Mit einer Stimme sprechen Interreligiöses Friedensgebet für die Ukraine

25.08.2023 · Rostock. Mit einem interreligiösen Friedengebet für die Ukraine wollen Christen, Juden, Muslime und Bahai am Donnertag, 31. August, in Rostock ein Zeichen setzen. Dazu wird um 18 Uhr auf den Jakobikirchhof im Zentrum der Hansestadt eingeladen.

Die Gebete werden auf Ukrainisch und Deutsch gehalten. Die Veranstalter wollen deutlich machen, dass Religionen mit einer Stimme sprechen. (Denn die heiligen Schriften des Judentums, des Christentums, des Islam und der Bahai-Religion, rufen alle zu Frieden und Versöhnung auf). Auch Menschen ohne religiöse Bindung sind zu dem Gebet herzlich eingeladen.

 

Beim Gebet dabei sind der evangelische Bischof Tilman Jeremia (Greifswald), der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Rostock, Juri Rosov, und der Sprecher des Islamischen Bundes, Dr. Maher Fakhouri. Ebenfalls beten mit Angie Driesnack-Zendeh als Vertreterin der Rostocker Bahai-Gemeinde und der ukrainische Pfarrer Yurij Chorniy aus Lübeck, der regelmäßig samstags in der katholischen Christuskirche in Rostock eine Messe hält.

 

Bischof Jeremias: Im Gebet etwas abgeben von der Ohnmacht und von der Wut

 

Bischof Tilman Jeremias sagt: „Das interreligiöse Gebet hat in Rostock eine gute Tradition. Wir beten als Christinnen, als Juden, Muslime und Bahai für den Frieden zwischen den Religionen und auf unserer Erde. Diesmal für den Frieden in der Ukraine. Auch nach eineinhalb Jahren Krieg kann ich mich nicht gewöhnen an das Elend, das Morden, die Gewalt. Im Gebet können wir etwas abgeben von der Ohnmacht und von der Wut und setzen unser Vertrauen in den Gott des Friedens. Beten ist eine Sprache über Nationalitäten hinaus. Ich bin überzeugt, dass die Religionen eine wichtige Aufgabe haben können bei der Versöhnungsarbeit.“

 

Jüdische Gemeinde ergriff die Initiative für den aktuellen Gebetsbezug

 

Die Initiative zum Friedensgebet für die Ukraine ging von der jüdischen Gemeinde Rostock aus. „Fast alle haben Angehörige und Freunde in der Ukraine oder in Russland“, so der evangelische Stadtpastor Wilfried Knees, der den interreligiösen Gesprächskreis Rostock seit 2029 koordiniert.
Der Kreis entstand als Reaktion auf die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Lichtenhagen 1992. Ein Ziel ist es, andere Religionen näher kennenzulernen. Der Kreis setzt sich für eine offene, vielfältige und gastfreundliche Gesellschaft sowie Frieden und Versöhnung ein

Quelle: ELKM (cme)