Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt predigt zum Schweriner Domjubiläum 850 Jahre Liebesgeschichte mit Gott

Festgottesdienst zu 850 Jahre Dom zu Schwerin

Foto: Nordkirche

12.09.2021 · Schwerin. Eine Liebeserklärung an den Schweriner Dom stellte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum Schmidt am Sonntagvormittag in den Mittelpunkt ihrer Predigt. Im Festgottesdienst zu 850 Jahre Dom zu Schwerin zitierte die Landesbischöfin der Nordkirche einen Psalmvers, der derzeit gut sichtbar an der Tür des Doms hängt: „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“ (Psalm 26,8)

Kristina Kühnbaum-Schmidt sagte: „Wie könnte man das Domweihjubiläum treffender und passender begehen als mit einer solchen Liebeserklärung! Drückt sie doch aus, wie sehr Menschen mit diesem Dom, mit diesem Kirchenraum in Liebe und Zuneigung verbunden sind. Denn über Jahrhunderte hinweg haben Menschen hier eine Zuflucht gesucht und gefunden. Alte und Junge. Arme, Reiche, Kranke und Gesunde. Dieser Dom war und ist Raum für Ängste und Sorgen, für Freude und Glück. Ein Raum für Gebete, laute und leise, für hörbare und unhörbare Worte - und sicher auch für manche Stoßseufzer. Seit 850 Jahren ist der Dom mitten in Schwerin, im Wandel der Zeiten ein Ort, an dem Menschen ihr Leid klagen, ihre Trauer zeigen, ihre Tränen weinen, und spüren, dass wieder Hoffnung und Trost wachsen.“ 

 

Die Landesbischöfin freute sich, im Festgottesdienst auch Manuela Schwesig, Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, und Dagmar Winter, Bischöfin der Church of England, begrüßen zu können. Mitglieder der Domgemeinde erzählten in ihren Worten, was der Dom für sie bedeutet. So freute sich der 10-jährige Felix Erichsen: „Die Musik! Das Licht! Und in den Fenstern der Himmel. Es gibt hier so viel Schönes zu entdecken! Das wollen wir heute feiern.“ Parallel wurde das Domweihejubiläum mit einer Übertragung der Predigt der Landesbischöfin in der Schweriner Petruskirche, der Schelfkirche, der Schlosskirche und der Paulskirche gefeiert.

 

Angesichts aktueller Krisen und Menschenrechtsverletzungen etwa in Afghanistan oder Belarus betonte die Landesbischöfin, dass Nächstenliebe nicht an der Kirchentür enden dürfe: „Als Kirche tragen wir die Nöte der Menschen und unserer Welt nicht nur vor Gott, sondern wir wollen sie miteinander tragen. Einander helfen, wo immer es geht. Denn wer in dieser Kirche für sich und seine Mitmenschen betet, soll auch vor den Kirchentüren an ihrer Seite sein - mit Wort und Tat. Wer in dieser Kirche Gottes Gastfreundlichkeit und Menschenliebe erfährt, soll sie auch selbst praktizieren - mit offenem Willkommen z.B. für alle, die in diesen Tagen aus Afghanistan vor Terror und Unterdrückung fliehen müssen. Wer in dieser Kirche um Frieden bittet, soll auch vor ihren Türen daran mitwirken, dass Frieden wird - hier bei uns und weltweit.“

 

Die Landesbischöfin dankte außerdem der Domgemeinde, die das Jubiläumsjahr mit verschiedensten Aktionen wie einer Kunstausstellung oder einer historischen Tagung „mit geradezu unerschütterlicher Gelassenheit und Zuversicht“ trotz Corona feierlich begeht: „Dafür hier und heute von ganzem Herzen Danke! Danke Ihnen, lieber Bruder Mischok und liebe Mitglieder des Dom-Kirchengemeinderates, danke Ihnen, liebe haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende, und allen, die einzelne Programmpunkte dieses Jubiläumsjahres mit vorbereitet und gestaltet haben! Ihnen allen, allen hier und heute, für die dieser Dom ein besonderer Ort ist, bringe ich heute zu diesem Jubiläum die Glück- und Segenswünsche unserer Landeskirche, die sich ganz bewusst diese Stadt als Sitz der Landesbischöfin und diesen Dom als eine ihrer beiden Predigtstätten ausgesucht hat.“

Quelle: Nordkirche (ak/mb)

Die Predigt der Landesbischöfin ansehen: