FSJ im pommerschen Kirchenkreis Denkmalschutz praxisnah erleben

Eine FSJ-Seminargruppe der Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz besuchte das Pasewalker Elendenhaus, das derzeit umfassend saniert wird. Nach der Fertigstellung wird das Backsteingebäude die Büros des Kantors und der Sekretärin der Kirchengemeinde beherbergen.

Foto: PEK/S. Kühl

22.09.2021 · Pasewalk. Im Rahmen der Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz besuchte eine Gruppe junger Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr verschiedene Projekte in Pasewalk, darunter das historische Elendenhaus, das derzeit umfassend saniert wird.

„Es geht hier heute vor allem darum, Einblicke in die Arbeit der Denkmalpflege zu bekommen.“ Mit diesen Worten lud Anett Burckhardt, Baubeauftragte des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises in der Propstei Pasewalk, in der vergangenen Woche eine Gruppe Jugendlicher zu einer Bauberatung in das sogenannte Elendenhaus in Pasewalk ein. Die 16 jungen Menschen aus zahlreichen Bundesländern nahmen eine Woche lang im Rahmen ihres Freiwilligen Sozialen Jahrs (FSJ) an einem Seminar der Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz teil. Das Elendenhaus, das derzeit umfangreich instandgesetzt wird, war eine von mehreren Stationen der Jugendlichen in der Region. Das Elendenhaus steht auf dem Kirchplatz der Pasewalker Marienkirche und wurde um das Jahr 1350 als zweigeschossiges Backsteintraufenhaus erbaut. Es zählt zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Architektur- und Sozialgeschichte in Norddeutschland. „Die unterschiedlichen Handwerker zeigen den Jugendlichen vor Ort ihre Gewerke. So erleben die FSJ-ler und FSJ-lerinnen hautnah, wie beispielsweise hier am Elendenhaus möglichst schonend saniert wird, um die Originalsubstanz weitgehend zu erhalten“, beschrieb Anett Burckhardt das praxisnahe  Seminarprogramm.

 

Einblicke in vielfältige Arbeitsbereiche

 

„Wir bieten auch in der Außenstelle der Bauabteilung des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises eine FSJ-Stelle im Bereich Denkmalschutz an“, ergänzte Anett Burckhardt. Das Freiwillige Soziale Jahr gibt jungen Menschen im Alter von 15 bis 27 Jahren die Möglichkeit, sich gemeinnützig zu engagieren und sich gleichzeitig weiterzubilden und berufsvorbereitend zu orientieren. „Wir freuen uns auf Bewerbungen“, so die Baubeauftragte. Gern gebe sie Auskunft und stehe für alle Nachfragen rund um das Thema FSJ in der Bauabteilung in Pasewalk als Ansprechpartnerin zur Verfügung. „Um diesen Platz anbieten zu können, haben wir uns bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz beworben, die im Rahmen ihrer Jugendbauhütten FSJ-Plätze anbietet und passende Partner zertifiziert. Unser FSJ bietet Einblicke in vielfältige Arbeitsbereiche wie Archäologie, Naturschutz, Architektur, Geschichte, Kunstgeschichte, Religion, Denkmalpflege und Bodendenkmalpflege“, zählte die Baubeauftragte auf. „Zudem vermitteln wir den FSJ-lern förderstrategisches Denken.“

 

FSJ ist Entscheidungshilfe für Berufswahl

 

Der künftige FSJ-ler oder die FSJ-lerin in Pasewalk erhält Einblicke in alle Bereiche der Bauverwaltung. Darüber hinaus ist die Bauabteilung des Pommerschen Kirchenkreises eng mit vielen lokalen Partnern vernetzt. Die bisherigen Projekte waren Gemeinschaftsaktionen von Kirche, Stadt und Behörden. „Die Zusammenarbeit ist konstruktiv und vertrauensvoll, davon profitieren die Akteure, die Allgemeinheit und die Teilnehmenden des FSJ“, ist die Baubeauftragte überzeugt. Die Theorie-Stunden finden in der „Jugendbauhütte Stralsund/Szczecin“ statt. Ebenso wie die praktischen Seminare werden die theoretischen Inhalte in größeren FSJ-Gruppen vermittelt. „Nach der Absolvierung dieses praktischen Jahrs sehen die jungen Menschen die Architektur und die Kulturgeschichte mit ganz anderen Augen“, so Anett Burckhardt. „Sie werden viele Fertigkeiten für ihr weiteres Leben hinzugewinnen und auch ihre eigenen Talente und Begabungen besser kennen, um so eine wichtige Entscheidungshilfe für ihre Berufswahl zu haben.“

 

Auch in Grimmen war kürzlich eine Gruppe der Jugendbauhütte im Einsatz und half dort dabei, eine historische Fachwerkscheune instand zu setzen, die künftig von der Kirchengemeinde für die Unterbringung Bedürftiger genutzt werden soll.

 

Hier geht es zur FSJ Ausschreibung.

Quelle: PEK (sk)