Nordkirche Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf droht Finanzskandal

15.02.2022 · Elmshorn. Dem Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf droht offenbar ein Finanzskandal. Wirtschaftsprüfer wurden beauftragt, die Buchhaltung des Kirchenkreises zu kontrollieren. Propst Thomas Bergemann räumt Fehler ein.

Der Propst des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf, Thomas Bergemann, übernimmt Verantwortung für den drohenden Finanzskandal in seinem Kirchenkreis. „Auch ich habe Fehler gemacht“, sagte der Propst in einer öffentlichen Stellungnahme am Dienstag. Der gesamte Kirchenkreisrat und auch er als Vorsitzender hätten intensiver und mit größerem Problembewusstsein hinschauen müssen, um Missstände früher zu entdecken, so Bergemann.

 

Der Propst war am 1. Februar vom Vorsitz des Kreiskirchenrats (KKR) zurückgetreten. „Da sich abzeichnete, dass auch meine Person Gegenstand der Untersuchungen sein würde, war es mir ein Anliegen, mit meinem Rücktritt den Weg dafür frei zu machen“, so Bergemann. Es zeige sich, dass schon vor Jahren Compliance-Regeln für den Kirchenkreis und die in ihm Tätigen hätten aufgestellt werden müssen. „Als Propst, also nicht mehr als Vorsitzender des KKR, kooperiere ich nunmehr selbstverständlich und umfassend mit allen, welche die Aufklärung verantwortlich vorantreiben.“

 

Der Verwaltungsleiter Thomas Janßen musste wegen Unregelmäßigkeiten in seinem Verantwortungsbereich bereits am 31. Januar seinen Hut nehmen. Propst Bergemann war sein Vorgesetzter. Externe Wirtschaftsprüfer wurden nun beauftragt, die Vorwürfe aufzuklären. Wie hoch die Summe ist, die veruntreut worden sein soll, ist nicht bekannt.

 

Der Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf ist einer von 13 Kirchenkreisen in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche). Im Kirchenkreis gibt es seit dem Jahr 2020 zwei Propsteien. Die Propstei Nord mit Amtssitz in Itzehoe und Propstei Süd mit Amtssitz Elmshorn. Propst der Propstei Nord ist Dr. Thomas Bergemann, Propst der Propstei Süd ist Thielko Stadtland.

Quelle: epd/kmv