Ethische Geldanlagen Oikocredit in Corona-Zeiten mit Verlusten

06.04.2021 · Hamburg.

Auch ethische Geldanlagen leiden unter der Corona-Pandemie: Die entwicklungspolitische Genossenschaft Oikocredit hat 2020 in ihrem Förderkreis Norddeutschland Treuhandvermögen von 40,6 Millionen Euro gehabt, ein Minus von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte der Förderkreis in Hamburg mit. Das Kapital dient dazu, Kleinstunternehmer und Genossenschaften in Entwicklungsländern mit Krediten zu unterstützen.

 

Weltweit hat Oikocredit 2020 im Nettoergebnis einen Verlust von 22,2 Millionen Euro zu verzeichnen. 2019 gab es noch einen Gewinn von 14,3 Millionen Euro. Die Bilanzsumme sank um 68,7 Millionen Euro auf 1.241,7 Mio. Euro. Angesichts der verzeichneten Verluste soll auf eine Dividende für 2020 verzichtet werden.

 

Die Anleger in Norddeutschland blieben Oikocredit dennoch treu. Ende 2020 verzeichnete der Förderkreis 2.314 Mitglieder aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, 1,6 Prozent mehr als 2019. Neben Privatpersonen sind auch Kirchengemeinden und Kirchenkreise beteiligt. Oikocredit wurde 1975 auf Initiative des Ökumenischen Rats der Kirchen gegründet.

 

Oikocredits Schwerpunktbereich, das inklusive Finanzwesen, sei vom Konjunktureinbruch besonders stark betroffen gewesen, hieß es. So schrumpfte das Portfolio im inklusiven Finanzwesen um über ein Fünftel auf 641,3 Millionen Euro. Die Rückgänge in den Bereichen Landwirtschaft und erneuerbare Energien waren dagegen weniger ausgeprägt.

Quelle: epd