Mecklenburgischer Kirchenkreisrat: Mecklenburgische Kirchengemeinden weiter auf Fusionskurs

07.06.2021 · Güstrow. Besonders im Vorfeld der nächsten Wahlen zu den Kirchengemeinderäten, die im November 2022 stattfinden, vereinigen sich weitere mecklenburgische Kirchengemeinden. Oft gab es bereits eine enge Zusammenarbeit, die jetzt in eine rechtliche Form gebracht wird. Zudem möchten die Gemeinden personell gut besetzte Kirchengemeinderäte wählen können und die Gemeindearbeit stärken. Zählte der Kirchenkreis Mecklenburg Ende 2019 noch 241 Kirchengemeinden, sind es aktuell 220.

Dem Kirchenkreisrat (KKR) lagen auf seiner jüngsten Sitzung in Güstrow zwei weitere Fusionsbeschlüsse vor. So erklärte das Gremium sein Einvernehmen zum Beschluss der Kirchengemeinderäte der Kirchengemeinde Mühlen Eichsen und der Kirchengemeinde Vietlübbe zur Vereinigung als „Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Mühlen Eichsen-Vietlübbe“. Der Sitz der Kirchengemeinde wird in der Schulstraße 19, 19205 Dragun sein. Dem Kirchengemeinderat gehören 13 Mitglieder an, die neue Gemeinde zählt gut 500 Mitglieder:

 

Ebenfalls gab es Zustimmung, dass sich die Kirchengemeinden Pokrent und Groß Brütz zur „Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Pokrent-Groß Brütz“ vereinigen. Der Sitz der Kirchengemeinde wird in der Neuendorfer Straße 3, 19205 Pokrent sein. Dem Kirchengemeinderat gehören 24 Mitglieder an, die neue Gemeinde zählt knapp 1000 Mitglieder.

 

Berichtet: Kirchengemeinden sollen sich professioneller verwalten können

 

Seit Herbst 2019 tagte die Steuerungsgruppe „Professionalisierung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Verwaltung in Kirchengemeinden und im Kirchenkreis“ insgesamt fünfmal. Jetzt gab die Gruppe, zu der die ehrenamtlichen Mitglieder aus dem Kirchenkreisrat Bettina von Wahl und Andreas Wegner, Gemeindeberaterin Uta Loheit, Verwaltungsleiterin Elke Stoepker und Propst Wulf Schünemann gehören, dem Kirchenkreisrat einen Zwischenbericht.

 

Ziel der Beratungen war auszuloten, wie die Pastoren und Pastorinnen und weiteren Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst von Verwaltungsaufgaben entlastet und, wie die Zusammenarbeit zwischen Verwaltungsmitarbeitenden in den Kirchengemeinden und der Kirchenkreisverwaltung verbessert werden kann. „Wir haben, nach einer Situationsanalyse und dem Anschauen alternativer Modelle unter Einbeziehung von Erfahrungen anderer Kirchenkreise und Landeskirchen, verschiedene Lösungsmöglichkeiten einmal aufgelistet“, erläuterte Propst Schünemann, die der Kirchenkreisrat ausführlich diskutierte.

 

Für die gezielte Weiterarbeit am Thema bekam die Steuerungsgruppe eine Richtungsentscheidung. Danach würde eine deutliche Entlastung am besten mit einer Art „Gemeindemangerin bzw. Gemeindemanager“ erfolgen können, so die KKR-Mitglieder. Diese Personen sollten gut qualifiziert sein und könnten die Aufgaben für mehrere Kirchengemeinden erledigen. Über weitere Details, wie die Abgrenzung und Vernetzung zur Kirchenkreisverwaltung und zu Gemeindesekretär*innen etc. sein kann, wird die Steuerungsgruppe jetzt ebenso weiter beraten, wie über die Frage der Finanzierung.

 

Zugestimmt: Bauantrag zum Neubau der Verwaltung in Güstrow

 

Die untere Bauaufsichtsbehörde bekommt jetzt Post vom Kirchenkreis Mecklenburg. Inhalt ist der Bauantrag für den Neubau eines Verwaltungsgebäudes in Güstrow, dem der Kirchenkreisrat zustimmte. Die Planungen sehen 50 Arbeitsplätze für die Kirchenkreisverwaltung auf drei Geschossen vor, dazu kommen 35 Parkplätze. Das Haus im St-Jürgens-Weg soll mit CO²-mindernder Haustechnik ausgestattet werden. Die Baukosten für den Kirchenkreis sind mit 6 Millionen Euro angesetzt. „Darüber hinaus soll jetzt ein Antrag auf Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude gestellt werden“, berichtete Kurt Reppenhagen, Fachbereichsleiter für Bauen; Mieten und Versicherungen in der Kirchenkreisverwaltung

