Pommersche Kirchenkreissynode Propsteiberichte: Gott Lob und Ehre geben

19.10.2017 · Züssow. Während der Synodentagung des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK), die am vergangenen Wochenende in Züssow stattfand, berichteten die Pröpstin und die Pröpste den Synodalen über das umfangreiche Geschehen in ihren Propsteien.

Pröpstin Helga Ruch informierte aus der Propstei Stralsund, Propst Gerd Panknin aus der Propstei Demmin und Propst Andreas Haerter aus der Propstei Pasewalk. Zudem berichtete Propst Gerd Panknin in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Pommerschen Kirchenkreisrats (KKR) über die Arbeit des KKR innerhalb der zu Ende gehenden sechsjährigen Amtszeit des Gremiums. Propst Andreas Haerter berichtete außerdem in seiner Zuständigkeit für die diakonische Arbeit im Kirchenkreis und Pröpstin Helga Ruch in ihrer Verantwortung für die Arbeit des Regionalzentrums.

Kirchentag war ein Geschenk des Himmels

„Fast sechs Jahre waren die 13 Mitglieder des KKR des PEK und ihre Stellvertretenden miteinander unterwegs“, sagte Gerd Panknin und dankte herzlich für die Zeit, die Kraft, das Engagement und das gesegnete Miteinander. Sein Dank galt auch allen, die das Wirken des KKR begleiteten. „Am 10. Oktober hatte der KKR seine 69. Sitzung. Zu den Sitzungen kamen insgesamt 5 Klausuren. Neben den Sitzungen und Klausuren waren uns auch die drei Treffen mit dem Mecklenburgischen Kirchenkreisrat wichtig, das vierte Treffen steht jetzt im November kurz bevor“, so Gerd Panknin, der den Synodalen einen Überblick über die Schwerpunktsetzungen aus den zurückliegenden Sitzungen gab. In seinem Propsteibericht hob Gerd Panknin besonders den Ökumenischen Kirchentag im September in Greifswald hervor. „Der Kirchentag war ein Geschenk des Himmels“, sagte der Propst und dankte allen daran Beteiligten.

Rückblick auf eine erfüllte Zeit

„Vieles hat die Zeit, auf die ich seit dem letzten Propsteibericht im April 2016 zurückblicke, zu einer erfüllten Zeit gemacht. Natürlich gehört die Kirchenmusik dazu. Ich denke an die Bachwoche genauso wie an regionale Chortreffen, die unsere Gemeinden verbinden und Gott Lob und Ehre geben“, so der Propst weiter. Die zurückliegenden Monate waren in der Propstei Demmin von vielen Jubiläen geprägt. Im Juni 2016 feierte die Greifswalder Johanneskirchengemeinde 40 Jahre Gemeindegründung und 25 Jahre Johanneskirche. Als weitere Jubiläen nannte Gerd Panknin die 25-Jahr-Feier der Kirche Tutow, die 50-Jahr-Feier der Kirche Spandowerhagen sowie vier Jubiläen von Einrichtungen des Kirchenkreises: 70 Jahre Evangelische Studierendengemeinde, 60 Jahre Seminar für Kirchlichen Dienst, 25 Jahre Kreisdiakonisches Werk (KDW) Greifswald und 25 Jahre Wiederaufbau des Hauses der Stille in Weitenhagen.

„Nach Jahren des Bauens ist die Kirche in Siedenbollentin wieder eingeweiht wurde. Die Gemeinde war jetzt Gastgeber des Landeserntedankfestes.“ Weiterhin berichtete Gerd Panknin von der Einweihung der Gemeindehäuser in Ranzin, in Ziethen und in Bauer-Wehrland, die alle mit Leben erfüllt sind. Zum Ende seines Berichts ging der Propst auch auf die Herausforderungen der Zukunft bei der Besetzung vakanter Pfarrstellen ein. Dabei könne ein Weg sein, gemeindliche Arbeit stärker über Gemeindegrenzen hinauszudenken. „Auch in unserer Propstei wird es darauf ankommen, in sehr unterschiedlichen gemeindlichen Gegebenheiten miteinander unterwegs zu sein“.

