Pommerscher Kirchenkreisrat: "Reise durch die Kirchenkreise"

Besuchten Pommern: Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt (Mitte), Präses Hillmann (2.v.r.) und Bischöfin Fehrs (r.)

Foto: PEK/S. Kühl

23.02.2023 · Weitenhagen. Sitzung des Pommerschen Kirchenkreisrats: Besuch der Landesbischöfin und der Präses der Landessynode / Anträge an den Denkmalfonds gestellt / Energiemanagement wird aufgebaut

Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der Nordkirche, besuchte den Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) während seiner jüngsten Sitzung, die im „Haus der Stille“ in Weitenhagen stattfand. Begleitet wurde die Landesbischöfin von Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode, von der Vorsitzenden der Steuerungsgruppe des nordkirchlichen Zukunftsprozesses, Bischöfin Kirsten Fehrs, sowie von weiteren Vertretenden der Steuerungsgruppe. Die Teilnahme an der Kirchenkreisratssitzung war der Abschluss eines Besuchstags im PEK. Zuvor hatte die Besuchsgruppe im Greifswalder Lutherhof an einer großen Gesprächsrunde mit Mitarbeitenden aus zahlreichen Arbeitsbereichen des pommerschen Kirchenkreises teilgenommen. Auch das Gemeindezentrum der Lutherkirche in Stralsund stand auf dem Besuchsprogramm. Unter dem Motto „Reise durch die Kirchenkreise“ besucht die Landesbischöfin gemeinsam mit einer Nordkirchendelegation die 13 Kirchenkreise der Landeskirche. Der Besuch im pommerschen Kirchenkreis war der Auftakt dazu. Hintergrund ist ein Auftrag der Landessynode. Diese hatte im Rahmen des Zukunftsprozesses der Nordkirche im September des vergangenen Jahres beschlossen, die Weiterarbeit dazu im intensiven Austausch mit den Kirchenkreisen und den Hauptbereichen fortzusetzen.

 

Austausch in offener Atmosphäre

 

Kirsten Fehrs stellte dem KKR die Schwerpunkte des Zukunftsprozesses vor und nannte dabei unter anderem die Verschlankung von Verwaltungsvorgängen, Fragen der Mitgliederbindung oder auch die Prüfung von Leitungsstrukturen. Im Rahmen des Prozesses werde gefragt, an welchen Stellen investiert statt gespart werden müsse, wie das Ehrenamt gestärkt werden oder wie Hauptbereiche und Kirchenkreise besser zusammenarbeiten können, so die Bischöfin: „Wir wollen die Kontaktflächen verbessern und wir brauchen den Schulterschluss untereinander.“ Die Besuchsgruppe tauschte sich anschließend mit den Mitgliedern des Kirchenkreisrats in einer herzlichen und offenen Atmosphäre über Möglichkeiten aus, wie die pommersche Perspektive für den Zukunftsprozess in der Nordkirche fruchtbar gemacht werden könnte. Dabei kamen sach- und lösungsorientiert die drängendsten Fragen und Herausforderungen zur Sprache, vor denen die Kirche in Pommern aber auch die Landeskirche steht. Angesprochen wurden unter anderem der demografische Wandel, Gebäudenutzungspläne, die Herausforderungen der Denkmalpflege, das Engagement von Kirchbauvereinen, die Verwaltung von Friedhöfen, der Umgang mit Funktionspfarrstellen, das Potential von Prädikantinnen und Prädikanten sowie die Belastung von Pfarrpersonen durch Verwaltungsaufgaben. Diskutiert wurden auch neuartige konzeptionelle Ansätze für die kirchliche Arbeit mit vielversprechenden Ansätzen, zu denen die Schaffung von Erprobungsräumen zählte.

 

Landesbischöfin: Viele bewegende Eindrücke gewonnen

 

„Vielen Dank, dass wir heute hier auf dieser Rundreise durch den Kirchenkreis bei Ihnen sein durften. Wir haben viele bewegende Eindrücke gewonnen, für die wir sehr dankbar sind“, sagte Kristina Kühnbaum-Schmidt zum Abschluss der Zusammenkunft. Die Landesbischöfin wünschte dem pommerschen Kirchenkreisrat und seinen Mitgliedern Gottes reichen Segen und viel Kraft für die weitere Arbeit. Sie sicherte dem KKR zu, auch weiterhin kontinuierlich in Kontakt zu bleiben. Präses Ulrike Hillmann betonte, dass die Gruppe von ihrem Besuch wertvolle Impulse für die Fortsetzung des Zukunftsprozesses in der Nordkirche mitnehme. Als Gastgeschenk und symbolisches Segenszeichen überreichte Bischöfin Kirsten Fehrs dem Kirchenkreisrat einen Schirm mit dem Aufdruck der Umrisse des Gebiets der Nordkirche und der Beschriftung „Reise durch die Kirchenkreise“. Propst Gerd Panknin, Vorsitzender des pommerschen Kirchenkreisrats, überreichte im Gegenzug der Nordkirchendelegation einige Exemplare einer Landkarte des pommerschen Kirchenkreises, die neben Angaben zu den Kirchengemeinden auch statistische Informationen enthält.