 

Vorgestellt: „Oasentag“ lädt Mitglieder der Kirchengemeinderäte ein

 

Die laufende Legislaturperiode der Kirchengemeinderäte geht in die Zielgerade. Vieles wurde ambitioniert begonnen, etliches erreicht, einiges wird unvollendet bleiben. Es ist eine gute Zeit für einen Moment des Innehaltens, des sich Besinnens und des Kraftschöpfens. Wahrscheinlich gibt es keine allgemein gültigen Antworten und auch nicht das eine richtige Konzept und doch kann es helfen zu sehen, was wo gelingt um  sich gegenseitig zu bestärken. Unter dem Motto: „Behaust. Beschützt. Bewegt.“ lädt der Oasentag für Kirchenälteste am 23. Oktober 2021 herzlich nach Bützow in die Alte Badeanstalt ein, um sich zu begegnen, Kraft zu tanken und Ermutigung zu erfahren. Über das Programm informierte René Borowski, der Ehrenamtsreferent aus dem Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg den Kirchenkreisrat. Zu Gast bei der quasi Fortführung der KirchengemeinderatsMessen wird u.a. MV-Bischof Tilman Jeremias sein.

 

Informiert: Bahnhofskapelle Boizenburg wird entwidmet   

 

Der Kirchenkreisrat nahm zur Kenntnis, dass der Kirchengemeinderat der Kirchengemeinde St. Marien Boizenburg/Elbe mit seinem Beschluss vom 13. April 2021 mit der Bahnhofskapelle im Klaus-Groth-Weg in Boizenburg eine Predigtstätte aufgegeben und ein kirchliches Gebäude entwidmet hat. Das Grundstück der Kapelle soll mit einem Erbbaurecht vergeben werden. Alle christlichen Symbole sind vor dem Verkauf bzw. Abriss der Kapelle zu entfernen. Der Kirchenkreisrat wird das Landeskirchenamt jetzt noch um die Genehmigung des kirchengemeindlichen Beschlusses bitten.

 

Hintergrund: Die Kapelle ist seit vielen Jahren nicht mehr in Benutzung und stellt nach Aussage des zuständigen Baubeauftragten Rüdiger Liedtke im Blick auf ihrem asbestbelasteten Zustand eine Gefahr dar. Das Bauwerk soll abgerissen werden.

 

Ausgereicht: Lotto-Einnahmen für Lübtheen und Groß Plasten

 

Aus den Erträgen der Lotterie GlücksSpirale erhält die Kirche in Lübtheen 35.000 Euro für die Fassadensanierung. Die Kirche in Groß Plasten erhält die gleiche Summe für die Sanierung des Kirchendaches.

 

Bereitgestellt: Zuschuss für „Segen to go“-Projekt

 

Der Kirchenkreisrat stellt der Propstei Wismar 1.500 Euro für das Projekt „Segen to go“ aus der Haushaltsstelle Projekte des Kirchenkreisrates zur Verfügung.

 

Bewilligt: Finanzen für Vermögens- und Stiftungsverwaltung

 

Der Kirchenkreisrat bewilligte eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 20.000 Euro für die Hinzuziehung externer Beratungsleistungen zur Prüfung der Umsetzbarkeit folgender Projekte im Bereich Vermögens- und Stiftungsverwaltung: Gründung eines gemeinsamen Master-Spezialfonds mit anderen Kirchenkreisen, Zusammenlegung kirchlicher Stiftungen und eine neue Organisationsform für die Stiftung Evangelische Jugend - Sozial-diakonischen Arbeit in Schwerin. Der Finanzausschuss muss dazu noch beraten.

 

Besetzt: Pfarrstelle für Vertretungsdienste im Mecklenburg-West

 

Nach Verzicht auf die Ausschreibung besetzte der Kirchenkreisrat die 100%-Stelle für „Pfarramtliche Vertretungsdienste in Mecklenburg-West“ für die kommenden drei Jahre mit einem Dienstumfang von 25 Prozent mit Pastor Andreas Kunert.

 

Gewählt: Mitglieder im Klimaschutz-Stiftungsrat

 

Aus ihrer Mitte wählten die KGR-Mitglieder Frank Urbach und Martin Kruth in den Stiftungsrat der Kirchlichen Stiftung für Klimaschutz im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg. Die Amtszeit beträgt fünf Jahre.

 

Berufen: Mitglied im Ausschuss für die Arbeit mit Frauen

 

Der Kirchenkreisrat berief Monika Göpper aus der Propstei Neustrelitz  in den „Ausschuss für Frauenarbeit im ELKM und im PEK“ des Frauenwerkes der Nordkirche. Der Berufungszeitraum beginnt am 1. Juni 2021 und endet nach sechs Jahren.

 

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Quelle: ELKM (cme)