Jetzt anmelden: Jurten fürs Kinder-Angebot stehen Mitte Juli im Schlosspark Dreilützow Mit Jona und Walfisch auf dem Abenteuercamp RatzPlatz

Aline Heitmann, Patrick Ortel (mit dem Camp-Briefkasten) und Stephan Rodegro vom Evangelische Kinder- und Jugendwerk Mecklenburg schauten sich im Lager um, ob alles da ist für RatzPlatz 2021

ELKM/C. Meyer

20.03.2021 · Rostock/Dreilützow. Das mecklenburgische Abenteuercamp RatzPlatz feiert im Juli seine 10. Auflage. Viele Acht- bis Zwölfjährige, die einst teilnahmen, sind heute als Gruppenleiter oder Helfer dabei. Und der Zuspruch zum Camp im Schlosspark Dreilützow bei Schwerin ist ungebrochen. „Denn Kinder brauchen Abenteuer. Jetzt erst recht“, so die Organisatoren vom Evangelischen Kinder- und Jugendwerk Mecklenburg.

„Auf Tauchstation“ heißt das Motto vom 18. bis 24. Juli. Das Angebot für Mädchen und Jungen im Alter von 8 bis 12 Jahren, welches 2008 erstmalig stattfand, braucht allerdings nicht abtauchen. Ganz im Gegenteil: Was sich aus einer Idee in den vergangenen Jahren schrittweise entwickelt hat, kann sich sehen lassen. Das liegt vor allem am Programm: „Klettere mit uns in die Wipfel der Bäume, lass uns ein eigenes Floß bauen und über den See schippern. In unserem großen Kreativzelt werkelst du an bunten Sachen und abends am Lagerfeuer entspannst du beim Knüppelkuchen naschen. Zudem begleitet uns über alle Tage eine biblische Figur“, wirbt Stephan Rodegro und verweist auf die eigens eingerichtete Internetseite unter: www.ratzplatz-abenteuercamp.de

 

Der Referent für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kirchenkreis Mecklenburg erwartet mit dem Orga-Team im Sommer erneut 180 teilnehmende Kinder sowie 65 Betreuer, die Gruppen leiten oder sich um die Verpflegung und Technik kümmern. Zudem darunter sind seit 2016 sogenannte Teens. „Das sind 12- bis 15-jährige Mädchen und Jungen, die dem Camp-Teilnahmealter entwachsen sind, aber weiter dabei sein möchten und beispielsweise Spiele leiten. Einigen der gut 40 Teens macht das so viel Spaß, dass sie später eine Ausbildung zum Gruppenleiter anhängen“; klärt Aline Heitmann auf. Die 23-Jährige ist angehende Grundschullehrerin und gehört der Campleitung und dem Orga-Team an, das sich aus sechs Ehrenamtlichen und Stephan Rodegro zusammensetzt. Mit zur Campleitung gehört Patrick Ortel, der eigentlich Lehrer für Deutsch und Religion ist, aktuell aber bei einem privaten Radiosender moderiert.

 

Besonderer Spirit und eine zukunftsweisende Kombination


Beide jungen Leute, Aline und Patrick, die das Projekt insgesamt leiten, sind mit RatzPlatz groß geworden und erzählen mit strahlenden Augen vom „großen Miteinander, dem besonderen Zauber, ja dem genialen Spirit“ des Abenteuercamps. Woher der griffige Name stamme, könne Stephan, der Erfinder des Projektes besser erzählen, so die beiden ausgebildeten Jugendleiter. „Wir erinnern uns: Schon Abraham aus der Bibel hatte verschiedene Schlafplätze und war mit seinem Volk unterwegs. Ratzen steht für irgendwo pennen. Platz für den Ort, auf dem die acht Jurten und zig Zelte stehen, gemeinsam Nudeln, Reispfanne oder Spätzle gekocht werden – und Campkinder und die Leitungsteams ihr müdes Haupt nach einem tollen Tag hinlegen können“, sagt Stephan Rodegro verschmitzt. Die Kombination aus Camp-Leitung in ihren ehrenamtlichen Händen und der hauptamtlich-fachlichen Begleitung durch Stephan Rodegro, finden Aline Heitmann und Patrick Ortel ein tragfähiges und zukunftsweisendes Konzept: „Allein hauptamtlich angestellte Kinder- und Jugendreferenten oder Gemeindepädagogen können solch ein Projekt nicht stemmen, allein Ehrenamtliche aber ebenso nicht.“ Zudem könnten sich Hauptamtliche nicht nur auf ein Projekt konzentrieren, „wir als ehrenamtlich Tätige aber schon“; sagt das Leitungsduo.

