Treffen "Dreiklang" Rund 1.000 Musizierende zum Nordkirchen-Chorfest erwartet

17.08.2022 · Schwerin. Mit zweijähriger, auch coronabedingter Verspätung soll vom 26. bis 28. August in Schwerin das dritte Chorfest der evangelischen Nordkirche stattfinden. Zu dem Treffen „Dreiklang“ werden 64 Kirchenchöre mit rund 1.000 Sängerinnen und Sängern sowie Musikerinnen und Musiker aus ganz Norddeutschland erwartet. Darunter seien knapp 100 junge Menschen aus zwölf Jugendchören, die sich am Sonnabend (27. August) zum Jugendchortreffen angemeldet haben.

Zu den Höhepunkten des Chorfestes gehören den Angaben zufolge die beiden Konzerte „Wunderstill“ am 27. August (19 und 21 Uhr) im Dom. Dafür wurden fünf Auftragswerke geschrieben, die erstmalig zu hören sein werden. „Wunderstill“ heißt auch das Werk von Christian Domke, Kirchenmusiker in der Schweriner Paulskirche, das er nach einem Gedicht von Hilde Domin geschrieben hat.

 

Die weiteren Premieren sind: „Signum“ von Jan Meyer, Gospelkantor aus Hannover, „Ubi caritas“ und eine Bearbeitung des Chorals „Mein schöne Zier“ von Axel Schaffran, Kirchenmusiker an der Wichernkirche in Hamburg-Hamm, sowie eine neue Version des Chor-Klassikers „Alta Trinita Beata“ von Jan Simowitsch, Referent für Popularmusik in der Nordkirche. Auch der Chor des Litauischen Kirchenmusikverbandes wird an dem Programm beteiligt sein. Beide Konzerte sollen mit einem Grußwort von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt eröffnet werden.

 

Besonders beliebt seien bei den Besucherinnen und Besuchern des Chorfestes auch die offenen Aufführungen, bei denen das Publikum selber zum Chor wird, hieß es. So soll es am 27. August ab 14.30 Uhr ein offenes Singen mit Landeskirchenmusikdirektor Konja Voll (Greifswald) auf dem Markt geben. Ebenfalls am Sonnabend auf dem Markt ist ein Volksliedersingen um 11, 12, 16 und 17 Uhr geplant.

 

Ein weiterer Programmhöhepunkt sei zum Abschluss am Sonntag (28. August, 10 Uhr) der musikalische Festgottesdienst im Dom mit der Messe für Chor und Bläser von Landeskirchenmusikdirektor Hans-Jürgen Wulf (Hamburg). Predigen wird Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt.

 

Trotz der Corona-Pandemie sei die Chorlandschaft auf dem Gebiet der Nordkirche immer noch vielfältig, „auch wenn die Hochzeit der Pandemie Spuren hinterlassen hat und die Arbeit in den Chören notgedrungen ruhen musste“, hieß es. Gerade die Schülerinnen und Schüler seien etwa durch Homeschooling stark belastet gewesen, sodass vor allem die Jugendchorarbeit gelitten habe.

 

Die Situation vor Ort sei aber sehr verschieden. Viele Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre erlebten derzeit einen enormen Zulauf. Parallel seien während der Pandemie neben den traditionellen Kantoreien und Kirchenchören auch kleine Formationen entstanden, die sich auf eine bestimmte Musikrichtung oder einen Stil spezialisiert haben.

 

Vor der Corona-Pandemie waren mehr als 34.000 Sängerinnen und Sänger in rund 1.400 Chören auf dem Gebiet der Nordkirche aktiv. Der Nachwuchs wurde unter anderem in 395 Kinder- und 121 Jugendchören gefördert. 5.500 Bläserinnen und Bläser musizierten in 330 Posaunenchören, darüber hinaus gab es 140 Flötengruppen, 40 Orchester und mehr als 80 Bands. Aktuelle Zahlen zu Anzahl und Größe der Chöre in der Nordkirche sollen in den kommenden Monaten ermittelt werden.

 

Das erste Chorfest „Dreiklang“ fand 2012 in Greifswald statt, das zweite 2016 in Lübeck. Chöre aus der gesamten Nordkirche, aber auch aus den Partnerkirchen rund um die Ostsee hatten daran teilgenommen.

Quelle: epd