 

Anträge an den Denkmalfonds gestellt

 

Der Kirchenkreisrat beschloss, für insgesamt zwölf Sanierungs- und Restaurierungsvorhaben Anträge an den Denkmalfonds 2023 der Nordkirche zu stellen. Die Gesamthöhe der beantragten Zuschüsse beträgt 97.803,81 Euro. Konkret handelt es sich bei den vielfältigen Maßnahmen um die Orgelrestaurierung in der Kirche Kirch Baggendorf (LK Vorpommern-Rügen), die Trockenlegung des Kirchenschiffs der Kirche Rakow (LK Vorpommern-Rügen), die Restaurierung des Westportals der Kirche Kreutzmannshagen (LK Vorpommern-Rügen), die Rekonstruktion der Christusdarstellung am Kessler-Altar in der Kirche Reinberg (LK Vorpommern-Rügen), die Restaurierung von Wandmalereien in St. Marien Stralsund (LK Vorpommern-Rügen), die Sanierung der Ziffernblätter der Turmuhr in Reinkenhagen (LK Vorpommern-Rügen), die Restaurierung des Küssowschen Epitaphs in der Kirche Tribsees (LK Vorpommern-Rügen), die Restaurierung von Altarbildern in der Fachwerkkapelle Jarmshagen (LK Vorpommern-Greifswald), die Instandsetzung des Südportals der Kirche Trantow (LK Vorpommern-Greifswald), die Restaurierung des Grabmals der Adelsfamilie von Essen in der Greifswalder Marienkirche (LK Vorpommern-Greifswald), die Kirchturmsanierung in Groß Teetzleben (LK Mecklenburgische Seenplatte) sowie die Innenraumsanierung der Kirche Grischow (LK Mecklenburgische Seenplatte). Die Gesamtkosten für die Umsetzung der genannten Vorhaben belaufen sich auf rund eine Million Euro.

 

Energiemanagement im Kirchenkreis

 

Als Beitrag zum Klimaschutz entschied der Kirchenkreisrat, für den Gebäudebestand des pommerschen Kirchenkreises ein Energiemanagement aufzubauen und zu verstetigen. Ein Ziel soll es dabei sein, in einem weiteren Schritt möglichst auch den Gebäudebestand der Kirchengemeinden in das Energiecontrolling einzubeziehen. Für die Umsetzung des Energiemanagements wird ein Förderantrag im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ der Bundesregierung gestellt. Die Initiative fördert neben Software und Messtechnik auch Personalkosten und soll Kommunen und Kirchen dabei unterstützen, nachhaltige Strukturen für den Klimaschutz zu schaffen. Der Kirchenkreisrat erhoffe sich neben dem Umweltaspekt auch erhebliches Einsparpotential, hieß es zu dem Beschluss aus dem Gremium. Der Eigenanteil für die neu auszuschreibende, zunächst auf die Förderlaufzeit von drei Jahren befristete Planstelle des Energiemanagements in Höhe von 30 Prozent wird durch aus Altersgründen frei werdende Stellenanteile finanziert. Zu den Aufgaben des Energiemanagement sollen der Beschlussvorlage zufolge die energetische Beratung von Kirchengemeinden und die Betreuung von energetisch relevanten Bauprojekten im gesamten pommerschen Kirchenkreis gehören.

 

Mehrere Personalentscheidungen getroffen

 

Zu den Themen der Sitzung zählten auch Entscheidungen zu mehreren Personalfragen. So beschloss der KKR, ab dem 1. April unbefristet eine Reinigungskraft für das Gästehaus in Kloster auf der Insel Hiddensee zu beschäftigen.

Die langjährige Gemeindesekretärin der Kirchengemeinde Pasewalk, Birgit Rakow, erhält ab dem laufenden Monat Februar Stellenanteile für Vertretungsaufgaben im Sekretariat der Propstei Pasewalk.

Als befristete Krankheitsvertretung wird ab dem 1. April eine Mitarbeiterin in der Finanzabteilung des Kirchenkreisamts eingestellt.

Verantwortlich für das Büro der pommerschen Kirchenkreissynode ist ab dem 1. März Dr. Arvid Hansmann. Die Beschäftigung ist zunächst befristet und betrifft damit die beiden Tagungen der Synode in diesem Jahr. Arvid Hansmann ist Pfarramtsassistent und Mitarbeiter des Kirchenkreisarchivs. Der Kirchenkreisrat beschloss außerdem, den Stellenumfang des Synodenbüros von 12,5 auf 20 Prozent zu erhöhen.

 

Weitere Themen

 

Der KKR beschloss, als Vertreter des PEK den Synodalen Jörg Raddatz und Pastor Hans-Joachim Jeromin in den sich neu konstituierenden Verwaltungsrat der Johanna-Odebrecht-Stiftung zu entsenden. Beide waren bereits Mitglieder des Rats und hatten ihre Bereitschaft erklärt, sich auch künftig in diesem Gremium zu engagieren.

 

Propst Gerd Panknin berichtete dem Kirchenkreisrat von den Beratungen des Anlageausschusses. Der Ausschuss habe sich für ein konservatives und sicheres Anlagekonzept entschieden, so der Propst, der dem Ausschuss für seine kompetente und engagierte Arbeit herzlich dankte. Der KKR bestätigte den Beschluss des Anlageausschusses.

 

Darüber hinaus befasste sich der KKR in der Sitzung unter anderem mit der Zustimmung zu mehreren Berufungen in Kirchengemeinderäte verschiedener Kirchengemeinden, mit dem Bericht aus der Finanzabteilung, mit den Bewerbungsverfahren und den dafür notwendigen Personalgruppen für mehrere ausgeschriebene Stellen, mit Überlegungen zur Schaffung einer zusätzlichen Mitarbeitendenstelle im Bereich der elektronischen Datenverarbeitung im Kirchenkreisamt sowie mit der Bildung des Wahlausschusses der Synode. Die nächste Zusammenkunft des Kirchenkreisrats findet am 14. März 2023 statt.

Quelle: PEK (sk)