Gelungenes KirchenKreisFest in Stralsund

Pröpstin Helga Ruch setzte einen Schwerpunkt ihres Berichts auf das Reformationsjubiläum, das mit einer Fülle von Veranstaltungen auch in den Gemeinden der Propstei Stralsund gefeiert wurde und wird. Als Beispiele nannte die Pröpstin unter anderem den Auftakt mit Bläsermusik in Steinhagen, das von Geflüchteten in der Stralsunder Kulturkirche aufgeführte Theaterstück „Die zehn Gebote“, das Musical der Stralsunder Mariengemeinde „Da schwätzt ein ungelehrter Esel“, die Luthernacht in St. Nikolai in Stralsund und das KirchenKreisFest mit dem Start des Nordkirchenschiffs. Helga Ruch dankte in diesem Zusammenhang dem Kreisdiakonischen Werk, den Mitarbeitenden des Regionalzentrums Greifswald, den beteiligten Kirchengemeinden und der Hansestadt Stralsund für die unkomplizierte und schöne Zusammenarbeit. Zudem berichtete Helga Ruch den Synodalen über den aktuellen Stand der Pfarrstellenbesetzungen in der Propstei. Ebenfalls Teil des Berichts war ein Blick auf das Regionalzentrum in Greifswald. „Ich bin sehr froh, dass die Arbeit dort gut angenommen und sachkundig geleitet wird“, so die Pröpstin.

Regionalzentrum ist präsent in den Gemeinden

„Das Referat für die Arbeit mit Kindern startet am kommenden Wochenende den bereits ausgebuchten Qualifikationskurs für die gemeindepädagogische Arbeit mit Kindern im PEK“, berichtete Helga Ruch. Menschen, die ehren- oder nebenamtlich Christenlehre oder andere Angebotsformate für Kinder in den Gemeinden des Kirchenkreises verantworten, können hier eine fundierte Grundlegung für ihre Arbeit erhalten. „Die Arbeitsbereiche, die im Regionalzentrum zusammengeführt werden, wie zum Beispiel die Flüchtlingsbegleitung, die Ehrenamtlichen-Qualifizierung, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, die Konfirmandenarbeit, das Ökumenepfarramt, die Medienzentrale und manches mehr, sind präsent in den Gemeinden unseres Kirchenkreises und tragen dazu bei, einen wichtigen Teil des Verkündigungsauftrages zu erfüllen“, so Helga Ruch in ihrem Bericht. Als Beispiele für das vielseitige Geschehen in der Propstei Stralsund nannte die Pröpstin die vielen Begegnungen und Kontakte in den Gemeinden, mit Partnergruppen aus Schweden, Südafrika oder Tansania, mit Theologiestudierenden und Ruheständlern. Ebenso Erwähnung fand die vielfältige Gremienarbeit in zahlreichen AG und Vereinen. „Dass all das möglich ist und vielleicht sogar fruchtbar werden kann, ist nächst Gott unseren Gemeinden zu danken. Ohne ihr selbstverständliches, engagiertes und ermutigendes Leben wäre dies alles nicht möglich“, sagte Helga Ruch.

Thema Reformation war in aller Munde

Auch Propst Andreas Haerter blickte in seinem Bericht aus der Propstei Pasewalk auf die Erinnerung an das Reformationsgeschehen und damit verbundene Veranstaltungen zurück. Als Beispiele nannte der Propst die Reihe „Erlesenes – 500 Jahre Reformation – im Spiegel der Dichter” auf der Insel Usedom, die grenzüberschreitende Radtour der Kirchengemeinde Penkun auf den Spuren des Reformators Johannes Bugenhagen, die Wanderausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten“ in Ueckermünde und die Reise des Playmobil-Luthers, den der Hohenselchower Mitarbeiter Lars Fischer auf eine satellitengestützte Reise schickte. „So war die Reformation auf unterschiedliche Weise in aller Munde, am meisten spürbar vermutlich wohl beim diesjährigen Reformationsgrillen in der Pfarrstelle Retzin“.

