14. Januar Mindestens 13 Mahnwachen gegen Abschiebungen nach Afghanistan in MV
06.01.2017 · Rostock/Schwerin.Mit Mahnwachen in mindestens 13 Städten in Mecklenburg-Vorpommern soll am 14. Januar ein Abschiebestopp nach Afghanistan gefordert werden. Unter dem Motto "Keine Abschiebung nach Afghanistan - Jede Abschiebung dorthin ist Unrecht" seien bereits für Bergen, Demmin, Greifswald, Ribnitz-Damgarten, Rostock, Schwerin und Wismar entsprechende Aktionen angemeldet worden, teilte das Netzwerk "Afghanistan - Nicht sicher" mit. In sechs weiteren Orten werde derzeit noch die Anmeldung vorbereitet. Verschiedene Initiativen würden zu den Mahnwachen aufrufen.
Afghanistan sei nicht sicher, sagte Mohamed vom Netzwerk. "Wir alle, die wir von dort geflohen sind, wissen das." Die deutsche Regierung schließe ihre eigene Botschaft und gebe Reisewarnungen für Deutsche heraus. "Sind unsere Leben weniger schützenswert?" Mit den Mahnwachen solle dem Schweriner Innenministerium seine Verantwortung vor Augen geführt werden: "Unter den Abgeschobenen wird es Tote geben."
Das Netzwerk fordert vom Innenministerium MV, sich nicht an Abschiebungen nach Afghanistan zu beteiligen. Andere Bundesländer wie Schleswig-Holstein, Thüringen und Niedersachsen gingen mit gutem Beispiel voran. In MV sind nach Angaben des Netzwerkes etwa 70 Afghanen von Abschiebung bedroht.
Der Flüchtlingsrat MV hatte die Landesregierung bereits Anfang Dezember aufgefordert, sich nicht an den vom Bund geplanten Flüchtlings-Abschiebungen nach Afghanistan zu beteiligen.
Das Netzwerk "Afghanistan - Nicht sicher" will nach eigenen Angaben der politischen Darstellung, dass Afghanistan sicher sei, eine realistische Perspektive entgegensetzen. Das Netzwerk entstand angesichts der etwa 12.500 geplanten Abschiebungen von abgelehnten Afghanen aus Deutschland.
Quelle: epd