Nordkirche Wirtschaftsprüfer bestätigt Verfehlungen von Itzehoer Propst

03.03.2022 · Elmshorn/Itzehoe. Der Finanzskandal im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf ist belegt: Der Bericht eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers stelle eindeutige Verfehlungen fest, teilte Propst Thielko Stadtland am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz in Elmshorn mit.

So habe es insgesamt sieben Dienstwagen ohne jegliche Vereinbarung gegeben - zudem wurden sie teilweise von Privatpersonen außerhalb der Mitarbeiterschaft genutzt. Außerdem wurden zwei der Kreditkarten des Kirchenkreises für private Transaktionen eingesetzt. Die Verfehlungen seien mit etwa 40.000 Euro zu beziffern.

 

Dem Kirchenkreis seien keine Schäden entstanden, da alle Gelder bereits zurückgeflossen sind oder zumindest zugesichert wurden, so Stadtland. „Die personellen Konsequenzen haben wir gezogen - jetzt blicken wir nach vorne.“ Propst Bergemann hatte Mitte Februar für die aufgefallenen Unregelmäßigkeiten Verantwortung übernommen und den Vorsitz im Kirchenkreisrat niedergelegt. Der Verwaltungsleiter Thomas Janßen musste wegen der finanziellen Unregelmäßigkeiten bereits zum 31. Januar seinen Posten räumen.

 

Propst Bergemann hat laut Bericht eine berufliche Kreditkarte für eine private Zahlung genutzt - das Geld aber umgehend wieder zurückgezahlt. Dies sei mit dem Verwaltungsleiter abgesprochen gewesen, so Bergemann. Die Anschaffung der Dienstwagen habe er dem Verwaltungsleiter überlassen. „Ich habe nicht nachgefragt. Ich hätte es überprüfen und einschreiten müssen“, sagte er am Donnerstag.

 

Die Vertretung im Kirchenkreisrat übernahm der Elmshorner Propst Thielko Stadtland. Zum Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf zählen 38 Gemeinden mit rund 95.000 Mitgliedern rund um Itzehoe und Elmshorn.

Quelle: epd