Kirchengemeinden in MV laden ein "Lebendige Adventskalender“: Miteinander auf Weihnachten vorbereiten

Kinder klopfen an die Tür eines „Lebendigen Adventskalenders“.

Foto: epd-bild/Thomas Steinbrück/q-ARTus e.V

29.11.2018 · Stralsund/Rostock. Am kommenden Sonntag (2. Dezember) feiern wir den Ersten Advent: Die erste Kerze leuchtet dann auf dem geschmückten Adventskranz. Bereits ab Sonnabend (1. Dezember) wird jeden Tag bis zum Heiligabend ein Türchen am Adventskalender geöffnet. Eine besondere Form dieses Brauchs ist der „Lebendige Adventskalender“.

Dabei stehen das Miteinander, die Begegnung und das gemeinsame Vorbereiten auf Weihnachten, auf die Ankunft Gottes in der Welt, im Mittelpunkt. Bei den „Lebendigen Adventskalendern“ begegnen sich Menschen vor den geschmückten Fenstern oder Türen verschiedener Gastgebender. Dort wird gemeinsam gesungen, Geschichten oder Gedichte sind zu hören. Oft werden die unterschiedlich gestalteten kleinen Feiern durch das Verteilen weihnachtlichen Backwerks und den Ausschank von Tee oder Glühwein ergänzt.
 
Familien öffnen die Türen ihrer Häuser
 
Wie in den Vorjahren beteiligen sich wieder zahlreiche Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg an dieser vorweihnachtlichen Aktion und laden die Menschen zu „Lebendigen Adventskalendern“ ein. In der Kirchengemeinde Weitenhagen laden vor allem Familien zu den adventlichen Treffen ein, aber auch Konzerte und ein Adventsfest im „Haus der Stille“ stehen auf dem Plan des Kalenders. „In diesem Jahr haben sich wieder viele Menschen bereit erklärt, ihre Gartentür für uns zu öffnen, um gemeinsam zu singen, einer Geschichte zu lauschen und eine Kleinigkeit zu essen“, so Pastor Michael Wacker. „Wir wollen uns vom 1. bis 14. Dezember jeden Abend treffen und uns auf Weihnachten freuen. Die Treffen beginnen jeweils um 17.30 Uhr und dauern circa eine Stunde.“ Auch die Evangelische Kirchengemeinde Kirch-Baggendorf organisiert einen „Lebendigen Adventskalender“, bei dem Mitglieder der Kirchengemeinde an sechs Tagen im Advent ihre Häuser öffnen. „Zu diesem besinnlichen Zusammensein mit Advents- und Weihnachtsliedern, einer Geschichte oder Andacht, Gebäck oder Essen sind alle von 18 bis 20 Uhr ganz herzlich eingeladen“, sagt Pastor Detlef Huckfeldt.
 
Tradition wird seit vielen Jahren gepflegt
 
Ebenfalls in diesem Jahr wieder mit einem „Lebendigen Adventskalender“ dabei ist die Kirchengemeinde Kröslin. „Diese Tradition wird bereits seit vielen Jahren gepflegt“, berichtet Pastor Jörn-Peter Spießwinkel. „Ein Team aus jungen ehrenamtlich engagierten Frauen ist bereits seit vielen Wochen mit den Vorbereitungen beschäftigt. Es wird ein Flyer erstellt, der in alle Haushalte der teilnehmenden Ortschaften verteilt wird. Von Montag bis Samstag öffnet sich jeweils um 18 Uhr ein Türchen. Beteiligt sind viele Privatpersonen, aber auch Gaststätten und Betriebe“, so der Pastor. Beispiele sind am 1. Dezember die Galerie in der Hafenstraße in Kröslin, am 6. Dezember die Freester Bootswerft oder am 13. Dezember der Lubminer Volkschor, der im Rahmen des „Lebendigen Adventskalenders“ in der Krösliner Kirche singt. In der Kirchengemeinde Prohn lädt der „Lebendige Adventskalender“ ab dem 3. Dezember fast täglich und in der Regel um 17 Uhr ein. Besonders schön seien die Vielfalt der Teilnehmenden und die Offenheit der verschiedenen Firmen vor Ort, die sich am „Lebendigen Adventskalender“ in Prohn beteiligen, freut sich Pastorin Mechthild Karopka. So zählen neben zahlreichen Familien, dem Pfarrhaus und der Kirche unter anderem ein örtlicher Pflegedienstleister, eine Fleischerei sowie ein Restaurant zu den diesjährigen „Türchen“ des Kalenders in Prohn.
 
