Landesbischöfin wünscht sich mehr Gespräche und Verständigung Nordkirche traf evangelische Polen

Die Teilnehmenden der polnisch-deutschen Kirchenleitungsbegegnung während einer Führung durch den Güstrower Dom, darunter Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (1. Reihe, 2.v.re.), Bischof Prof. Dr. Marcin Hintz (erste Reihe, 2.v.li.), Bischof Waldemar Pytel (1. Reihe, re.), Bischof Tilman Jeremias (1. Reihe, li.), Bischof Ryszard Bogusz (letzte Reihe, 3.v.re.) sowie unter anderem Mitglieder der deutsch-polnischen Arbeitsgruppe und Gäste aus dem Diözesanrat der Diözese Pomorsko-Wielkopolska und aus dem Diözesanrat der Diözese Wroclawska.

Foto: A. Haack/Nordkirche

21.10.2021 · Güstrow. Die Kirchenleitung der Nordkirche hat sich zu einer dreitägigen Tagung in Güstrow (Landkreis Rostock) mit Vertretern der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen getroffen. Ein Hauptthema der Begegnung war die Vorbereitung der beiden Kirchen auf die internationalen ökumenischen Konferenzen im September 2022 in Karlsruhe und im September 2023 in Krakau (Polen), teilte die Nordkirche mit.

Die Landesbischöfin der Nordkirche Kristina Kühnbaum-Schmidt rief in ihrer Predigt dazu auf, in der Begegnung zwischen Deutschen und Polen die geschwisterliche Verbundenheit zu stärken. „Gerade in dieser Zeit ist es wichtig, dass wir als Christen über alle Differenzen, die es derzeit in Europa gibt, hinweg miteinander im Gespräch sind“, so die Landesbischöfin.

 

Zu der Delegation aus Polen gehörte auch die Diakonin Izabela Sikora, sie ist eine der Frauen, die nach dem Beschluss der Synode der Evangelisch-Augsburgische Kirche ab Januar 2022 zur Pastorin ordiniert werden können. Die Landesbischöfin sagte: „Ich freue mich, dass nun auch unsere polnischen Partner mit ihrem Synodenbeschluss zur Frauenordination, sowohl Frauen, wie Männern den Zugang zum Pfarramt ermöglichen. Denn Frauen und Männer sind gleichermaßen berufen, am Dienst für das Reich Gottes teilzuhaben, in allen Ämtern und Aufgaben unserer Kirche.“

 

Die partnerschaftlichen Verbindungen zur Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen sind aus der ehemaligen Pommerschen Evangelischen Kirche in die Nordkirche übergegangen. Seit 2012 treffen sich Mitglieder der Kirchenleitungen beider Kirchen regelmäßig – diese vierte Begegnung findet das erste Mal im Kirchenkreis Mecklenburg statt. Themen der vergangenen Tagungen waren beispielsweise der kirchliche Beitrag zur Versöhnung der Völker nach dem zweiten Weltkrieg oder das Verhältnis von Kirche und Staat.

 

Die Evangelisch-Augsburgische Kirche ist mit etwa 62.000 Mitgliedern die drittgrößte Konfession Polens nach Katholiken und Orthodoxen. Heute hat die Kirche etwa 70.000 Gemeindeglieder in sechs Diözesen und 131 Gemeinden. Etwa 500 deutschsprachige Gemeindeglieder gibt es heute noch in Polen. In den siebziger Jahren initiierte der Kirchenbund der DDR eine deutsch-polnischen Arbeitsgruppe für die Region Pommern auf beiden Seiten der Oder, aus der die heutigen Beziehungen der Nordkirche zu den Diözesen Pomorsko-Wielkopolska und Wroclawska erwachsen sind.

Quelle: Nordkirche/epd