Pommerscher Kirchenkreisrat: Neubau für ein aktives Gemeindeleben

19.01.2023 · Weitenhagen. Sitzung des Pommerschen Kirchenkreisrats: Söderblomhaus in Sassnitz wird neu gebaut / Bekenntnis zu mehr Jugendbeteiligung / Unterstützung für Kinderbibeltage in Greifswald

Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) stimmte in seiner jüngsten Sitzung, die im „Haus der Stille“ in Weitenhagen stattfand, dem Neubau des Söderblomhauses in Sassnitz als Multifunktionsgebäude mit Kita in Trägerschaft des Kreisdiakonischen Werks Stralsund zu. Zudem erteilte der KKR, im Einvernehmen mit der Bau- und der Finanzabteilung, der Kirchengemeinde Sassnitz für die Baufinanzierung die kirchenaufsichtliche Genehmigung zur Darlehensaufnahme in Höhe von rund 981.000 Euro. Das ursprüngliche Söderblomhaus war im Juni 2018 noch vor dem Abschluss damals stattfindender Sanierungsarbeiten durch einen Brand zerstört worden. Bereits kurz nach dem Unglück begannen in der Kirchengemeinde die Planungen für einen Neubau des Hauses. „Nach vielen Jahren voller Einsatz und Engagement seitens der Kirchengemeinde ist es nun gelungen, die Finanzierung für den Neubau zu sichern“, freute sich der Vorsitzende des Kirchenkreisrats, Propst Gerd Panknin. Für ein funktionierendes und aktives Gemeindeleben sei dieses Haus von großer Bedeutung. Der Stralsunder Propst Tobias Sarx betonte ebenfalls die Wichtigkeit des Bauvorhabens. Die Kirchengemeinde habe lange an dem Verlust gelitten. Umso mehr freue es ihn, dass das Haus nun neu entstehen kann. Als multifunktionales Gebäude wird das neue Söderblomhaus einen Kindergarten beherbergen sowie über Räume für die Arbeit der Kirchengemeinde verfügen.  

 

Ideen für mehr Jugendbeteiligung

 

Unter einem Tagungsordnungspunkt zum Thema Jugendbeteiligung waren Mitglieder der Pommerschen Jugendvertretung (PJV) Gäste der KKR-Sitzung. Die beiden Jugendvertreter Jakob Schubert und Daniel Maronde wurden dabei von dem ehemaligen PJV-Mitglied Anton Morgenstern begleitet. Seit der Konstituierung der neuen PJV im Sommer 2022 sei es ihnen ein Anliegen, die Vernetzung mit dem Kirchenkreis zu verbessern und die Jugendbeteiligung voranzutreiben, so die drei Jugendlichen. Während einer Präsentation stellten sie den KKR-Mitgliedern die wichtigsten Inhalte des 2021 von der Landessynode beschlossenen Kinder- und Jugendgesetzes (KJG) vor und verwiesen auf die damit verbundene Beteiligungsverpflichtung. Anschließend formulierten sie konkrete Umsetzungsvorschläge. Ganz oben stand dabei die Idee für ein Mentoring in Form eines regelmäßigen Austauschs zwischen Jugendlichen und Synodalen. Weitere Vorschläge waren unter anderem ein innovatives Abstimmungsverfahren während der Synoden, um das Meinungsbild der Jugendsynodalen erkennbar werden zu lassen, die Verbesserung der Kommunikation zwischen Synode und Jugendvertretung sowie die Durchführung einer Themensynode „Lebenswelt junger Menschen“.

 

Intensivierung der Zusammenarbeit

 

Im Anschluss an ihre Ausführungen kamen die drei jugendlichen Gäste während eines lebhaften und konstruktiven Austauschs mit den KKR-Mitgliedern ins Gespräch. Synodenpräses Elke König, die als Gast an der Sitzung teilnahm, sagte den Jugendlichen die umfangreiche Unterstützung des Synodenpräsidiums bei der Umsetzung der Beteiligungsvorschläge zu. Propst Gerd Panknin schloss sich der Präses an und betonte, dass die Einbindung der Jugend gerade bei Personalentscheidungen im Bereich der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen (laut §3(4) KJG) unbedingt gestärkt werden müsse. Als ein weiteres wichtiges Beteiligungsfeld nannte er die Bauvorhaben im Schullandheim Sassen. Außerdem bot der Kirchenkreisrat den Jugendvertretern an, die Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreises stärker zu nutzen, unter anderem über die Internetplattform www.kirche-mv.de und die Pressestelle des PEK.

 

Einladung zum Gegenbesuch

 

Zum Abschluss des Gesprächs verabredeten Kirchenkreisrat und Jugendvertreter die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit und der Partizipation. Dafür müsse ein regelmäßiger und strukturierter Prozess entwickelt werden, waren sich KKR und Jugendvertreter einig. Im Namen der PJV lud Daniel Maronde eine Delegation des Kirchenkreisrats zu einem Gegenbesuch in eine Sitzung der Jugendvertretung ein. Nach dem Besuch der Jugendvertreter bekannte sich der Kirchenkreisrat einhellig dazu, künftig die Jugendbeteiligung zu erhöhen und die Mitsprachemöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen im pommerschen Kirchenkreis zu verbessern. Der Besuch habe für die Anliegen der Jugend sensibilisiert, so der Kirchenkreisrat. Die jungen Menschen seien hochmotiviert, gut vernetzt und verfügten über herausragende Fähigkeiten und Talente, die es zu fördern gelte.

