Landessynode Nordkirche will sich für die Zukunft aufstellen

17.09.2022 · Lübeck-Travemünde. Die Nordkirche hat die Weiterentwicklung ihres Zukunftsprozesses "horizonte hoch 5" beschlossen. Zudem will sie ihre Arbeit für Geflüchtete mit mehr als 4,3 Millionen Euro unterstützen.

Die Nordkirche hat die Weiterentwicklung ihres Zukunftsprozesses „horizonte hoch 5“ beschlossen. Zum Ende ihrer dreitägigen Beratungen in Lübeck-Travemünde erteilte die Landessynode (Kirchenparlament) der Kirchenleitung am Sonnabend den Auftrag zur weiteren Konkretisierung der vorgelegten Handreichung. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt bezeichnet die Entscheidung als „klare Priorisierung der Zukunftsaufgaben der Nordkirche“.

 

In der vorangegangenen Aussprache war das Papier kontrovers diskutiert worden. Nach Einschätzung vieler Synodaler sei es eine gute Basis, enthalte aber zu viele unkonkrete Punkte. Zugleich wünschte sich das Kirchenparlament einen breiteren Beteiligungsprozess, unter anderem in den Kirchenkreisen. Die Kirchenleitung hat nun den Auftrag, „horizonte hoch 5“ weiter zu konkretisieren.

 

Demnach sollen ein evangelisches Profil erarbeitet und die Präsenz und Relevanz im Sozialraum verbessert werden. Des Weiteren sollen sich Gremien und Entscheidungsstrukturen für Kirchenmitglieder öffnen und auch Nichtmitglieder in den Beteiligungsprozess eingebunden werden, so der Beschluss. Auch eine Vereinfachung der Verwaltung sowie die Förderung der stärkeren Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen gehören zur Zielsetzung. Weitere Punkte sind die Erarbeitung innovativer Konzepte für den Umgang mit der Kirchensteuer und Fragen der Digitalisierung der Nordkirche.

 

Bei ihrer dreitägigen Sitzung hatte die Landessynode zudem mit großer Mehrheit Gesetzesänderungen beschlossen, die es unter anderem jungen Pastorinnen und Pastoren künftig erleichtern soll, nach ihrer Ausbildung eine geeignete Pfarrstelle zu finden. Ebenfalls mit großer Mehrheit wurde beschlossen, die rund 5,1 Millionen Euro Mehreinnahmen aus der Energiepreispauschale für besonders von der Krise betroffene Familien, Kinder, Senioren, Auszubildende und Studierende zu verwenden.

 

Zudem hat die Nordkirche ihre Arbeit für Geflüchtete gestärkt. Mehr als 4,3 Millionen Euro werden zwischen 2023 und 2027 bereitgestellt. Ziel sei die Förderung der sehr unterschiedlichen Arbeit der Flüchtlingsbeauftragten in den Kirchenkreisen, außerdem erhalte die Rechtsberatungsstelle „Fluchtpunkt“ in Hamburg Unterstützung.

 

In ihrem Bericht der Kirchenleitung erklärte die Landesbischöfin, dass die Nordkirche für 2023 Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 530 Millionen Euro, und damit einen ausgeglichenen Haushalt erwarte.

Quelle: epd