Holocaust-Gedenktag Diakonie MV gedenkt der NS-Opfer

27.01.2022 · Schwerin. Das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern hat am heutigen Holocaust-Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. „Menschen jüdischen Glaubens, Roma und Sinti, Menschen mit psychischen Erkrankungen, Menschen mit geistigen oder körperlichen Behinderungen - sie alle wurden von den Nationalsozialisten als des Lebens unwürdig betrachtet, deportiert, misshandelt, ermordet“, hieß es.

Es sei besonders verstörend und erschreckend, dass bei der sogenannten Wannseekonferenz vor 80 Jahren nicht die obersten Entscheidungsträger des NS-Regimes zusammenkamen, sondern die mit der Umsetzung des Holocausts an den Juden beauftragten Beamten, sagte Diakonie-Landespastor Paul Philipps. Bei der Konferenz am 20. Januar 1942 wurde in der Villa am Berliner Wannsee die systematische Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung mit bürokratischer Präzision geplant.

 

Das Protokoll dokumentiere „den beflissenen Diensteifer der beteiligten Behörden und ihrer Mitarbeitenden“, so Philipps. „Da ist niemand, der auch nur den Versuch unternimmt, einen Einwand vorzubringen.“ Das Gedenken an die NS-Opfer sei „deshalb für uns in der Diakonie Mahnung und Auftrag, gesellschaftliche Entwicklungen kritisch zu begleiten und Zivilcourage zu fördern“.

 

Das Diakonische Werk MV unterstützt in diesem Jahr eine Aktion der Arolsen Archive, die das größte digitale Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus aufbauen. Ziel des Projekts #everynamecounts ist es, in 48 Stunden rund 20.000 Dokumente aus Konzentrationslagern zu erfassen. Mitarbeitende des Diakonischen Werks beteiligen sich daran.

Quelle: epd