Strandkörbe bildeten Ruhe-Inseln in Wittenberg

Auch die Diakonie habe sich bezüglich des Reformationsjubiläums engagiert, so Andreas Haerter. „Das Evangelische Diakoniewerk Ducherow zum Beispiel produzierte Strandkörbe für die Weltausstellung Reformation in Wittenberg. Dort warben sie für die Nordkirche und die Insel Usedom und dienten als kleine Ruhe-Inseln für die Seele. Dankbar blicke ich zurück auch auf viele andere Feiern, Jubiläen, Gottesdienste unserer Gemeinden und diakonischer Einrichtungen, an denen ich als Prediger, Liturg oder Gast teilnehmen konnte“, so der Propst. Als einige Beispiele von vielen nannte er den Festgottesdienst „250 Jahre Marienkirche Ueckermünde“, das zehnjährige Bestehen der Anklamer Ev. Schule oder das Missionsfest der Region Pasewalk in der Heidemühle. „Zeugnis von der erfolgreichen Bautätigkeit unserer Gemeinden gaben die Festgottesdienste zur Einweihung des Kirchturms in Boldekow, des neuen Kirchdachs in Grimme, des Kirchturms in Wismar oder der neuen Kirchenfenster in Storkow bei Penkun. Zu den diakonischen Festveranstaltungen zählten in Strasburg das 20-jährige Bestehen des Matthias-Claudius-Altenhilfezentrums und die Einweihung des von der Blaues Kreuz Diakoniewerk Eggesin gGmbH erbauten Eggesiner Hospizhauses.“

Zusammengehörigkeit von Kirche und Diakonie stärken

„Weite Wege zurückgelegt haben die Mitglieder unseres Diakonieausschusses“, sagte Andreas Haerter. „Der Ausschuss hat Einrichtungen besucht von Rügen bis hin in die Uckermark. Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, die Zusammengehörigkeit von Kirche und Diakonie zu stärken. Die Mitarbeitenden in den diakonischen Arbeitsfeldern sollten vor Ort erleben können, dass uns als Kirchenkreis ihre Arbeit am Herzen liegt. Wir haben den Mitarbeitenden zugehört, das Gespräch geführt über ihr Arbeitsfeld, sie ermutigt und gedankt im Namen unseres Kirchenkreises.“ Unter anderem besuchte der Ausschuss die „Tages- und Beratungsstelle für Menschen in Notsituationen“, die vom KDW Greifswald geführt wird, die „Fachklinik für Kinder und Jugendliche“ des Christlichen Jugenddorfwerks Deutschlands e. V. (CJD) und ein gemeinsames Projekt der Flüchtlingsarbeit des KDW Stralsund und der Kirchengemeinde St. Nikolai Stralsund.

Ehrenbürgerschaft für pommerschen Pastor

Zum Ende seines Berichts teilte Propst Andreas Haerter mit, dass die Stadt Strasburg plant, Pastor im Ruhestand Christhart Riedel zum Ehrenbürger zu ernennen. „Die Stadt will ihm danken für seine Offenheit allen Bürgern der Stadt gegenüber, für sein offenes Haus und nicht zuletzt für sein Engagement bei der Integration von Geflüchteten. Auch hat er den Menschen die Geschichte der Stadt Strasburg in Vorträgen nahegebracht. Mit Blick auf die Vergangenheit will die Stadt sein Engagement in der Wendezeit würdigen, bei der Organisation der Mittwochsgebete und der Mitarbeit im Neuen Forum in Strasburg.“ 33 Jahre habe er als Pfarrer aufopferungsvoll für die evangelische Gemeinde gewirkt. Auch das wolle die Stadt Strasburg würdigen, so der Propst.

Quelle: PEK (sk)