Vom Märchennachmittag bis zur Adventsmusik
 
Nach dem Erfolg im letzten Jahr in der Evangelischen Kirchengemeinde Jarmen-Tutow wird der „Lebendige Adventskalender“ in diesem Jahr auf die Evangelische Kirchengemeinde Kartlow-Völschow ausgeweitet. Private und öffentliche Gastgebende öffnen vom 1. bis zum 24. Dezember meistens um 18 Uhr ihre Türen in Jarmen, Bentzin, Alt Plestlin, Neu Plestlin, Leussin, Tutow, Zemmin, Kartlow, Zarrenthin, Plötz und Völschow. „Jung und Alt erwartet auch dieses Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm. Märchennachmittage, Adventsliedersingen, Ausstellung von handgearbeiteten Tischdecken, Lesungen für Groß und Klein, Gedanken zur Achtsamkeit in der Weihnachtszeit, Vorträge zu anderen Ländern, Basteleien, Adventsmusik und Theater in der Kirche mit tierischen Darstellern“, zählt die Ankündigung der Kirchengemeinden auf. Bei den privaten Gastgebenden bleibt es bis zum Öffnen des „Türchens“, wie bei einem herkömmlichen Adventskalender, ein Geheimnis, was sich dahinter verbirgt. Weitere „Lebendige Adventskalender“ gibt es zudem beispielsweise in der Evangelischen Kirchengemeinde Greifswald-Wieck/Eldena und in der Evangelischen Kirchengemeinde Altentreptow.
 
Laterne wandert von Gastgeber zu Gastgeber
 
Der „Lebendige Adventskalender“ findet auch in diesem Jahr wieder in den drei Stadtteilen der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Neubrandenburg St. Johannis statt, also auf dem Lindenberg-Süd, in der Innenstadt und in Broda. Auf dem Lindenberg Süd und in Broda um 18.30 Uhr und in der Innenstadt um 17 Uhr. Teil des Kalenders ist freitags um 17 Uhr die „Atempause in St. Johannis“ mit Musik und Lesungen. „Die Gastgebenden gestalten die Andachten des ‚Lebendigen Adventskalenders‘ ganz individuell, aber immer draußen, oft mit Feuerschale, Getränken, guten Worten und Liedern“, kündigt Gemeindepädagogin Antje Reich an. „Es gibt eine Laterne, die von Gastgeber zu Gastgeber wandert. Dazu zählen überwiegend Familien, aber auch zum Beispiel der Eine-Welt-Laden, der Hort der evangelischen Schule, das Café ‚International‘ oder der Kindergarten Regenbogenhaus.“

Geschichten, heißer Tee und Plätzchen
 
Heißer Tee und Plätzchen, Singen und Geschichten hören, zusammen sein und sich verabreden, basteln und Schokolade… dazu lädt die Rostocker Kirchengemeinde Lütten Klein im Advent jeden Wochentag um 16 Uhr und an den Wochenenden zu verschiedenen Zeiten ein. Das erste Türchen wird am 1. Dezember um 14 Uhr beim Adventsbasar im Mehrgenerationenhaus (Danziger Str. 45d) geöffnet. Am Sonntag, 9. Dezember, wird ab 15 Uhr zur Adventsfeier mit Programm für Chor und Schulkinderprogramm in die Dorfkirche Lichtenhagen eingeladen. Zudem findet ein Markt um die Dorfkirche herum statt. Das erste Türchen in der Kirchengemeinde Fürstenberg wird am 1. Dezember im Pfarrhaus  geöffnet. Treffpunkt ist jeweils vor einem weihnachtlich geschmückten Fenster. Dies stets von 19 bis 19.45 Uhr. „Wir möchten an jedem Abend etwas Adventliches singen, auf eine Geschichte hören und bei einem Heißgetränk und Keksen ins Gespräch kommen“, blickt Pastor Eckhart Altemüller voraus. Weitere Treffpunkte sind die Bibliothek (3.12.), das Rathaus (8.12) oder die Neuapostolische Kirche (11.12.).
 
