10. Geburtstag der Nordkirche Jesusboot tourt durch Küsten-Gemeinden der Nordkirche

Von Thorge Rühmann

20.06.2022 · Schleswig/Barth. Mit einer Fahrt entlang der Ostseeküste will die Crew des Schleswiger Jesusbootes den 10. Geburtstag der Nordkirche feiern. Ziel ist am 26. Juni das Barther Bibelzentrum in Mecklenburg-Vorpommern. Ob das Boot in Barth ankommt, ist fraglich.

Das Schleswiger Jesusboot ist am Sonntag zu einer achttägigen Tour nach Mecklenburg-Vorpommern aufgebrochen. Die Fahrt ist Teil der Feierlichkeiten zum 10. Geburtstag der Nordkirche. Ziel der „Nordsterntour“ ist das Bibelzentrum in Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen), wo am 26. Juni ein Gottesdienst gefeiert werden soll. Entlang der Route der „Nordsterntour“ können Interessierte das Schiff besichtigen, einen Tagestörn mitfahren und Aktionen an Bord und in den Häfen miterleben.

 

Das Schiff macht unter anderem Station in Damp, Boltenhagen und Prerow. Konfirmanden-Gruppen haben sich angekündigt, Jungen und Mädchen im Kindergarten-Alter werden es ebenfalls besuchen. „Wir werden Gute-Nacht-Geschichten erzählen und Vorträge halten, etwa zum Boot selbst und der Situation, wie es aufgefunden wurde“, sagt Pastor Michael Bruhn vom Schleswiger Bibelzentrum, der das Jesusboot als Skipper steuert.

 

Nach dem Gottesdienst am Sonntag, 26. Juni, in Barth bleibt Bruhn drei Tage vor Ort, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, das Boot kennenzulernen. Bis dorthin dauern die 60-Kilometer-Tagesetappen, die das Jesusboot zurücklegen wird, rund sechs Stunden. Bis zu sechs Passagiere können mitfahren.

 

Mit der „Nordsterntour“ will Bruhn auf die Besonderheit der Nordkirche hinweisen, deren Gebiet sich über die drei Bundesländer Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg erstreckt und von zwei Meeren umgeben ist. Das Spannende für ihn: „Vor zehn Jahren sind wir aufgebrochen. In dieser Zeit haben wir erreicht, dass die Kirche weiter zusammengewachsen ist.“

 

Von Hafen zu Hafen könne deutlich werden, dass die einzelnen Gemeinden zusammengehören - auch über die nächsten Nachbarn hinaus. Die Orte an der Ostseeküste seien schon seit Jahrhunderten miteinander verbunden, über die Hanse, aber auch über den kleinen Küstenverkehr, so Bruhn. „Wir hoffen, dass uns mit der Tour ein Brückenschlag zwischen den Gemeinden und von Bibelzentrum zu Bibelzentrum gelingt.“ Ganz sicher ist er nicht, dass das klappt. „Wir sind der Natur ja vollkommen ausgesetzt.“

 

Im Gründungsjahr der Nordkirche 2012 segelte Bruhn mit dem Boot schon einmal eine ähnliche Tour. Damals bliesen bei der Insel Poel in der Wismarer Bucht acht Windstärken von vorn. Das Meer war aufgewühlt und mittendrin schwamm das Jesusboot. Nach einem Motorschaden musste die Crew zurück nach Travemünde segeln. Ähnliches könne auch auf der kommenden Fahrt passieren, ein gewisses Risiko gebe es trotz gewissenhafter Planung immer, sagt Bruhn.

 

Da das Jesusboot für den See Genezareth konstruiert worden ist, könnte die Fahrt über das Meer zum Abenteuer werden - je nachdem, wie heftig Wind und Wellen sich entwickeln. Aufgrund seiner Bauweise sei das offene Boot, das keinen Kiel hat, für höhere Wellen recht anfällig. „Wir werden in Sichtweite zur Küste fahren, allein das sorgt schon einmal für viel Sicherheit“, so Bruhn.

 

Das Jesusboot ist ein originalgetreuer Nachbau eines am See Genezareth gefundenen Wracks, das zu Zeiten Jesu als Fischerboot genutzt wurde. Die Rudimente des Bootes waren 1986 am Ufer des Sees Genezareth gefunden worden. Seine Bauzeit wurde etwa auf 70 vor und 100 nach Christus datiert.

Quelle: epd