 

Noch freie Plätze für die Camptage vom 18. bis 24. Juli


Da das landesweit größte integrative Abenteuercamp im Vorjahr aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste, ist der Zulauf für 2021 groß – aber noch können sich 8 bis 12-Jährige aus Mecklenburg anmelden, egal, ob sie Kirchenmitglied sind oder nicht. Die Teilnahmekosten samt Vollverpflegung betragen übrigens seit Jahren stabile 75 Euro. Neben diesen Einnahmen speist sich die Finanzierung aus kirchlichen Geldern, Zuschüssen von Stiftungen, vielen Spenden und öffentlichen Fördergeldern, da neben Abenteuern auch Bildungsinhalte das Programm ausmachen.

 

Biblische Figur begleitet tägliches Programm


So sind tägliches Theaterspiel und Bühnenprogramm zu den Themen Vertrauen, Freundschaft und Liebe, Musik von einer Band und ein Abenteuer-Gottesdienst feste Säulen von RatzPlatz wie ebenso coole Spiele, ein Dschungelpfad, Floßbau, Klettern, Seilbahn und Basteln oder gemeinsames Kochen. „Die biblische Figur zum Camp-Thema begleitet uns durch jeden Tag. Klasse ist, dass in diesem Jahr ein Jugendlicher in die Rolle des Jona schlüpft. Einen großen Walfisch haben wir natürlich auch“, blickt Patrick Ortel voraus. Mehr möchte er aber nicht verraten.

 

Eigene Camp-Post und digitaler Kontakt zu Eltern


Damit die Kommunikation der Kinder untereinander in jeder Situation klappt, gibt es sogar eine Camp-Post. In deren Briefkasten hatte beispielsweise ein Junge aus Jurte 7 mal eine Nachricht für ein Mädchen aus Jurte 3 hinterlassen: „Luise, ich möchte gern mit dir basteln.“ Damit Eltern wissen, dass es ihren Jüngsten gut geht und Heimweh schnell wieder verfliegt, wird über Facebook, Instagram und Co. Kontakt gehalten sowie digital ein Tagebuch geführt. „So erfahren die Eltern, was gerade im Abenteuercamp läuft. Sie brauchen nicht extra vorbeikommen oder anrufen, was für die Durchführung auch förderlich ist“; so Aline Heitmann augenzwinkernd.

 

Training für Betreuerteam vorab


Das jeweilige Programm wird übrigens gemeinsam entwickelt. Dafür gibt es vorab ein dreitägiges Teamtraining aller Gruppenleiter und Teamer, von denen auch einige Pädagogen, Studenten oder Erzieher sind. Rodegro: „Anschließend wird in einer Mappe jeder Tag pädagogisch und organisatorisch aufbereitet und durchgeplant.“ Insofern bietet RatzPlatz Ehrenamtlichen einen geschützten Raum, verantwortungsbewusst mit Kindern zu arbeiten und sich im Feld der Religions- und Sozialpädagogik auszuprobieren.


Für ehrenamtliche Einsätze wie beim Abenteuercamp können Arbeitgeber ihren Mitarbeitenden übrigens frei geben und bekommen die Lohnfortzahlung vom Land bezahlt. „Das klappt bei meinem Sender beispielsweise problemlos“, so Patrick Ortel, der hofft, dass die 10. Auflage von RatzPlatz wie vorbereitet stattfinden kann. „Denn Kinder brauchen Abenteuer. Jetzt erst recht.“

 

Mehr: www.ratzplatz-abenteuercamp.de / www.ejm.de

Quelle: ELKM (cme)