Seit ihrer Jugend kirchlich engagiert Bischof Jeremias ordiniert Kim-Bianca Gräntzel in Franzburg

01.12.2023 · Franzburg. Kim-Bianca Gräntzel ist die neue Pastorin der Kirchengemeinde Franzburg-Richtenberg-Steinhagen. Am Sonnabend (2. Dezember) um 14 Uhr beauftragt sie Bischof Tilman Jeremias für den Dienst in der Kirche. Dabei segnet er die 30-jährige Theologin.

Am Sonnabend ordiniert Bischof Tilman Jeremias die 30-jährige Kim-Bianca Gräntzel in der Schlosskirche Franzburg. Die Pastorin wird gleichzeitig in der Kirchengemeinde Franzburg-Richtenberg-Steinhagen eingeführt. Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche lädt herzlich ein zu diesem besonderen Gottesdienst und sagt: „Ich freue mich, dass wir mit Kim-Bianca Gräntzel eine Pastorin haben, die begeistert davon ist, Gottesdienste zu feiern und dabei alle Altersgruppen ansprechen möchte. Seit ihrer Jugend ist sie in unserer Region kirchlich engagiert.“

Aufgewachsen in Stolpe an der Peene

Aufgewachsen ist die Theologin in einer kirchlich geprägten Familie in Stolpe an der Peene bei Anklam. Schon in der Grundschule war für sie klar: Ich werde einmal Pastorin. „Als ich in der 4. Klasse war, haben mich die Worte eines Predigers so berührt, dass ich dachte, wow, das möchte ich auch mal machen. Meine Pastorin erklärte mir, dass ich für ein Theologiestudium Latein, Griechisch und Hebräisch lernen müsste.“ Diesen Plan verfolgte sie zielgerichtet: „Ich habe mir extra ein Gymnasium gewählt, in dem ich Latein lernen konnte, obwohl ich dafür jeden Tag eineinhalb Stunden Fahrzeit hatte.“ Als Jugendliche engagierte sie sich in der Kirchengemeinde und qualifizierte sich mit einer Juleica-Ausbildung zur ehrenamtlichen Jugendleiterin.

Mit 19 Jahren bereits Synodale

2011 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern der Pommerschen Jugendvertretung der Evangelischen Jugend Pommern. „Mir liegt die Gremienarbeit mit ihren Debatten sehr“, erzählt sie. So ließ sie sich 2012 mit nicht einmal 20 Jahren in die pommersche Kirchenkreissynode wählen. „Ich finde es wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass eine Synode das wichtigste kirchenpolitische Gremium ist.“ Evangelische Theologie studierte sie in Greifswald. Schwerpunkte waren die Seelsorge und das Neue Testament.

Ihre praktische Ausbildung, das sogenannte Vikariat, hat sie in der Kirchengemeinde Kemnitz-Hanshagen bei Greifswald absolviert. In diesen zwei Jahren hat sie die Liturgie, also die Elemente des Gottesdienstes mit der für viele zunächst fremd anmutenden traditionellen Sprache schätzen gelernt: „Die Liturgie gibt uns Gesten, Melodien und Worte an die Hand, die Christinnen und Christen auf der ganzen Welt verstehen können, ohne dass man sie übersetzen muss. Die biblischen und kirchlichen Sätze geben Trost in schweren Zeiten, gerade wenn uns manchmal die Worte fehlen.“

Zum Wochenausklang eine kurze Andacht im Kerzenlicht

Die Pastorin möchte künftig kleinere Auszeiten vom Alltag anbieten: „Ich nehme bei vielen Menschen eine Sehnsucht nach spirituellen Räumen wahr. Dafür braucht es gar nicht so große Angebote, sondern oftmals reicht ein kleines Ritual, zum Beispiel zum Wochenausklang eine kurze Andacht im Kerzenlicht.“

Begeistert ist die Pfarrerin von dem lebendigen Angebot für Kinder, das in der Gemeinde schon besteht. Um auch Jugendliche anzusprechen, plant Kim-Bianca Gräntzel Gottesdienste „von und für Jugendliche“. Ein erster Familiengottesdienst wird am zweiten Advent in Steinhagen stattfinden.

Ganz viel Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft in der Kirchengemeinde

Von ihrer neuen Gemeinde ist die Pastorin begeistert: „Unsere Kirchengemeinderäte sind sehr aktiv, dazu haben wir einen engagierten Kirchförderverein in Steinhagen. Dort ist die Kirche dank unserer Ehrenamtlicher immer offen.“ Seit dem 1. November ist die Pastorin in Franzburg, Richtenberg und Steinhagen mit ihrem Mann und dem zweijährigen Kind in die Gemeinde gezogen. „Wir sind von beiden Gemeinden so herzlich aufgenommen worden, uns fehlten die Worte“, schwärmt sie. „Wir wurden mit einem Frühstück überrascht und erleben ganz viel Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft.“

Stichwort Ordination:

In der Ordination beruft die Kirche öffentlich Menschen nach Studium und praktischer Ausbildung auf Lebenszeit dazu, das Evangeliums zu verkünden und die Sakramente Taufe und Abendmahl zu verwalten. Im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche ordiniert Bischof Tilman Jeremias die Theologinnen und Theologen in ihrer künftigen Kirchengemeinde.

Quelle: Bischofskanzlei Greifswald (ak)