Sinnesgarten für Stralsunder Altenzentrum Grüne Oase als Krafttankstelle

Die Stiftung Stralsunder Schwesternheimathaus baut einen Sinnesgarten für ihr Evangelisches Altenzentrum.

Foto: Schwesternheimathaus

09.11.2017 · Stralsund. Dank der Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ entsteht Im Evangelischen Altenzentrum der Stiftung Stralsunder Schwesternheimathaus derzeit ein Sinnesgarten. Im kommenden Sommer soll er fertig werden.

Auf dem Gelände des Evangelischen Altenzentrums der Stiftung Stralsunder Schwesternheimathaus entsteht derzeit ein Sinnesgarten. Im Sommer haben die Arbeiten dafür begonnen. In der Pflegeeinrichtung leben 93 Bewohner. Wesentlicher Schwerpunkt der Arbeit im Altenzentrum ist die Pflege und Betreuung alter und kranker, größtenteils dementer Menschen. Das Haus verfügt über einen 4.000 Quadratmeter großen Garten. „Diesen wollen wir verschönern und umgestalten“, sagt Christine Wawrsich vom Vorstand der Stiftung Stralsunder Schwesternheimathaus. Entstehen soll der Sinnesgarten vor allem für die palliativ versorgten und an Demenz erkrankten Bewohner. „Aber auch für Angehörige und Mitarbeitende soll unser Garten zur ‚Krafttankstelle‘ werden“, so Christine Wawrsich.

Orientierung und Anregung für Bewohner

„Unser Garten soll ein Ort der Ruhe werden, Sicherheit und Orientierung bieten und gleichzeitig alle Sinne anregen. Bänke werden zum Verweilen einladen, zum Erzählen, zum Träumen. Nischen bieten bei verschiedenen Witterungen Schutz.“ So wird der Sinnesgarten zu einer grünen Oase, die auch Mitarbeitenden und Angehörigen die Möglichkeit zum Durchatmen gibt. „In unserem Sinnesgarten soll es neben blühenden Sträuchern und Obstbäumen auch Hochbeete mit Kräutern und Naschpflanzen geben“, beschreibt Christine Wawrsich die Pläne. Die Wege werden sich dabei harmonisch in den Garten einpassen und natürlich barrierefrei gestaltet sein. Zu den Projektzielen des Sinnesgartens zählt, dass die Bewohner durch die Gestaltung des Gartens angeregt und aktiviert werden. Zudem soll er eine beruhigende Wirkung auf die palliativ Versorgten und Demenzerkrankten entfalten und ihnen Orientierung geben. „Als Begegnungsort oder Rückzugsbereich wird der Garten vielfältige Möglichkeiten bieten“, ist sich Christine Wawrsich sicher.

Garten füllt sich auf vielfältige Weise mit Leben

Viele Gestaltungselemente und Ideen zeichnen den entstehenden Sinnesgarten aus. Es wird Hochbeete geben, an denen sich aktive Bewohner gärtnerisch betätigen können. Ein Insektenhotel und bunte Staudenbeete sorgen dafür, dass der Garten sich mit vielfältigem Leben füllt. Nicht zuletzt ist auch eine größere Begegnungsfläche geplant, damit im Garten auch gemeinsame Feste gefeiert werden können. „Passende Sitzmöglichkeiten und Tische gehören zur Ausstattung dieses Bereichs“, so Christine Wawrsich. Die Fertigstellung des Gartens ist für den Sommer des kommenden Jahres geplant. Möglich wird die Umsetzung des Sinnesgartenprojekts durch Gelder der Benefizaktion „Hand in Hand für Norddeutschland“. Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e. V. (DHPV) hatte gemeinsam mit dem Norddeutschen Rundfunk (NDR) diese Aktion ins Leben gerufen, um die Hospizbewegung im Sendegebiet des NDR zu unterstützen. „Wir haben Anträge an die Aktion gestellt und freuen uns sehr, dass wir Bewilligungsbescheide bekommen haben“, sagt Christine Wawrsich.

Palliative Geriatrie ist Schwerpunkt im Altenzentrum

Insgesamt erhält die Stiftung Stralsunder Schwesternheimathaus 12.729,67 Euro aus der Benefizaktion, davon sind 11.229,67 Euro für den Sinnesgarten vorgesehen. Für ein anderes Projekt, die Implementierung Palliative Geriatrie, bekommt die Stiftung 1.500 Euro. Das Konzept der palliativen Geriatrie ist ein Schwerpunkt der Pflege im Evangelischen Altenzentrum der Stiftung Stralsunder Schwesternheimathaus. Bereits seit 2006 laufen dafür Implementierungsmaßnahmen, für die jedoch permanente Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen notwendig sind. In diesem Zusammenhang steht das Teilprojekt „Achtung! Sie betreten eine andere Erlebniswelt“. Dabei handelt es sich um einen Workshop, in dem Mitarbeitende lernen, wie die Zugangsmöglichkeiten zu Demenzkranken verbessert werden können. Mit dem Geld aus der Aktion „Hand in Hand für Norddeutschland“ kann der Workshop, der im Oktober startete und bis Februar 2018 läuft, finanziert werden.

Quelle: PEK (sk)