Unterstützung für "Sea-Eye 4" Greifswalder OB strebt Patenschaft für Rettungsschiff an

23.02.2021 · Greifswald/Regensburg.

Der Greifswalder Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne) möchte, dass Greifswald mit jährlich 2.000 Euro das Rettungsschiff "Sea-Eye 4" des Vereins Sea-Eye unterstützt. Das Schiff soll im Frühjahr vom Rostocker Hafen ins Mittelmeer überführt werden und dort Flüchtlinge vor dem Ertrinken retten, wie die Stadtverwaltung am Dienstag mitteilte. Fassbinder habe eine Beschlussvorlage für die Sondersitzung der Bürgerschaft am 1. März eingebracht, wonach die Stadt - zunächst befristet auf zwei Jahre - eine Schiffspatenschaft für das Seenotrettungsschiff übernimmt. Vorgesehen sei, in diesem und im kommenden Jahr jeweils einen Zuschuss über 2.000 Euro zu gewähren.

 

Greifswald ist den Angaben zufolge schon aktiv im "Bündnis Städte Sicherer Häfen". Im Jahr 2018 beschloss die Bürgerschaft, dass sich die Stadt zum "Sicheren Hafen" bekennt und sich mit der zivilen Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer solidarisiert. Mit der Übernahme einer Patenschaft für ein ziviles Seenotrettungsschiff solle dieses Bekenntnis bekräftigt und konsequent fortgesetzt werden, sagte das Stadtoberhaupt. "Vor allem unsere hanseatische Tradition gebietet es, dem Sterben auf hoher See nicht tatenlos zuzusehen."

 

Eine Schiffspatenschaft biete zudem die Möglichkeit, dass Einrichtungen der Stadt Greifswald die "Sea-Eye 4" während der Liegezeiten vor Ort besuchen können, so Fassbinder. Der Verein stehe auch mit pädagogischen Angeboten für Schulen und für Informationsveranstaltungen zur Verfügung. Die Stadt Konstanz und der Landkreis Nordfriesland hätten bereits eine Schiffspatenschaft für das andere Schiff der Hilfsorganisation, "Alan Kurdi", übernommen und zeigten damit, dass die Städte und Kommunen einen aktiven Beitrag zur Seenotrettung im Mittelmeer leisten können.

 

Die "Sea-Eye 4" ist das vierte Rettungsschiff des Regensburger Vereins Sea-Eye. Zusammen mit dem vor allem von der evangelischen und katholischen Kirche getragenen Bündnis "United4Rescue" wurde es im Oktober 2020 gekauft und wird seitdem von freiwilligen Helfern zu einem Rettungsschiff umgebaut.

Quelle: epd