Personaldezernent Ulrich Tetzlaff: "Nordkirchen-Bildung optimal gelaufen"

31.01.2022 · Kiel/Greifswald. Der scheidende Personaldezernent der Nordkirche, Ulrich Tetzlaff, hat die Bildung der Nordkirche als „innovatives Projekt“ bezeichnet. Zwar sei die Geschwindigkeit, mit der die Fusion der damaligen Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern vor zehn Jahren vonstatten ging, „abenteuerlich“ gewesen, sagte Tetzlaff dem epd. Aber „die Bildung der Nordkirche ist für das, was strukturell möglich ist, optimal gelaufen“. Tetzlaff tritt Ende des Monats in den Ruhestand.

Die Nordkirche sei ein Ermöglichungsraum, in dem eine „versöhnte Verschiedenheit“ gelebt werden kann. Der 62-Jährige wies den Vorwurf zurück, mit ihrem 2019 verabschiedeten Personalplanungsförderungsgesetz „plant die Nordkirche die Pastorenzahlen 'runter'.“ Das Gesetz setze einen Rahmen, der es ermögliche, dass der demographisch bedingte Personalrückgang von allen Regionen gemeinsam getragen werde.

 

Bis 2030 gehen etwa 900 von 1.700 Pastorinnen und Pastoren in den Ruhestand. Jedoch werden prognostiziert nur etwa 300 Jüngere in den Dienst aufgenommen. Ziel müsse sein, auch künftig auf dem gesamten Gebiet der Nordkirche die Verkündigung des Evangeliums zu ermöglichen. „Es kann eben nicht jeder nach Hamburg, nach Rostock oder nach Greifswald gehen.“

 

Tetzlaff wies darauf hin, dass die Nordkirche viel für die Nachwuchswerbung tue. Dazu gehört aber auch, Berufs- und Gemeindebilder neu zu definieren. Kirchenkreise und die Kirchengemeinden müssten auf allen Ebenen gute Rahmenbedingungen für ihre Pfarrstellen schaffen. Es geht heute nicht nur darum, möglichst viel, sondern hochqualifiziertes Personal zu haben.

 

Geboren in Wolgast (Vorpommern) studierte Tetzlaff Evangelische Theologie in Greifswald und absolvierte sein Vikariat in Zerrenthin und am Predigerseminar in Wittenberg, bevor er 1987 Pfarrer im uckermärkischen Brüssow wurde. 1995 wechselte er ins Seebad Heringsdorf (Usedom). Im Anschluss war er von 2003 bis 2009 Superintendent im Kirchenkreis Greifswald, ehe er 2010 Personaldezernent in Kiel wurde.

Quelle: epd