 

Kinderbibeltage werden unterstützt

 

Der Kirchenkreisrat unterstützt die Kinderbibeltage in Greifswald mit einem Zuschuss in Höhe von 500 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“. Die Kinderbibeltage finden als gemeinsames Projekt der Greifswalder Stadtgemeinden vom 6. bis 8. Februar statt. „Es ist wunderbar, dass es die Kinderbibeltage nach der durch die Pandemie bedingten zweijährigen Pause in diesem Jahr wieder geben wird“, sagte Propst Gerd Panknin. Ein Team aus 20 Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen organisiert die Bibeltage für rund 60 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren in der Greifswalder Christuskirche. Während eines bunten Programms beschäftigen sich die Kinder thematisch mit der Apostelgeschichte, einem Buch des Neuen Testaments. Dabei erleben die Kinder Gemeinschaft, sie singen, tanzen, beten, spielen und essen zusammen.

 

Anstellungserhöhung für Jugendmitarbeiter

 

Um die gemeindepädagogische Arbeit in der Propstei Stralsund zu stärken, beschloss der Kirchenkreisrat, die Anstellung von Jugenddiakon Albrecht Stegen befristet für das Jahr 2023 von 75 auf 100 Prozent zu erhöhen. Die Erhöhung wird durch Kirchengemeinden der Region sowie aus der Personalkostenrücklage des Regionalzentrums finanziert. Albrecht Stegen sei bereits seit Jahren ein sehr geschätzter Mitarbeiter in der Propsteijugendarbeit Stralsund, hieß es zu dem Beschluss seitens des KKR. Mit der Anstellungserhöhung werde die Verlässlichkeit und die Kontinuität der gemeindepädagogischen Arbeit in der Propstei Stralsund erhöht.

 

Informationen zum Archivstandort Greifswald

 

Der Vorsitzende des Kirchenkreisrats, Propst Gerd Panknin, informierte das Gremium über den derzeitigen Stand bezüglich der Außenstelle des Landeskirchlichen Archivs in der Hansestadt Greifswald. Für die ausgeschriebene Archivstelle gebe es bereits Interessierte. Zudem sprach der Propst über einige Überlegungen zu Räumlichkeiten, in denen die Außenstelle möglicherweise untergebracht werden könnte. Ob das möglich sein werde, müssten jedoch erst noch Fachleute entscheiden. Sicher sei jedoch, dass am Ende eines langen Prozesses und dank vielfältigen Engagements ein Teil der Archivalien zurück nach Pommern kommen werde, so Gerd Panknin.

 

Weitere Themen und nächster Sitzungstermin

 

Die Leiterin der Finanzabteilung, Diana Schulmeister, war der Sitzung vorübergehend per Videokonferenz zugeschaltet und berichtete dem Gremium über die aktuelle Situation in der von ihr geleiteten Abteilung. Trotz weiterhin bestehender Personalprobleme sei die Finanzabteilung auf einem guten Weg. Dazu hätten auch zwei neue Mitarbeitende beigetragen, die bereits hervorragend in das Team integriert seien, so Diana Schulmeister.

 

Darüber hinaus befasste sich der KKR in der Sitzung unter anderem mit weiteren Personalfragen, mit dem Programm für den Besuch der Landesbischöfin am 21. Februar im Kirchenkreis, mit der Tagesordnung des Treffens der Kirchenkreisräte der Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern am 28. Januar in Güstrow, mit einem Bericht aus dem Kreisdiakonischen Werk Greifswald, mit der Berichtigung der Vermögenszuordnung in einer Kirchengemeinde, mit Anfragen aus Kirchengemeinden zum Verlauf der Kirchengemeinderatswahl, mit dienstrechtlichen Fragen sowie mit dem weiteren Fortgang des Digitalisierungsprozesses im PEK.

 

Außerdem gab Propst Gerd Panknin dem Kirchenkreisrat einen Überblick über den Stand der Bewerbungen für die Stelle der Leitung der Kirchenkreisverwaltung. Es lägen bereits mehrere Bewerbungsschreiben vor, so der Propst. Bewerbungsschluss für die Stelle ist der 28. Februar. Neben dieser Stelle hat der pommersche Kirchenkreis derzeit auch die Stelle der präventionsbeauftragten Person, die Stelle eines Sachbearbeiters beziehungsweise einer Sachbearbeiterin IT-Systemmanagement sowie die Stelle einer beauftragten Person für Friedhofswesen ausgeschrieben. Diese und weitere Stellenausschreibungen in Pommern und Mecklenburg sind auf der Internetplattform www.kirche-mv.de unter dem Link https://www.kirche-mv.de/stellenausschreibungen zu finden. Die nächste Zusammenkunft des Kirchenkreisrats findet am 21. Februar 2023 statt.

Quelle: PEK (sk)