Holocaust-Gedenktag Aufruf zum schweigenden Gedenken an NS-Opfer

26.01.2022 · Schwerin. Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus sind die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern am Holocaust-Gedenktag (27. Januar) um 10 Uhr zu einer landesweiten Schweigeminute aufgerufen.

Wie der Paritätische Wohlfahrtsverband am Mittwoch in Schwerin mitteilte, rufen dazu die Initiatoren der landesweiten Gedenkveranstaltung „Erinnern, Betrauern, Wachrütteln“ auf. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Veranstaltung vorab digital aufgezeichnet. Sie wird am Donnerstag (27. Januar) auf der Internetseite des Landesverbandes Sozialpsychiatrie MV (www.sozialpsychiatrie-mv.de) veröffentlicht.

 

Auf dem Gebiet des heutigen MV fielen Forschungen zufolge zwischen 1939 und 1945 etwa 2.500 Menschen mit Behinderungen und psychischen Erkrankungen der „NS-Euthanasie“ zum Opfer, hieß es.

 

Sandra Rieck, Vorsitzende des Landesverbandes Sozialpsychiatrie MV, zeigte sich besorgt über unreflektierte Diktatur-Vergleiche und den Einsatz von NS-Symbolik bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen. „Wir müssen uns unserer demokratischen Errungenschaften, gerade auch im Bereich der Medizin und insbesondere der Psychiatrie, bewusst sein, diese verteidigen und uns der Diskussion konstruktiv stellen“, mahnte Rieck. Es sei unerträglich, „dass bei einem Teil der Bevölkerung immer noch ein mangelndes Bewusstsein dafür herrscht und die NS-Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung öffentlich bagatellisiert werden“.

 

Auch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat in einer Erklärung des Vorstandes einer Shoa-Verharmlosung und Antisemitismus im öffentlichen Diskurs deutlich widersprochen.

Quelle: epd/kmv