Glockentag rund um die "Offene Kapelle" in Jager Einladung zum Mitläuten

Rund um die „Offene Kapelle“ in Jager findet am 3. Juli der Glockentag statt.

Foto: S. Petters

28.06.2022 · Jager. Es geht um die Zukunft der beiden Glocken der Kapelle in Jager, wenn am Sonntag, 3. Juli, zum Glockentag eingeladen wird. Der kleine Ort Jager liegt knapp 20 Kilometer nordwestlich von Greifswald.

Um 15 Uhr geht es los mit Kaffeeklatsch und Glockengeschichten: „Alle Gäste sind aufgerufen, dazu Geschichten beizusteuern, egal ob selbst erlebte, egal aus welcher Region“, lädt Sabine Petters ein, die sich ehrenamtlich um die „Offene Kapelle“ in Jager kümmert. Um 16 Uhr beginnt dann ein Konzert mit der Sängerin und Akkordeonistin Joanna Gemma Auguri. Ein Teil des Konzerts wird von der Musikerin als Mitmachkonzert mit allen Gästen gemeinsam gestaltet, bei dem alle mitläuten können. „Bringt gerne Glocken von zu Hause mit, vielleicht schaffen wir es, ein kleines Glockenorchester zusammenzustellen. Und natürlich sind auch alle unsere Stimmen gefragt“, so Sabine Petters. Anschließend gibt es einen gemeinsamen Imbiss und einen gemütlichen „Aus-KLANG“. Sämtliche Spenden am Glockentag kommen der Sanierung der beiden Glocken zugute.

 

Glocken droht längerfristig Schaden

 

Auch wenn die Kirche in Jager nur klein ist, hat sie zwei Glocken. Die größere Glocke aus dem Jahr 1789 befindet sich im freistehenden Glockenstuhl, die kleinere aus dem Jahr 1725 hängt im Turm der Kapelle. Die Sanierung der Glocken ist dringend notwendig. Nachdem die große Glocke auf dem Kapellenfriedhof während der nordkirchenweiten Aktion „Hoffnungsläuten“ im Jahr 2020 fast täglich geläutet wurde, kamen zahlreiche Schäden ans Licht. Unter anderem löste sich der Klöppel der Glocke. „Bei beiden Glocken ist die Aufhängung fehlerhaft. Zudem sind die Klöppel aus zu hartem Stahl, so dass die wertvollen Glockenkörper bei regemäßiger Nutzung längerfristig Schaden nehmen würden“, erläutert Sabine Petters den Instandsetzungsbedarf. Die Sanierung soll durch die Grimmer Firma Udo Griwahn durchgeführt werden, die auf Turmuhren- und Läuteanlagenbau spezialisiert ist. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 5.000 Euro für beide Glocken. Der Kirchengemeinde Horst stehen aus eigenen Rücklagen dafür Mittel in Höhe von 1.000 Euro zur Verfügung. Die fehlenden 4.000 Euro sollen nun durch Spenden, beispielsweise während des Glockentags am 3. Juli, gesammelt werden. Zudem gibt es folgendes Spendenkonto bei der Pommerschen Volksbank:

 

Evangelische Kirchengemeinde Horst, IBAN: DE 31 1309 1054 0002 0561 35, BIC: GENODEF1HST, Verwendungszweck: Kapelle Jager, Name (evtl. Anschrift für Spendenbescheinigung)

 

Ort der Stille und Einkehr

 

Die Kapelle in Jager stammt aus dem Jahr 1830. Die beiden Glocken sind älter, da der heutigen Kapelle ein Vorgängerbau vorausging. Dabei handelte es sich um eine Fachwerkkirche, die im 15. Jahrhundert erbaut wurde. Sie verfügte über einen Dachreiter, in dem wahrscheinlich die kleinere Glocke hing. Die große Glocke gehörte einst zum Geläut der Horster Kirche, das ursprünglich aus drei Glocken bestand. Die anderen beiden wurden im Ersten Weltkrieg eingeschmolzen. Der früher hölzerne Glockenstuhl in Jager wurde 1989 durch einen Glockenstuhl aus Stahl ersetzt. Die „Offene Kapelle“ Jager ist ein verlässlich geöffneter Ort der Kontemplation, der Stille und Einkehr. Von Ostern bis zum Erntedankfest ist die Kapelle täglich für alle Besuchenden, für Ruhesuchende, für Menschen, die in der Stille beten möchten, in der Zeit von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Der Ostseeküsten-Wanderweg E9, der sich von Portugal bis nach Estland erstreckt, führt unmittelbar an der Kapelle vorbei. Die „Offene Kapelle“ Jager ist ein Standort der Veranstaltungsreihe „Spiritueller Sommer im Norden“.

Quelle: PEK (sk)