Besucher erwarten kleine Überraschungen
 
Zum 15. Mal lädt die Kirchengemeinde Hagenow zum „Lebendigen Adventskalender“ ein. Abends um 17 Uhr öffnet sich eine Tür in der Turmkapelle der Stadtkirche. Die Besucher erwartet eine kleine Überraschung, die einladen will, die Adventszeit bewusst zu genießen: Eine kleine Geschichte, musikalische Leckerbissen, Nachdenkliches und Wärmendes zum Innehalten und Atem holen. Die Kirchengemeinde Döbbersen-Lassahn-Neuenkirchen veranstaltet ebenso einen „Lebendigen Adventskalender“. Das erste Türchen öffnet sich am 1. Dezember um 18 Uhr in Döbbersen bei Familie Kirmes in der Seestraße 26. An den weiteren Tagen laden vor allem Familien zu sich ein.
 
Von Tür zu Tür und Dorf zu Dorf
 
„Kommen Sie einfach auf einen Schnack vorbei und genießen Sie den Zauber der Adventszeit mit seinen Lichtern, Liedern, Geschichten und Gedichten. Jeweils um 18 Uhr geht es los.“ So lädt Pastor Ulrich Kaufmann zum „Lebendigen Adventskalender“ der Kirchengemeinde Spornitz ein. Die Gastgebenden wohnen vielfach in Spornitz, aber ebenso in Dütschow, Matzlow, Primank oder Steinbeck. So wird beispielsweise am Nikolaustag am 6. Dezember zu Familie Voß in die Parchimerstraße 15 nach Spornitz eingeladen. In der Kirchengemeinde Dömitz öffnet sich an jedem Abend im Advent – zumeist um 18 Uhr – eine Tür in der Nachbarschaft oder in den umliegenden Orten. Los geht es am 1. Dezember mit dem Bau eines Kerzenhalters bei Familie Schinkel in Dömitz (Mühlendeich 15).
 
Kalenderorte reichen von Wohnhaus über Pferdehof bis zum Pflegeheim

„Alle Jahre wieder - aber immer etwas anders...“ Unter diesem Motto steht der mittlerweile siebte „Lebendige Adventskalender“ in der Kirchengemeinde Bad Doberan. Die Türchen öffnen sich jeden Abend um 18 Uhr. Beispielsweise am 1. Dezember bei Familie Molkentin (Kühnemann-Weg 45) und am Sonntag, 2. Dezember, bei Familie Boosmann (Alte Gärtnerei 13). Seit einigen Jahren gibt es sogar ein eigenes Logo und eigene Tassen, welche neben der Laterne und den Liederheften weitergegeben werden. Zum zehnten „Lebendigen Adventskalender“ lädt die Kirchengemeinde Wismar Heiligengeist in die Altstadt der Hansestadt ein. Thema: Advent, bei uns und anderswo... „Offiziell eröffnet wird die diesjährige Auflage mit einem Familiengottesdienst am 2. Dezember um 10 Uhr in der geheizten St. Georgenkirche“, so Gemeindepädagogin Meike Schröder.

In der Kirchengemeinde Ivenack wird jeden Adventstag zu verschiedenen Zeiten, an verschiedenen Orten, innerhalb und außerhalb der Kirchengemeinde eingeladen. „Es kommt ein ziemlich buntes Bild heraus – vom Pferdehof bis zum Pflegeheim und natürlich in vielen Privatwohnungen“, so Pastor Eckhard Gebser. Verbindendes Symbol der Abende, der Gottesdienste und Konzerte ist ein Stern. Mit Gottesdiensten am 2. Dezember  um 9 Uhr in der Kirche Möllenhagen und um 10.30 Uhr in Ankershagen startet der „Lebendige Adventskalender“ in der Kirchengemeinde Möllenhagen und Ankershagen. In den Tagen danach laden Familien und Einrichtungen in der Region herzlich ein, beispielsweise am 11. Dezember um 14.30 Uhr das Kinderschloss Wendorf oder die AWO Tagespflege Möllenhagen am 20. Dezember um 14.30 Uhr.
 
