Pommersche Kirchenkreissynode Neuer Propst Philipp Staak: "Herausforderungen annehmen und neue Wege gehen"

Vizepräses Matthias Gienke gratuliert dem neuen Pasewalker Propst Philipp Staak (re.)

Foto: PEK/S. Kühl

15.04.2023 · Greifswald. Philipp Staak erhielt das Vertrauen: Die Mitglieder der pommerschen Kirchenkreissynode wählten am heutigen Nachmittag in Greifswald den 50-jährigen Pastor im ersten Wahlgang mit 43 Ja-Stimmen von 51 abgegebenen und gültigen Stimmen zum Propst mit Sitz in Pasewalk.

Zur Wahl nötig waren mindestens 34 Ja-Stimmen – die Mehrheit der derzeit gesetzlichen Anzahl von 66 Synodalen, von denen 55 an der heutigen Tagung teilnahmen. Das Gremium war damit beschlussfähig. Die zehnjährige Amtszeit des neuen Propstes beginnt am 1. Dezember 2023. Pastor Philipp Staak war der einzige Kandidat für dieses leitende Amt im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis.

 

Neuer Propst sprach von Aufbruch und neuen Perspektiven

 

„Ich danke allen Unterstützerinnen und Unterstützern“, sagte Philipp Staak nach seiner Wahl. In seiner Vorstellungsrede hatte er zuvor davon gesprochen, dass er als Propst seinen Beitrag dafür leisten wolle, dass Kirche auch in Zukunft weiter sichtbar und für alle erreichbar sei. „Ich werbe dafür, dass wir die aktuellen Herausforderungen annehmen und dabei auch neue Wege gehen. Wir brauchen neue Formen, neue Perspektiven und einen Aufbruch, um unsere Botschaft immer wieder in den Mittelpunkt unseres Handelns zu stellen.“ Unter anderem nannte Philipp Staak als Aufgabe die Befreiung von Pastorinnen, Pastoren und Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst von administrativen Aufgaben, damit sich diese ihren ureigenen Aufgaben zuwenden können. Zudem müsse die Digitalisierung weiter vorangebracht werden. Junge Menschen bezeichnete Philipp Staak als „unsere kirchliche DNA“, die nicht aus dem Blick geraten dürfe. Es stehe ein Strukturwandel an, der gute Konzepte benötige sowie viel Kraft und Geduld erfordere. „Wir müssen uns von manch Altem verabschieden, gewinnen aber auch neue Freiheiten“, so Philipp Staak. Als neu gewählter Propst tritt er im Dezember die Nachfolge von Propst Andreas Haerter an, der zum 30. November 2023 in den Ruhestand geht.

 

Bischof Tilman Jeremias: Wahlvorschlag in großer Einmütigkeit erzielt

 

Bevor die Synodalen ihre Stimmen abgaben, begründete Bischof Tilman Jeremias, der den Pröpstewahl-Ausschuss leitete, das Votum des Gremiums: „Ich möchte den Mitgliedern des Ausschusses ganz herzlich danken“, so der Bischof. „Wir haben den Wahlvorschlag in großer Einmütigkeit erzielt. Wir sind davon überzeugt, einen hervorragenden Kandidaten zu präsentieren.“ Philipp Staak bringe alles mit, was dieses Amt erfordere und sei aufgrund seiner jahrelangen pastoralen Tätigkeit mit der Propstei Pasewalk bestens vertraut. „Gern hätten wir einen Vorschlag mit zwei Kandidierenden präsentiert“ sagte der Bischof, doch trotz intensiver Bemühungen sei dies nicht gelungen. Bezüglich der Geschlechtergerechtigkeit betonte Tilman Jeremias, dass Frauen ausdrücklich aufgerufen waren, sich zu bewerben und es auch mehrere Gespräche mit Pastorinnen gegeben habe, von denen jedoch keines zu einer Bewerbung geführt habe. Darüber äußerte der Bischof sein Bedauern.

 

Pastor in den Kirchengemeinden Spantekow und Boldekow-Wusseken

 

Der 1972 in Greifswald geborene Philipp Staak ist Pastor in den Kirchengemeinden Spantekow und Boldekow-Wusseken mit insgesamt 13 Kirch- und Kapellenorten und 18 weiteren Ortschaften. Mit fünf Geschwistern wuchs er in einer Pastorenfamilie im Kemnitzer Pfarrhaus unweit von Greifswald auf. Sein Theologiestudium absolvierte er in Berlin und Greifswald. Während des Studiums arbeitete Philipp Staak unter anderem als Leiter eines Berliner Jugendgästehauses der Evangelisch-methodistischen Kirche und betreute dabei internationale Gästegruppen. Im Jahr 2002 begann er sein Vikariat in der Kirchengemeinde Gützkow bei Pastor Hans-Joachim Jeromin und legte im Jahr 2004 sein Examen ab. Anschließend trat er seinen Dienst in der Kirchengemeinde Spantekow an, zunächst durch Entsendung, seit 2007 als gewählter Pastor. Zu den Schwerpunkten seiner Arbeit zählen die Steuerung, Begleitung und Weiterentwicklung von Fusionsprozessen in dem weitläufigen Einzugsgebiet des Pfarramts Spantekow, zu dem neben der Kirchengemeinde Spantekow auch die Kirchengemeinde Boldekow-Wusseken gehört. Von Beginn an arbeitet er daran, die Strukturen zu etablieren, die dazu beitragen, in der ausgedehnten Gemeinderegion mit ihren zahlreichen Dörfern und Ortschaften ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu schaffen und christliche Gemeinschaft zu stiften. Impulse setzt er dabei vor allem in der intensiven Arbeit mit Ehrenamtlichen. Auch der umfangreiche Gebäudebestand und dessen weitreichende Sanierung beschäftigte Philipp Staak in den zurückliegenden Jahren. In der Gemeinwesenarbeit ist es ihm zudem gelungen, ein enges und fruchtbares Netzwerk zwischen Kirchengemeinden, Vereinen, Kommunen und weiteren örtlichen Akteuren zu knüpfen. Der 50-jährige hat zwei Töchter und lebt mit ihnen und seiner Frau, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Greifswald tätig ist, im Pfarrhaus in Spantekow.

 

Verantwortung im Kirchenkreis und in der Propstei

 

Das Propstamt wird im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis von drei pröpstlichen Personen in gemeinsamer Verantwortung wahrgenommen. Zugleich tragen sie jeweils Sorge für ihr Propsteigebiet und ebenso für gemeinsame Aufgaben im Kirchenkreis, beispielsweise für die Verwaltung, für die Zusammenarbeit mit der Diakonie oder für die Dienste und Werke. Die drei pommerschen Propsteisitze befinden sich in Pasewalk, Greifswald und Stralsund. Gewählt wurde der neue Pasewalker Propst während der 11. Tagung der II. Synode des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises, die am heutigen Sonnabend, 15. April, im KulturBahnhof, Osnabrücker Straße 3, in Greifswald stattfand. Neben der Propstwahl standen unter anderem die Arbeit in den synodalen Ausschüssen sowie die Diskussion und Bestätigung mehrerer Beschlussvorlagen des Kirchenkreisrats auf der Tagesordnung der Synode.

 

Weitere Informationen und Bilder: 11. Tagung der II. Kirchenkreissynode

Quelle: PEK (sk)