Wirtschaft Evangelische Bank stellt Service für Privatkunden ein

05.08.2008 · Schwerin/Kassel.

Die Evangelische Bank in Schwerin will ihre Serviceleistungen für Privatkunden Ende 2019 komplett einstellen. Dazu gehören die Beratung zur Kreditaufnahme und Anlagenfinanzierung, sagte Albrecht Weisker, Pressesprecher der Evangelischen Bank, auf epd-Nachfrage. Außerdem entfallen die üblichen Serviceleistungen wie das Einrichten von Daueraufträgen oder die Beantragung von Kredit- und Girokarten. Die rund 1.000 Privatkunden in Schwerin sollen bis Ende 2019 ihre Bankgeschäfte auf Online-Banking umstellen.

Als Grund gab die Bank mit Hauptsitz in Kassel an, dass die Nutzung der Schweriner Filiale rückläufig sei. 80 Prozent der Kunden bevorzugten Telefon-Kontakt und Online-Banking. "Der digitale Prozess klappt viel schneller. Außerdem steht unser Servicetelefon mit Rat und Tat zur Seite", sagte Weisker. Die kostenlose Bargeldversorgung sei weiterhin sichergestellt über Automaten der Volksbanken Raiffeisenbanken und in Supermärkten, die den Service "Cash-Back" anbieten. Die drei Bankmitarbeiter, die in diesem Bereich tätig sind, müssen mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen.

Den klassischen Schalterbetrieb mit allen Service-Leistungen vor Ort bietet die Bank aktuell noch in Kassel, Kiel und Nürnberg an. "Wir beobachten die Entwicklung an diesen Standorten. Weitere Einstellungen können wir nicht ausschließen", sagte Weisker.

Die Evangelische Bank mit bundesweit 13 Standorten betreut etwa 19.000 institutionelle und rund 70.000 private Kunden. Mit einer Bilanzsumme von zuletzt 7,3 Milliarden Euro zählt sie zu den zehn größten Genossenschaftsinstituten in Deutschland. Die Kirchenbank war 2014 durch die Fusion der Evangelischen Kreditgenossenschaft Kassel und der Evangelischen Darlehnsgenossenschaft Kiel gegründet worden.

Quelle: epd