Sanierung der Wolgaster Kapelle abgeschlossen Festliche Heimkehr nach St. Jürgen

Nach der Sanierung kann die Wolgaster Kapelle nun wieder von der Wolgaster Kirchengemeinde genutzt werden. Das Foto zeigt das mittelalterliche Kirchengebäude einige Jahre vor dem Brand.

. Foto: KG Wolgast

06.12.2022 · Wolgast. Während eines Familiengottesdienstes unter dem Leitspruch „Heimkehr nach St. Jürgen“ am 2. Advent, 4. Dezember, wurde der Abschluss der Sanierung der Wolgaster Kapelle gefeiert.

Mitgestaltet wurde der Gottesdienst von Kindern der evangelischen Kita „Arche“. Die Predigt hielt Propst Gerd Panknin. Die Kapelle St. Jürgen war nach einem Brand im vergangenen Jahr instandgesetzt worden und kann nun wieder als Winterkirche der Wolgaster Kirchengemeinde genutzt werden. Unter anderem wurden das Dach der Kapelle erneuert und die Brandschäden im Inneren beseitigt.

 

Lange Zeit des Bauens ist vorüber

 

„Die Tür von St. Jürgen steht wieder weit offen“, sagte der Propst in seiner Predigt. „Nach einer langen Zeit des Bauens lädt sie uns wieder in dieses schöne Gotteshaus ein. Wir sind heute Morgen durch die Kirchentür hineingegangen und sind einfach nur froh und dankbar über die hellen und schönen Wände. Wir sitzen auf gemütlichen neuen Stühlen. Alles ist einladend und schön.“ Viele der Anwesenden könnten sich noch gut erinnern, wie sie nach dem 13. Juni 2021 durch die Kirchentür gingen, als alles rußverschmiert war und es unsäglich nach Feuer und Brand gerochen habe, blickte Gerd Panknin zurück. „Dank des riesigen Einsatzes der Feuerwehr konnte noch Schlimmeres verhindert werden. Und dann haben der liebe Gott und viele ehrenamtliche Helferinnen, Helfer und tolle Handwerker hier wieder etwas Wunderschönes entstehen lassen“, so der Propst.

 

St. Jürgen ist besonderes Zuhause

 

„Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen“, nahm Gerd Panknin Bezug auf ein von Dietrich Bonhoeffer formuliertes Bekenntnis. „Das habt ihr, liebe Gemeinde, zusammen mit euren Kirchenältesten und eurem Pastor hier getan. Die Stadt hat geholfen und euch in tolle Förderprogramme gebracht, viele haben gespendet und mit angefasst. Jeder ist hier in St. Jürgen herzlich willkommen.“ Das sei nun bereits seit 602 Jahren so, denn im Jahr 1420 wurde das Gotteshaus erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter hätten sich die Türen von St. Jürgen besonders für Arme, Bedürftige, Kranke und Fremde geöffnet. Die kleine Kapelle draußen vor den Toren der Stadt Wolgast sei wie ein Pflegeheim gewesen, eine Unterkunft für alle, die Hilfe brauchten. „Heimkehr nach St. Jürgen“ bedeute, „wir kommen wieder nach Hause“, so der Propst. Und St. Jürgen sei ein ganz besonderes Zuhause, nicht nur in den Wintermonaten.

 

Dank an alle Unterstützenden

 

Der Pastor der Kirchengemeinde, Sebastian Gabriel, schloss sich während des Gottesdienstes den Worten des Propstes an und sprach seinen Dank im Namen der Kirchengemeinde allen Beteiligten und Unterstützenden, den zahlreichen Spenderinnen und Spendern, der Stadt sowie den beteiligten Handwerksbetrieben und Firmen aus. Um künftig Beschädigungen der Kapelle zu verhindern, plant die Kirchengemeinde, in den nächsten Wochen das Gelände einzuzäunen und Überwachungskameras zu installieren. Im kommenden Jahr wird dann rund um die Kapelle wieder gebaut. Entstehen sollen ein Neubau mit Gruppenraum, eine Küche und Sanitäreinrichtungen, um St. Jürgen zukunftsfähig und langfristig zu einem generationenübergreifenden Begegnungszentrum weiterzuentwickeln.

Quelle: PEK (sk)