Fotos von Jugendlichen Nordkirche stellt Strafanzeige nach Sommercamp

13.09.2023 · Greifswald/Schwerin. Die Nordkirche hat nach neuen Hinweisen um Vorgänge bei einem Sommercamp Strafanzeige gestellt. Außerdem wolle sie die Vorgänge während der kirchlichen Jugendfreizeit auf der Insel Usedom im Jahr 2020 erneut aufarbeiten.

Damit reagierte die Nordkirche auf Vorwürfe, wonach auf der Freizeit sexualisierte Fotos von Jugendlichen entstanden sind.

 

Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Kirchengemeinde Ahlbeck soll die Aufnahmen gemacht haben, ein Pädagoge der Kirchengemeinde Zinnowitz soll dies toleriert haben. Die Aufnahmen wurden auf CDs gebrannt und den Teilnehmenden beim Nachtreffen ausgehändigt.

 

Aktuelle Medienberichte hätten nun zu einer neuen Bewertung des Falls geführt, hieß es. Ein neuer Beraterstab habe die Arbeit aufgenommen und werde nach Angaben der Nordkirche auch die Ergebnisse des früheren Beraterstabes noch einmal genau überprüfen. Die damaligen Ergebnisse seien „dem Fall aus heutiger Sicht eventuell nicht angemessen“.

 

Der Nordkirche waren bereits im November 2020 Hinweise auf die Datensätze bekannt geworden. Diese hätten „unverzüglich zu einem geordneten Verfahren“ geführt, so Nordkirchen-Sprecher Dieter Schulz. Der ehrenamtliche Mitarbeiter wurde damals von allen Tätigkeiten in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit suspendiert. Für den Gemeindepädagogen hatte der Fall keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen. Mittlerweile sei er bis zur Klärung der Vorwürfe „nicht mehr weiter tätig“.

 

Der neue Beratungsstab hat seine Arbeit den Angaben zufolge am 12. September aufgenommen. Die Nordkirche werde auch künftig umgehend über die weitere Arbeit des Beratungsstabes informieren, hieß es.

Quelle: epd

Hotlines geschaltet

 

Die Nordkirche appelliert eindringlich an alle, die über Informationen zu diesem Sachverhalt verfügen, dieses Wissen mit der Nordkirche zu teilen. Zudem möchte die Nordkirche dafür Sorge tragen, dass Beteiligte und ihr Umfeld Beratungs- und Fürsorgeangebote erhalten. Darum bieten die Stabsstelle Prävention der Nordkirche sowie die Junge Nordkirche ab sofort eigens eingerichtete Angebote der Beratung an. Darüber hinaus weist die Nordkirche auf unabhängige Beratungsangebote hin.

 

Im Fokus der Sprechstunden stehen die persönliche Klärung und Beratung. Rund um die Problematiken sexualisierter Gewalt geschulte Mitarbeitende der Stabsstelle Prävention bzw. der Jungen Kirche hören zu und bieten Entlastung. Die Anrufe können auch anonym erfolgen und sind vertraulich.

 

Nummer der Hotline Stabsstelle Prävention: 0176 74863162 

 

Nummer der Hotline Junge Nordkirche: 0381 377 987 421

 

Beide Hotlines sind montags, mittwochs und freitags jeweils von 15 bis 18 Uhr besetzt.