Inakzeptable Tat Nach islamfeindlichem Vorfall: Solidarität mit Muslimen
19.07.2020 · Greifswald.Nach einem mutmaßlichen islamfeindlichen Vorfall am Islamischen Kulturzentrum Greifswald haben etliche Menschen ihr Mitgefühl und ihre uneingeschränkte Solidarität mit der muslimischen Gemeinde ausgedrückt. "Wir haben mit Abscheu und tiefer Bestürzung von dem Übergriff auf den Verein Islamisches Kulturzentrum Greifswald am vergangenen Sonntag erfahren", heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme, die am vergangenen Donnerstag über die Pressestelle der Stadt Greifswald veröffentlicht wurde.
"Wir, das ist ein breites Netzwerk an Organisationen, Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich für ein demokratisches Zusammenleben und für die Vielfalt in Greifswald einsetzen", heißt es in der Stellungnahme. Dazu gehörten unter anderem das Netzwerk Migration Greifswald, der Stadtjugendring und die offene Jugendarbeit der evangelischen Altstadtgemeinden.
"Wir wenden uns gegen jede Form von Islamfeindlichkeit, Rassismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit", heißt es. Provokationen wie diese vergifteten das Zusammenleben in Greifswald. Sie dürften nicht hingenommen und nicht verharmlost werden. Diese Tat sei inakzeptabel und repräsentiere nicht die Einstellung der Mehrheit der Gesellschaft. Die Glaubens- und Religionsfreiheit sei durch das Grundgesetz geschützt. "Greifswald ist und bleibt weltoffen und bunt", so die Verfasser.
Die Polizei hatte am Dienstag (14. Juli) mitgeteilt, dass ihr am selben Tag der Vorfall angezeigt worden sei. Danach sollen unbekannte Täter einen abgetrennten Schweinekopf auf die Fensterbank vor den Gebetsräumen des islamischen Kulturzentrums in der Makarenkostraße abgelegt haben. Der Schweinekopf soll laut Polizei nach Vereinsangaben am Sonntag (12. Juli) gegen 3.30 Uhr durch Muslime aufgefunden worden sein, die im Kulturzentrum beteten. Er soll zu dem Zeitpunkt noch warm gewesen sein. Es wurde eine Anzeige aufgenommen wegen des Verdachts der Beschimpfung von Religionsgesellschaften. Auf epd-Anfrage teilte das Polizeipräsidium Neubrandenburg am Donnerstag mit, dass es noch keine neuen Erkenntnisse zu dem Vorfall gebe.
Quelle: epd