Neuer Landeskirchenmusikdirektor Konja Voll wird in sein Amt eingefüht "Ein Orgelvirtuose und studierter Theologe wird die Nordkirche bereichern"

Konja Voll an der Orgel des Greifswalder Doms.

Foto: A. Klinkhardt

30.03.2022 · Greifswald. Konja Voll ist der neue Landeskirchenmusikdirektor der Nordkirche im Sprengel Mecklenburg und Pommern. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt führt ihn am kommenden Sonntag (3. April, um 15 Uhr) im Greifswalder Dom St. Nikolai in einem Festgottesdienst in sein Amt ein: „Herzlich gratuliere ich Konja Voll zu seiner Einführung als Landeskirchenmusikdirektor für die Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern und als Domorganist der evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai Greifswald und wünsche ihm Gottes reichen Segen!“, so die Landesbischöfin der Nordkirche.

Zuletzt wirkte Konja Voll 17 Jahre lang in der Hessisch-Nassauischen Kirche als Propsteikantor für die Region Starkenburg und als Kirchenmusiker in Bensheim an der Bergstraße. Der 54-Jährige hat Kirchenmusik und Theologie in Marburg und Heidelberg studiert und besuchte zusätzlich Meisterkurse beispielsweise bei dem norwegischen Organisten Jon Laukvik. Sein kirchenmusikalisches Studium schloss er mit einer Auszeichnung für sein Orgelspiel ab.

 

Kristina Kühnbaum-Schmidt sagt dazu: „Ich freue mich sehr, dass mit ihm für diesen Dienst ein Orgelvirtuose und studierter Theologe gewonnen werden konnte, der mit seiner Doppelqualifikation unsere Nordkirche durch sein Können bereichern wird.“ Der Start im Nordosten sei ihm leicht gemacht worden, erzählt Konja Voll, seit Anfang Februar im Amt: „Hier in der Domgemeinde begegnet man mir sehr freundlich, und auch sonst werde ich überall herzlich empfangen. Ich bin begeistert von den vielen schönen Kirchen mit ihren wertvollen Orgeln.“ Als Landeskirchenmusikdirektor möchte er Rahmenbedingungen erhalten und schaffen, damit Kirchenmusik gelingen kann – auch abseits der kirchenmusikalischen Zentren.

 

Alte Kirchenlieder gewinnen in Kriegszeiten neue Bedeutung

 

Wie zeitlos die Kirchenmusik und ihre Kirchenlieder sind, sei gerade in der derzeitigen Situation sichtbar: „Gottesdienste und Friedensgebete haben gerade Zulauf, weil die Leute eine Form des Trostes suchen. Da spielen auch die bekannten Melodien und Verse eine Rolle. Was ich deutlich merke, ist, dass die Texte anders klingen in Kriegszeiten. Als wir neulich im Gottesdienst ‚Verleih uns Frieden gnädiglich‘ gesungen haben, hatte das eine große Intensität – ein Text, der ursprünglich aus dem 9. Jahrhundert stammt und von Martin Luther vor ziemlich genau 500 Jahren nachgedichtet worden ist.“

 

Konja Voll wuchs im Pfarrhaus im Taunus auf. Seine Begeisterung für die Musik wurde früh schon durch eine engagierte Kinderchorleiterin und einen motivierenden Klavierlehrer geweckt: „Jemand, der begeistert an Orgel sitzt und das vermitteln kann – das fand ich als Kind toll. Wenn ich heute Schulkindern die Orgel vorstelle, merke ich immer wieder, wie fasziniert sie davon sind. Um kirchenmusikalischen Nachwuchs zu gewinnen, ist es gut, wenn Pastorinnen und Pastoren ganz gezielt werben und einzelne Konfirmanden ansprechen.“

 

Kirchenmusik verbindet Generationen und hält die Kirchengemeinde zusammen

 

Die doppelte Ausbildung Theologie und Kirchenmusik bezeichnet er trotz des langen und herausfordernden Studiums als „sehr befruchtende Kombination“, von der er immer wieder profitiere: „Kirchenmusik ist bei uns in der evangelischen Tradition seit Luther nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern Bestandteil der Verkündigung und hat daher eine hohe Wertigkeit. Sie spricht Menschen über andere Sinne an als das gesprochene Wort und verbindet die Generationen.“ Deshalb sieht er es als „reizvolle Aufgabe“, dafür zu sorgen, dass die Kirchenmusik weiterhin im Sprengel Mecklenburg und Pommern hörbar und sichtbar ist: „Wenn die Kirchenmusik in der Gemeinde gut funktioniert, weil die Rahmenbedingungen stimmen, dann ist das ganz entscheidend für eine lebendige, fröhliche Gemeinde. Die Chöre oder der Flötenkreis strahlen in die Gemeinde aus.“

 

Konja Voll hat zwei erwachsene Töchter. Seine Frau ist ebenfalls Kirchenmusikerin und Theologin. Zum 1. Juni beginnt sie ihren Dienst als Pastorin in Demmin.

Quelle: Bischofskanzlei Greifswald (akl)