Metal-Festival in Wacken beendet Einzigartige und familiäre Atmosphäre

Stets sicht- und ansprechbar auf dem Metal-Festival in Wacken waren die Mitglieder des Seelsorge-Teams.

PEK/S. Kühl

06.08.2019 · Wacken. In den frühen Morgenstunden des vergangenen Sonntags endete das wahrscheinlich größte Heavy Metal-Festival der Welt in Wacken. Rund 85.000 Menschen feierten mehrere Tage lang friedlich und ausgelassen die Musik von rund 200 Bands auf neun Bühnen. Stets dabei und ansprechbar war das Seelsorge-Team der Nordkirche, das ebenso wie die Festival-Veranstalter positiv auf ein erfolgreiches Festival zurückblicken.

Wie Landesjugendpastorin Annika Woydack mitteilte, habe das von ihr geleitete Team vielen Besuchenden des Festivals helfen können. In den Gesprächen sei es unter anderem um Sinnfragen gegangen, um Werte im Leben, um Ängste, Depressionen oder auch Probleme in Ehe und Partnerschaft. Im Mittelpunkt der Festivalseelsorge standen wie in den Vorjahren die persönlichen Gespräche. Zufrieden äußerte sich die Landespastorin auch über die gute Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und der Polizei. Die vom Landesjugendpfarramt der Nordkirche organisierte Festivalseelsorge wurde in diesem Jahr zum zehnten Mal in Folge angeboten. Das Team bestand aus 20 ausgebildeten Seelsorgenden, darunter Vertretende der Pastorenschaft, Erziehende, Psychotherapeuten,  Sozialpädagoginnen und Diakone.
 
Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft
 
Zu den Besonderheiten des Festivals in Wacken gehört die einzigartige und friedliche Atmosphäre, die als legendär gilt. Das bestätigen auch die Ordnungskräfte des Sicherheitspersonals und der Polizei, die durchaus Erfahrungen von vielen anderen Veranstaltungen mitbringen und daher entsprechende Vergleichsmöglichkeiten haben. Die Welt der Fans des Heavy Metals, der sogenannten Metalheads, bildet wahrscheinlich die einzige Jugendkultur, der Menschen nicht nur bis ins hohe Alter angehören können, sondern die im Gegenteil völlig offen für alle Altersgruppen und Geschlechter ist. In dieser Offenheit und gegenseitigen Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft finden sich Parallelen zum kirchengemeindlichen Leben und zum Anspruch an eine christlich geprägte Gesellschaft.
 
Schwere Stiefel trotz Sommerhitze
 
Selbst im größten Gedränge vor den Bühnen wurde um am Boden Schlafende sorgsam geachtet, als wären sie von einem unsichtbaren Kraftfeld umgeben. Rollstuhlfahrer kamen problemlos bis unmittelbar vor die Bühnen und wer auf dem Boden saß, musste nicht fürchten, dass ihm jemand auf die Hand tritt. Was fatal gewesen wäre, trugen doch zahlreiche Metalheads trotz der sommerlichen Hitze die schweren englischen Arbeitsstiefel, die für viele Festival-Besuchende neben der mit Aufnähern verzierten Weste, der „Kutte“, zur typischen Metaller-Kluft gehören. Es war auch in diesem Jahr wieder ein großes friedliches Fest. Nicht zuletzt dank der perfekten Organisation. Polizisten waren nur selten zu sehen und wenn, dann lächelten die Beamten. Im Gegensatz zu vielen anderen öffentlichen Veranstaltungen wurden die Ordnungshüter nicht misstrauisch beäugt, sondern ihre Arbeit durch die Metalheads größtenteils als helfend und sinnvoll eingeschätzt. Auch das trug wieder zur entspannten Atmosphäre des Miteinanders bei. Das „Wacken Open Air“ – kurz W-O-A – beging in diesem Jahr sein 30-jähriges Jubiläum.

Quelle: PEK (sk)