Tagung in Rostock Wissenschaftler diskutieren neue Bestattungsrituale

05.10.2021 · Rostock. Unter dem Titel „Ciao Bello“ wollen Experten auf einer Tagung in Rostock neue Rituale des Bestattungswesens diskutieren. Unter anderem werde es ab Donnerstag (7. Oktober) um die Frage gehen, wie Tiersegnungen und Gottesdienste für trauernde Hundehalter zu beurteilen seien, sagte der Rostocker Theologe und Tagungsleiter Thomas Klie am Dienstag in der Hansestadt. Seit 2015 gibt es in Deutschland die Möglichkeiten, Mensch und Tier gemeinsam auf einem Friedhof in einem gemeinsamen Urnengrab bestatten zu lassen.

Kirchliche Vorgaben ließen jedoch eine kirchliche Beerdigung bisher nicht zu. Allerdings gebe es in der schleswig-holsteinischen Gemeinde Niederkleveez (Kreis Plön) den ersten kirchlichen Friedhof für Haustiere im Norden. Einer Umfrage zufolge würden knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten gemeinsame Gräber für Tiere und Menschen befürworten, so Klie. Eine Firma aus Österreich biete sogar an, das Gemisch aus humaner und tierischer Kremierungsasche zu einem Rubin zu transformieren.

 

Gerade weil viele Menschen in der Großstadt der Vereinsamung nahe seien, hätten sie den Wunsch, den letzten Weg auch gemeinsam mit ihrem Haustier zu gehen. „Verwaltungsrechtlich spannend“ ist Klie zufolge dabei unter anderem die Frage, ob das Tier schon auf einem Grab, das für Menschen vorgesehen sei, beigesetzt werden könne, so lange der Mensch noch lebt.

Quelle: epd