Kirchenkreises Plön-Segeberg Propst Daniel Havemann verfehlt Wiederwahl

27.03.2023 · Bad Segeberg. In zwei Wahlgängen hat Daniel Havemann die Wiederwahl als Propst des Kirchenkreises Plön-Segeberg verfehlt. Sein Kommentar: "Einen Propst kann man abwählen, den Wandel nicht." Er werde im August mit hocherhobenem Haupt gehen.

Daniel Havemann hat die Wiederwahl als Propst des evangelischen Kirchenkreises Plön-Segeberg verfehlt. In zwei Wahlgängen erzielte er am Sonnabend bei der Tagung der Synodalen im Bildungswerk in Bad Segeberg nicht die erforderliche Mehrheit, wie der Kirchenkreis mitteilte. Damit endet seine Amtszeit Mitte August. Die Propststelle wird neu ausgeschrieben.

 

In der Synode sind laut Kirchenkreis aktuell 86 Plätze besetzt, für die Wiederwahl wären 44 Ja-Stimmen erforderlich gewesen. Im ersten Wahlgang erhielt Havemann 36 Ja-Stimmen bei 25 Gegenstimmen und sechs Enthaltungen. Im zweiten Wahlgang stimmten ebenfalls 36 Synodale für und 25 gegen ihn, fünf enthielten sich, eine Stimme war ungültig. Insgesamt waren 67 Wahlberechtigte anwesend.

 

Die Synodenentscheidung sorgte nach Angaben des Kirchenkreises für Betroffenheit. „Ich persönlich bin enttäuscht von diesem Wahlausgang“, sagte Gothart Magaard, Bischof im Spengel Schleswig und Holstein. Er dankte Havemann für dessen engagierten Einsatz in den vergangenen Jahren. Der Kirchenkreis müsse sich nun auf den Weg machen, die Nachfolge gut und schnellstmöglich zu regeln.

 

Havemann war vom Kirchenkreisrat einstimmig zur Wiederwahl vorgeschlagen worden. Christian Schröder, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenkreisrates, sagte: „Mit ihm geht ein Mann, der dem Kirchenkreis hervorragend gedient, viel auf den Weg gebracht hat und für notwendige und zukunftsweisende Entscheidungen einstand, selbst dann, wenn diese unpopulär waren.“

 

Propst Havemann sagte, er müsse und werde das Ergebnis akzeptieren. „Das tu ich aus Überzeugung, denn das ist Demokratie.“ Man habe hier, gerade auch in den letzten Monaten, viel in Bewegung gebracht. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Neustrukturierung der Kirchenkreisverwaltung, der Bau eines neuen energieneutralen Verwaltungsgebäudes in Bad Segeberg, der Aufbau eines Kita-Werks, die Schließung des Propsteialtenheims und der Kirchspielprozess „Kirche 2030“.

 

Ein Großteil dieser Projekte werde den Kirchenkreis auch in Zukunft beschäftigen, hieß es. „Einen Propst kann man abwählen, den Wandel nicht“, sagte Havemann. Er wünsche der Synode, „dass der Kirchenkreis an das anknüpfen kann, was uns stark gemacht hat“. Er gehe mit hocherhobenem Haupt. Havemann war vor zehn Jahren im ersten Wahlgang gewählt worden. Damals konnte er 45 von 78 Stimmen auf sich vereinen. Vor seiner Wahl zum Propst war er Pastor im mecklenburgischen Jördenstorf (Landkreises Rostock).

 

Am Ende der Synode erstattete Havemann noch Bericht über den Stand des Neubaus im Birkenweg in Bad Segeberg. Ende April wird den Angaben nach die Kirchenkreisverwaltung in das Gebäude umziehen. Die Baukosten betragen 11,1 Millionen Euro, die Synode hatte 11,5 Millionen Euro für den Neubau freigegeben.

Quelle: epd/kmv