemeinde überreicht hatte (v.r.n.l.).

Foto: PEK/S. Kühl

18.09.2023 · Wolgast. Während eines Gottesdienstes am Sonntag (17. September) wurde die Kirchengemeinde St. Petri Wolgast als „ÖkoFaire Gemeinde“ zertifiziert.

Im Anschluss an den Gottesdienst, der von Mitgliedern des Frauenkreises und Mitarbeiterinnen des Wolgaster Eine-Welt-Ladens gestaltet wurde, präsentierte die Kirchengemeinde das an der Toreinfahrt zum Gemeindebüro am Kirchplatz angebrachte Zertifizierungs-Schild. Die Kirchengemeinde St. Petri Wolgast ist die erste „ÖkoFaire Gemeinde“ im pommerschen Kirchenkreis und die zweite im Sprengel Mecklenburg und Pommern nach der Rostocker Ufergemeinde, die im Juni zertifiziert wurde. Überreicht wurden die Zertifizierungsurkunde sowie die Plakette in Form einer Schiefertafel durch Regina Möller, Referentin für ökofaire Beschaffung in Kirche und Diakonie im Sprengel Mecklenburg und Pommern.

 

Ökologisches Wirtschaften mit Einsparpotenzial

 

Für eine Zertifizierung als „ÖkoFaire Gemeinde“ ist die Umsetzung von mindestens zehn Maßnahmen nötig, so Regina Möller. Dazu zählen unter anderem fair, ökologisch und regional gehandelte und eingekaufte Produkte für Gemeindeveranstaltungen, die Verwendung umweltfreundlicher Reinigungsmittel oder der Einsatz von Energiesparlampen. Die Umstellung auf ökologisches Wirtschaften sei nicht nur gut für die Umwelt, sondern entfalte auch großes Einsparpotenzial, beispielsweise durch den Einsatz energiesparender Leuchtmittel oder durch kurze Wege beim regionalen Einkauf, erläutert Regina Möller. Zudem würden auch viele neue Kontakte entstehen, unter anderem zu heimischen Landwirten und Hofläden. Mit der Nutzung fair gehandelter Produkte leisten die Kirchengemeinden ferner einen Beitrag für mehr soziale Gerechtigkeit. Eine Zertifizierung als „ÖkoFaire Gemeinde“ mit Urkunde und Beschilderung ist für die Kirchengemeinden kostenlos.

 

Idee entstand im Eine-Welt-Laden

 

Die Idee, sich als „ÖkoFaire Gemeinde“ zertifizieren zu lassen, sei als gemeinsame Überlegung im Eine-Welt-Laden gewachsen, erzählt Hanna Stackelberg, eine der Mitarbeiterinnen des Ladens für Produkte aus dem Fairen Handel, der bereits vor 25 Jahren gegründet wurde. Personell und inhaltlich sind der Laden und die Kirchengemeinde eng verknüpft. Ursprünglich in einem Raum der Kirchengemeinde entstanden, ist der Laden heute in der Wolgaster Fußgängerzone zu finden. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen des Ladens engagieren sich auch im kirchlichen Leben, im Eine-Welt-Laden erhältliche Produkte werden in der Kirchengemeinde verwendet.

 

Zertifizierung als dauerhafte Erinnerung

 

Ökologisches Wirtschaften und Fairer Handel sollten selbstverständlich werden und sich in den Alltag integrieren, hofft Hanna Stackelberg. Das wünscht sich auch Pastor Sebastian Gabriel. Darum sei das „ÖkoFaire Gemeinde“-Schild auch gut sichtbar angebracht worden, um Menschen, die daran vorübergehen, auf dieses Thema aufmerksam zu machen. „Wenn viele die Plakette sehen, kommen sie so vielleicht ins Nachdenken und stellen Fragen.“ Eine Veränderung der Lebensweise müsse zuerst in den Köpfen beginnen, meint der Pastor. Und Regina Möller ergänzt: „Die Zertifizierung als ‚ÖkoFaire Gemeinde‘ ist nicht als Abschluss zu verstehen, sondern vielmehr als dauerhafter Ansporn, dran zu bleiben, weiterzumachen und neue Ideen zu entwickeln.“ Das Schild könne immer wieder daran erinnern, im täglichen Wirtschaften soziale Verantwortung und ökologisches Handeln mitzudenken.

 

Ökologisch und fair? Einfach mal anfangen!

 

Alle Kirchengemeinden im pommerschen und im mecklenburgischen Kirchenkreis lädt Regina Möller ein, sich auf den Weg zu machen und die Zertifizierung als „ÖkoFaire Gemeinde“ anzustreben. Gemeinden, die noch zögern, rät Regina Möller: „Einfach mal anfangen!“. Viele Maßnahmen lassen sich leichter umsetzen, als es zunächst den Anschein habe. Und in vielen Gemeinden passiere bereits viel im Bereich des ökologischen und zukunftsfähigen Wirtschaftens. Gern stehe sie den Kirchengemeinden dabei zur Seite, diesen Weg weiter zu gehen. Zudem bietet Regina Möller regelmäßig Online-Seminare an. Das nächste Seminar ist für den 10. Oktober geplant.

 

Weitere Informationen

 

Regina Möller, Referentin für ökofaire Beschaffung in Kirche und Diakonie im Sprengel Mecklenburg und Pommern

Tel.: 0381377987593 oder 01746800407

E-Mail: regina.moeller@elkm.de

 

Mehr: https://oekofaire-kirche.de/gemeinde/mission/

Quelle: PEK (sk)