Legowerkstatt in Rittermannshagen Biblische Geschichten mit Lego gestaltet

Von Hans-Joachim Kohl

Fleißige Baumeister und ein Tisch voller mit Lego.

Foto: Hans-Joachim Kohl

21.02.2023 · Rittermannshagen. Eine Legowerkstatt zu biblischen Geschichten, das hat seit Mai 2022 in den Kirchengemeinden Gielow und Rittermannshagen viele Kinder begeistert. Nun wurde die Werkstatt für drei Tage als Ferienaktion im Gemeindehaus Rittermannshagen angeboten.

„Gegen neun kommen alle Kinder so nach und nach an“, erzählt Carsten Altschwager, der gemeindepädagogische Mitarbeiter in den Kirchengemeinden Gielow und Rittermannshagen, „dann machen wir, weil es auch Tagesgäste gibt, eine Vorstellungsrunde. Danach erzähle ich eine biblische Geschichte und die Kinder bauen, zur Geschichte oder was ihnen in den Herzenssinn kommt“.

 

Zwischendurch gibt es Essen und Trinken und wer nicht mehr bauen kann oder will, kann nach draußen gehen, spielen oder toben. Jeden Tag hörten die Kinder eine biblische Geschichte.

 

„Tatsächlich Geschichten“, sagt Carsten Altschwager, „in denen es ums Bauen geht oder um Visionen, wie um das himmliche Jerusalem (Offenbarung 21). Dann die Geschichte vom Hausbau, wo es um ein gutes Fundament geht und der Turmbau zu Babel“. Aber die Kinder konnten auch nach ihren eigenen Träumen und Gedanken bauen. „Wenn man träumt ist es ja eine Einladung frei zu bauen und ich finde, wenn man möchte, dass sich Menschen in unserer Gemeinde verwirklichen und einen Platz finden, dann muss man auch diese Freiheit gewähren“.

 

"Die Firma in der Pyramide ist ein Geheimnis"

 

Karl baute ganz versunken an einer bunten Pyramide. Ein Motiv, das in vielen Varianten gebaut wurde: „Die roten Flammen auf unserer Pyramide sind Fackeln“, erklären Johanna und Pia, „außerdem haben wir ein Hochhaus gebaut. Jetzt müssen wir aber Stützen einbauen, sonst bricht der untere Teil zusammen“. Drei Jungs haben gemeinsam gebaut. „Eine Pyramide mit einem drehbarem Firmenlogo“, erzählen Till, Torben und Julian, „die Firma in der Pyramide ist ein Geheimnis“.

 

Es entstanden ferner ein Zoo, ein Automat für Süßigkeiten, viele bunte Häuser und Gärten mit Blumen. Auch Polizeistation und Bushaltestelle mit Föhn, Kamera und Werkzeug. „Alles was man eben zum Busfahren braucht“, sagen schelmisch die Erbauer Lina und Ben.

 

Den Kindern im Alter von 6 bis 11 Jahren hat es viel Spaß gemacht, sagten sie in der Abschlussrunde. Sie freuten sich auch darüber mit vielen Kindern gemeinsam zu bauen. Wer hat zu Hause schon viele Geschwister und so viele Legobausteine. „Die Kinder haben gemeinsam gebaut und sich gegenseitig mit Steinen ausgeholfen“, freut sich Carsten Altschwager, „so entstand eine schöne Gemeinschaft“.

 

"Das ist ja auch christliche Alltagsgestaltung"

 

Das Thema Hoffnungsbilder und Visionen für unser Dorf war auch zu finden. „Ich finde, wenn die Kinder da friedlich zusammen bauen und auch gemeinsam Lösungen finden, dann ist das doch Hoffnung pur“, sagt Carsten Altschwager, „von dieser Hoffnung zu leben und Kindern zu zeigen, dass das geht, ist doch wunderbar. Mehr können wir als christliche Gemeinschaft auch gar nicht bekommen“.

 

„Die Kinder stärkt einmal“, sagt er weiter, „dass sie gewürdigt und gesehen werden. Das, was sie gebaut haben, wahrzunehmen und wertzuschätzen ist ein großer Schritt“. Deshalb gibt es am Ende jeden Tages eine Runde, wo jedes Bauwerk gemeinsam angesehen wird. „Die Kinder können dazu erzählen, begutachten ihre Werke auch gegenseitig und applaudieren sich gegenseitig. Da merke ich, dass es den Kindern gut tut und sie wachsen. Aufeinander Rücksicht zu nehmen, aufeinander zu hören und sich gegenseitig zu helfen, das ist ja auch christliche Alltagsgestaltung“.

 

Eine Mutter erzählte, dass sie durch die Legobautage, die ihre Tochter besuchte, wieder mehr zum christlichen Glauben und zur Kirchengemeinde gefunden habe.

 

"Mehr Legobautage!"

 

Seit Mai 2022 gehen die Kirchenmitarbeitenden mit den Legobaunachmittagen durch die Orte des Kirchensprengels, d.h. sie laden die Kinder auch in kommunale Räume ein, z.B. der Feuerwehr oder sie gehen in Räume, die ehemals kommunal waren, jetzt aber privat sind. Dafür haben sie 100 Säckchen zu einem Kilo Legosteine angeschafft. Gesponsert von der Acredostiftung von der evangelischen Bank, vom Verein „andere Zeiten“, vom Kirchenkreis Mecklenburg und von der „deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt“ aus dem Programm „engagiertes Land“.

 

Einige Menschen aus der Gemeinde halfen ehrenamtlich bei den Legobautagen. „Überall stoßen wir auf positive Resonanz“, erzählt Carsten Altschwager. „Der Spitzensatz, den ich gehört habe, war: wenn schon jemand so `bekloppt´ ist etwas für Kinder zu tun, dann muss man das auch unterstützen. Das wenigste waren 8 Kinder und das meiste über 20 Kinder“. So viele kamen auch jetzt bei den Legobautagen in den Winterferien. Dass es den Kindern viel Spaß gemacht hat, war bei der Abschlussrunde zu hören und auf dem Wunschzettel an der Wand zu lesen, da stand: Mehr Legobautage!

Quelle: kirche-mv.de