Katholische Kirche Papst: Freiwilliger Zölibat keine Lösung für Priestermangel
09.03.2017 · Hamburg.Aus Sicht von Papst Franziskus ist ein Mangel an Berufungen die Ursache für Priestermangel. "Die Berufung von Priestern stellt ein Problem dar, ein enormes Problem", sagte Franziskus der Wochenzeitung "Die Zeit". Über einen freiwilligen Zölibat werde in diesem Zusammenhang immer wieder gesprochen, vor allem dort, wo es an Klerus mangelt, fügte der Papst hinzu. "Doch der freiwillige Zölibat ist keine Lösung."
Das Problem, dass Berufungen fehlten, müsse die Kirche lösen, erläuterte der Pontifex. "Der Herr hat uns gesagt: Betet! Das ist es, was fehlt: das Gebet. Und es fehlt die Arbeit mit jungen Leuten, die Orientierung suchen. Es fehlt der Dienst an den anderen." Die Arbeit mit jungen Menschen sei schwierig, "doch sie ist notwendig, denn die Jungen verlangen danach".
Durch das Abwerben Andersgläubiger bekomme man keine Berufungen, sagte Franziskus: "Dann kommen viele junge Leute, die sich nicht berufen fühlen und die die Kirche ruinieren werden. Entscheidend ist die Auswahl."
Über die Öffnung des Priesteramtes für sogenannte "viri probati" (in Ehe und Familie bewährte Männer) müsse man nachdenken, fügte der Papst hinzu: "Dann müssen wir auch bestimmen, welche Aufgaben sie übernehmen können, zum Beispiel in weit entlegenen Gemeinden."
Quelle: epd