Orgelandachten mit geistlichen Akzenten "Orgeltörn" tourt durch Kirchen der Seenplatte

Von Hans-Joachim Kohl

Das "Orgeltörn"-Organisationsteam (v.l.n.r.): Julia Raabe (Büro des Landrates), Carsten und Jette Altschwager (Kirchengemeinde Gielow-Rittermannshagen), Christiane Drese (Kirchenmusikdirektorin Waren), Friedrich Drese (Leiter des Orgelmuseums Malchow).

05.05.2023 · Duckow. In diesem Jahr startet "Orgeltörn" in drei Kirchen südlich von Malchin. Am Sonntag (7. Mai) geht es los. An sieben Sonntagen bis Oktober gibt es in jeweils drei Kirchen besinnliche Konzerte, vor allem in Dorfkirchen des Kreises Mecklenburgische Seenplatte.

In der Kirche Duckow ist am 7. Mai ab 14.45 Uhr die älteste Friese-Orgel zu hören. Sie wurde um 1777 vom Vater der Friesedynastie, Matthias Friese, in die Kirche Duckow eingebaut. 2016 rekonstruierte Andreas Arnold den Erstzustand der Orgel. Weiter geht die Orgelfahrt übers Land, so der Untertitel der Reihe, in die Kirche Gielow, wo eine Orgel von Carl Börger gespielt wird. Schluss- und Höhepunkt der ersten Fahrt ist die Orgel in der Kirche Basedow. Sie ist die älteste Orgel Mecklenburgs und wurde 1683 von Heinrich Herbst gebaut. Schon ihr Anblick mit den Pfeifentürmen ist ein Augenschmaus.

Bei den drei Konzerten werden die Organisten Lukas Storch und Erdmann-Michael Haerter spielen, sowie Ellen Creutzburg Trompete. Die Organisatoren sehen die Konzerte als Orgelandachten mit geistlichen Akzenten. „Sie sind ausdrücklich auch als Gottesdienstalternativen gedacht“, sagt Friedrich Drese vom Orgelmuseum Malchow. Viele Kirchengemeinden bei denen "Orgeltörn" in den letzten beiden Jahren zu Gast war, freuen sich über die vielen Gäste in ihren Kirchen bei dieser Reihe.

Kirchen-"Nest" per Fahrrad erreichbar

Da die Kirchen der jeweiligen Sonntage nahe beieinander liegen und sogar per Fahrrad erreicht werden können, nennt Kirchenmusikdirektorin Christiane Drese aus Waren die drei Spielorte auch `Nest´. Sie, ihr Mann Friedrich Drese und Kantor Martin Hebert von der Stadtkirche Malchow hatten die Idee zum "Orgeltörn". Letzterer hatte den Einfall zum Titel "Orgeltörn". „Die Kirchen müssen nahe beieinander liegen und gut erreichbar sein“, erklärt Friedrich Drese den Auswahlmodus, „weiter müssen die Orgeln in einem guten und spielbaren Zustand und interessant sein“.

Kai Seiferth, der stellvertretende Landrat, hat die Schirmherrschaft auch für dieses Jahr übernommen. Er ist begeistert von den vielen restaurierten und wohlklingenden Orgeln. Kai Seiferth war traurig, dass die Orgeln in den Kirchen des Landkreises so selten gespielt wurden. „Es freut mich sehr“, sagte er im letzten Jahr, „dass wir mit dem Orgeltörn die Orgeln im ländlichen Raum spielen und bekannt machen können. Das unterstützen wir gerne als Landkreis“.

Bei den Konzerten ist der Eintritt frei, um eine Spende wird gebeten. „Finanziert wird der ganze Orgeltörn durch den Landkreis und die Stiftung „Kirche mit anderen“, erklärt Christiane Drese, „die Spenden bei den Konzerten sind für unseren Eigenanteil gedacht“. Was dann noch übrig ist, geht an die Kirchengemeinden, um deren Kosten zu stützen.

Alle Termine finden Sie im Programmflyer (PDF)

Quelle: kirche-mv.de (hjk)