Oft wird ökumenisch eingeladen
 
Gemeinsam mit der Katholischen Kirche, der Freikirche und der Stadt lädt die Kirchengemeinde Crivitz im Advent ein. Der erste Abend findet am 1. Dezember um 17 Uhr im Gemeinderaum der evangelischen Kirche statt. Zu Gast ist die „Märchentante“. Zu „15 Minuten Advent“ lädt die Kirchengemeinde Warnemünde jeweils vom 3. bis zum 21. Dezember außer sonntags um 18 Uhr in die Kirche des Ostseebades ein. Ausgenommen sind die Tage: 12., 17. und 22. Dezember. Täglich um 18 Uhr wird zum 13. Adventskalender in der Kirchengemeinde Wittenburg geladen. Eröffnet wird der Kalender am 1. Advent um 18 Uhr im Turmraum der Kirche. Ein Werkstatt-Advent wird dann beispielsweise am 4. Dezember bei der Firma Plengemeyer in Lehsen (Am Teich 3) stattfinden. Mit Feuerkorb, Zimt und Pfeffer wird am 4. Advent im Garten hinterm Pfarrhaus der „Lebendige Adventskalender“ begangen.
 
„Sie sind herzlich eingeladen, Orte und Türen zu entdecken und zu der angegebenen Uhrzeit die Tür zu öffnen. Kinder und Erwachsene lassen sich von dem überraschen, was sie hinter der Tür erwartet. Vielleicht eine Geschichte, Lieder, Gedichte oder Musik bei Punsch und Plätzchen?“ So wirbt die Kirchengemeinde Schönberg für ihre Aktion. Los geht es am 3. Dezember um 17 Uhr mit der Kita Kirchenmäuse (An der Kirche 2). Am Mittwoch, 12. Dezember, wird um 18 Uhr in die evangelische Schule (Amtsstraße 1) eingeladen. „Lassen Sie sich einladen, überraschen - und ziehen Sie sich warm an!“ So kündigt die Kirchengemeinde Staven ihren „Lebendigen Adventskalender“ an, bei dem insgesamt vier Türchen geöffnet werden sollen: 6. Dezember (18.30 Uhr, Podewaller Kirche), 13. Dezember (18.30 Uhr, Treff am Briefkasten, dann Spaziergang zu einem Gastgeber), 20. Dezember, 15.30 bis 17.30 Uhr, Weihnachtsliedersingen im Waldhotel und 24. Dezember, Musikalische Andacht „Stille Nacht, Heilige Nacht“ (22 Uhr, Podewaller Kirche).
 
Seit sieben Jahren öffnen in den Kirchengemeinden Neubukow und Westenbrügge Menschen ihre Türen zum „Lebendigen Advent" – jeweils ab 19 Uhr. Angedacht ist eine gute halbe Stunde, oft wird es länger. Der Kalender 2018 öffnet in der Zeit vom 3. bis 21. Dezember montags bis freitags insgesamt zwölfmal. Es gibt zumeist Glühwein oder Tee und Plätzchen. Zur Eröffnung am 3. Dezember spielt der Posaunenchor in der Neubukower Mühlenstraße 3. Mit einem Weihnachtsbasar der Regionalschule Proseken startet der „Lebendige Adventskalender“ am 1. Dezember um 15 Uhr in der Kirchengemeinde Proseken-Hohenkirchen. Am 9. Dezember wird der Kalender um 16 Uhr mit einem musikalischen Adventsbasar in Hohenkirchen gestaltet.
 
Neben den „Lebendigen Adventskalendern“ gibt es in den Kirchengemeinden in Mecklenburg-Vorpommern zahlreiche vorweihnachtliche Angebote und Veranstaltungen. Ein Beispiel ist der Adventsmarkt an der Stadtkirche Marlow mit Kunsthandwerk, Weihnachtstombola und Leckereien am 15. Dezember ab 14.30 Uhr. Zum Programm gehören das Kommen des Weihnachtsmannes, eine Back- und Bastelstube für Kinder, Ponyreiten sowie Lagerfeuer, Stockbrot und Dosenwerfen. Um 17 Uhr beschließt ein festliches Chorkonzert in der Kirche den Tag.
 
Alle Interessierten sind herzlich zu den „Lebendigen Adventskalender“ der Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg willkommen!
 
(Die Teilnahme an den Veranstaltungen der „Lebendigen Adventskalender“ ist kostenfrei. Nähere Auskünfte zu den beispielhaft aufgeführten Kalendern sowie zu den einzelnen Gastgebenden und Terminen erteilen die örtlichen Kirchengemeinden.)

Quelle: PEK/ELKM (sk/cme)